Nicht immer läuft im Leben alles so, wie man es sich vorstellt. Diese Erfahrung machte auch „Gilmore Girls“-Mastermind Amy Sherman-Palladino, als sie die Besetzung für ihre Hitserie zusammenstellte und die Verantwortlichen erst noch davon überzeugen musste, dass Melissa McCarthy genau die Richtige für den Part der Sookie St. James sei. Das erzählte die Serienschöpferin laut TVLine beim ATX Television Festival in Austin.
Mittlerweile ist McCarthy nicht nur im Fernsehbusiness mit ihrer Sitcom „Mike & Molly“ äußerst erfolgreich, sondern hat ihr Können auch in zahlreichen Spielfilmen unter Beweis gestellt, zuletzt in „Spy – Susan Cooper Undercover“, in dem sie seit dem 4. Juni 2015 als CIA-Agentin die Kinoleinwände unsicher macht. Doch zur „Gilmore Girls“-Zeit war McCarthy noch eher unbekannt und Palladino musste dafür kämpfen, den Part an die Schauspielerin zu vergeben. „Es war nicht so, dass die Leute sie nicht mochten, aber sie war so anders. Sie war eine andere Art von Mädchen. Die Rolle war einfach für eine Frau geschrieben - es gab keine Vorgaben, welche Figur sie haben sollte oder für andere Besonderheiten. Ich wollte einfach jemanden, der lustig ist und gut schauspielern kann. Denn nur witzig sein reicht nicht, da die Figur auch mal weint oder ein gebrochenes Herz hat und in einer Beziehung funktionieren muss. Das war ganz schön knifflig. Das hat seine Zeit gebraucht.“
Glücklicherweise hat sich Sherman-Palladino mit ihrer Wahl durchsetzen können und Melissa McCarthy spielte sieben Jahre lang die beste Freundin des „Gilmore Girls“ Lorelai (Lauren Graham). Ob sie bei einer Reunion mit von der Partie wäre, ist noch nicht abzusehen und die Serienschöpferin hat zuletzt erst einmal den Gerüchten den Wind aus den Segeln genommen, dass bereits etwas in der Mache sei. Nichtsdestotrotz aber scheint Sherman-Palladino noch immer zuversichtlich zu sein, dass wir irgendwann in den Genuss von ihrer Version des Serien-Endes kommen. Denn sie selbst schied damals wegen Unstimmigkeiten bei den Verhandlungen zur siebten Staffel aus und somit weiß bis heute niemand, mit welchen Worten sie die „Gilmore Girls“ hätte enden lassen: „Eine Weile dachte ich einfach, ich halte diese Worte nur so für den Fall der Fälle geheim - und nun gelte ich als Arschloch… Ich erzähle es aber noch immer nicht, denn wer weiß? Aber auf meinem Totenbett werde ich noch Rosebud murmeln...“
Doch selbst wenn es zu keiner Wiedervereinigung käme, kann Sherman-Palladino im Großen und Ganzen zufrieden auf die Erfahrungen zurückblicken. „Von hier an geht es nur noch bergab, diese Erfahrungen kann ich mit nichts überbieten. So ein Cast, solche Hauptdarstellerinnen, das passiert einfach kein zweites Mal. Aber das ist okay, denn manche Leute haben Glück und manche nicht und Mann, ich hatte sowas von Glück.“