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    "Joy": Erste Kritiken zu David O. Russells Biopic mit Jennifer Lawrence

    Jennifer Lawrence erklärte kürzlich, ein Leben lang mit Regisseur David O. Russell zusammenarbeiten zu wollen. Ob sich Filmliebhaber nach „Joy“ noch über diese Ankündigung freuen können, verraten die ersten Pressestimmen.

    Twentieth Century Fox France

    Jennifer Lawrence und der für u. a. „Silver Linings“ und „American Hustle“ gefeierte Regisseur David O. Russell sind inzwischen ein eingespieltes Team. Entsprechend hoch fallen die Erwartungen an ihre neueste Zusammenarbeit „Joy“ aus. Ob das Biopic über die US-amerikanische Unternehmerin und Erfinderin Joy Mangano an die vorangegangenen Erfolge anknüpft oder sich erste Ermüdungserscheinungen im Zusammenspiel von Lawrence und Russell zeigen? Die ersten Pressekritiken liefern eine breitgefächerte Antwort.

    Telegraph-Autor Robbie Collin ist von „Joy“ hellauf begeistert, vergibt mit fünf Punkten die Bestwertung und kommt zu dem Schluss: „Das goldene Zeitalter Hollywoods mag zwar schon lange vorüber sein, doch sein Geist lebt in ‚Joy‘ weiter.“ Er lobt nicht nur Lawrence in höchsten Tönen, sondern hebt auch hervor, dass Russell ein emotional breiter als sonst gefächertes, einnehmendes Gefühlsspektrum abbilde.

    Ein weitaus differenzierteres Bild zeichnet Rodrigo Perez von The Playlist, der „Joy“ sowohl positive als auch negative Aspekte abgewinnt. Oft scheine es als könne Russell seine Begeisterung, Hingabe oder seinen Fokus nicht halten – er kommuniziere fünf Emotionen auf einmal. Auf Perez wirkt diese Flut an Gefühlen offenbar gleichermaßen erdrückend wie „berauschend“. Ähnlich zwiegespalten klingt sein Fazit: „Vielleicht besteht der größte Widerspruch des Dramas darin, Russells Formel nicht neu zu erfinden, aber es scheint, als kämpfe der Film mit sich bei dem Versuch, ihr einige neue Akzente zu verleihen.“

    Eine vergleichbare Kernproblematik arbeitet Jaime N. Christley in seiner Kritik für Slant Magazine heraus: „Konzeptionell erzwingt ‚Joy‘ eine unglückliche Ehe zwischen persönlichem und – in Ermangelung eines besseren Begriffs – kommerziellem Filmemachen.“

    Und auch Guardian-Autor Peter Bradshaw widmet sich den Widersprüchen von „Joy“: „Um sich von der Geschichte der sich hochkämpfenden Unternehmerin inspiriert zu fühlen, müssen die Zuschauer von Beginn an über die Realitätsnähe der Geschichte vergewissert und rückversichert werden“. Aber dieser Film fühle sich oftmals eher unwirklich an, was mitunter befremdlich und unterhaltsam sei. Obwohl Bradshaw die darstellerische Leistung von Hauptdarstellerin Lawrence achtet, schließt er: „Ich kann einfach nicht anders, als mich zu fragen, ob es nicht mehr über Joy Mangano zu sagen und mehr für Jennifer Lawrence zu tun gibt.“

    Drastischer drückt es wiederum Alonso Duralde von The Wrap aus, einer der Kollegen, die den Film besonders kritisch sehen. Es sei nur Lawrence' großem Charisma und ihrer Einfühlsamkeit zu verdanken, dass diese fiktionalisierte Fassung von Mangano glaubwürdig wirke. Für Regisseur Russell hingegen sei „Joy“ ein seltener Fehltritt.

    Joy - Alles außer gewöhnlich“, mit Bradley Cooper und Robert De Niro neben Jennifer Lawrence, startet am 31. Dezember 2015 in den deutschen Kinos.

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