Vor einigen Monaten war Joaquin Phoenix als aussichtsreicher Kandidat für die Titelrolle in Marvels „Doctor Strange“ im Gespräch, die schließlich an „Sherlock“-Star Benedict Cumberbatch ging. Einer der möglichen Gründe, warum Phoenix die Rolle in dem Marvel-Actioner bislang nicht übernahm, offenbarte sich nun in einem Interview des Darstellers mit Time Out London (via JoBlo), in dem Phoenix erklärte, dass ihn die Arbeit an einem Blockbuster-Franchise vermutlich nicht als Schauspieler zufriedenstellen würde.
„Sicher. Als ich jünger war, war ich diesbezüglich vermutlich etwas versnobt. Aber die Filme sind besser geworden. Ich habe schon mit mehreren dieser Filme geliebäugelt, saß in Besprechungen und war schon nah dran, aber letztendlich fühlte es sich nie so an, als würden sie Erfüllung bieten“, so Phoenix, „ Es gab zu viele Anforderungen, die im Gegensatz zu meinen Instinkten für die Figur standen. Ich bin verwöhnt. Ich musste bisher noch nie Kompromisse dieser Art eingehen. Bei diesen Filmen habe ich bisher noch keinen Regisseur kennengelernt, der beim Durchgehen des Skripts gesagt hat: ‚Weißt du was, scheiß auf dieses Stück, lass uns einfach auf die Figur konzentrieren‘“.
Phoenix erklärte des Weiteren, dass es vermutlich einige Filmemacher gebe, die behaupten, dass er schwer zufriedenzustellen sei. Er sei jedoch nicht grundlos schwierig, sondern versuche lediglich herauszufinden, was für ihn funktioniert. „Ich will mich nicht für etwas verpflichten und dann diese Verpflichtungen nicht erfüllen. Ich schaue diese Filme aber gerne. Haben sie die „Star Trek“-Neuauflage gesehen? Chris Pine, der Kirk spielt, ist ein verdammtes Genie. Ich weiß nur nicht, ob ich selbst die Erfahrung haben möchte, in einem der Filme dabei zu sein.“
Auch wenn wir Phoenix demnächst wohl nicht in einem großen Blockbuster sehen werden, ist er weiterhin auf der großen Leinwand präsent. Am 12. November 2015 startet Woody Allens „Irrational Man“, in dem er einen desillusionierten Philosophie-Professor spielt, der eine neue Stelle antritt.