Mein Konto
    Top-10-Listen: Die Lieblingsfilme der FILMSTARTS-Reaktion 2014

    FILMSTARTS blickt auf das Filmjahr 2014 zurück - unsere Redakteure und Autoren präsentieren euch ihre Lieblingsfilme des Jahres.

    Top 10 von Katharina Franke

    (Redakteurin - Programm)

    Platz 10: "The LEGO Movie"

    Unverhofft großen Spaß hatte ich mit dem (wie böse Zungen behaupten) längsten Werbefilm des Jahres: „The LEGO-Movie“. Während die jüngeren Zuschauer sicher durch das bunte Zusammentreffen von Gandalf, Batman und Co. auf ihre Kosten kamen, beeindruckte mich die überraschende Vielschichtigkeit des Films bis zur philosophischen Frage „Nach Anleitung oder Free-Style?“, die der „Matrix“-Überlegung „Rote oder blaue Pille?“ in nichts nachsteht.

    Platz 9: "Boyhood"

    Erfrischend unperfekte Hollywood-Gesichter und -Körper gab es dieses Jahr im Mammutprojekt „Boyhood“ zu bestaunen, das über zwölf Jahre lang gedreht wurde und uns auf höchstem Authentizitätslevel die Kindheit und Jugend von Mason Jr. (Ellar Coltrane) miterleben lässt. Dass Mason in seiner eigenen Geschichte eher etwas blass bleibt, tut dem Gesamtergebnis dabei keinen Abbruch, liegt der Fokus doch klar auf den Einwirkungen seiner Umwelt und den bisweilen sehr ruhigen Momenten – eben schnörkel- und actionlos wie das Leben oft selbst.

    Platz 8: "Turn Me On"

    Die norwegische Coming-of-Age-Komödie „Turn me on“ von Jannicke Systad Jacobsen beeindruckt nicht nur mit einer ehrlichen Herangehensweise ans Thema Sex und Masturbation, sie verwischt auch gekonnt die Grenzen zwischen der Realität und den erotischen Wunschvorstellungen der Protagonistin (charmant und mutig verkörpert von Jungstar Helene Bergsholm). Es geht eben auch anders als mit „American Pie“-artiger Hau-Drauf-Ruppigkeit.

    Platz 7: "Nächster Halt: Fruitvale Station"

    Basierend auf der wahren Geschichte des schwarzen Oscar Grants, der am Silvestermorgen 2008 am Bahnhof Fruitvale Station in Kalifornien unverschuldet in eine Rangelei mit der Polizei geriet und erschossen wurde, inszeniert Ryan Coogler ein tiefgründiges Drama über einen Mann voller Hoffnung, der gerade beginnt sein Leben neu zu sortieren. Packend und überraschend!

    Platz 6: "Jack"

    Wenn zwei kleine Jungen tagelang mutterlos durch die deutsche Hauptstadt geistern und sich mit Imbissbuden-Zuckertütchen als Mahlzeit und unverschlossenen Autowracks als Schlafplatz durchschlagen, mag man irgendwann gar nicht mehr hinsehen, so bedrückend und aufwühlend ist Edward Bergers Berlin-Drama. Doch genau diese Intensität macht die leise Familiengeschichte über Patchwork-Abgründe und Verantwortungsflucht zu einem meiner Filmhighlights des Jahres.

    Platz 5: "Grand Budapest Hotel"

    Symmetrie-Nazi Wes Anderson bescherte uns 2014 den mit Abstand schrulligsten Krimi des Jahres inklusive formidablem Star-Großaufgebot (von Ralph Fiennes über Adrien Brody bis zu Tilda Swinton und Léa Seydoux) sowie brillantem Look in satten Farben und perfekten Winkeln. Ein Hochgenuss durch und durch!

    Platz 4: "Enemy"

    Für den großen WTF-Moment meines Kinojahres sorgte unangefochten das Ende von „Enemy“. Erst dann (Achtung Wortspiel) „spinnt“ man sich die Geschichte irgendwie zusammen und wird dennoch mit vielen Fragen allein gelassen, was erfrischend beängstigend und ungeahnt anregend ist. Für Grübelkino und einen herausragenden Jake Gyllenhall empfehle ich „Enemy“ (mindestens zweimal).

    Platz 3: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

    Die Verfilmung von John Greens Krebs-Romantik-Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ hat für mich geschafft, was wenig Buchverfilmungen zuvor geschafft haben: Die Wirkung der Geschichte durch einen perfekt harmonierenden Cast noch zu erhöhen. Das Buch liest sich bereits wie ein genial getimtes Drehbuch und so hatte Regisseur Josh Boone ein Leichtes, einen zu jeder Minute glaubwürdigen, witzigen und hochdramatischen Liebesfilm zu kreieren, der zudem eines der denkwürdigsten Filmzitate des Jahres liefert: „Ok.“ – „Ok.“

    Platz 2: "Her"

    Dass sich Theodor (Joaquin Phoenix) in „Her“ in sein Betriebssystem Samantha verliebt, scheint in Zeiten von Siri und Google Glasses gleichzeitig grenzenlos banal und doch absolut erschreckend. In subtilen Tönen, poetischen Bildern und mit einem wunderschönen melancholisch-leisem Soundtrack portraitiert Spike Jones einen jungen Mann, der stellvertretend für eine ganze Generation stehen könnte: vernetzt, verkopft und vermeintlich blind für das analoge Abenteuer vor der Haustür.

    Platz 1: "Gone Girl - Das perfekte Opfer"

    David Finchers jüngster Regiestreich ist nicht weniger als ein Hochspannungs-Thriller mit Twistfeuerwerk, das ab Minute eins entfacht wird und nicht vor dem Abspann erlischt. Rosamund Pikes Performance lässt einem das Blut in den Adern gefrieren und hoffen, dass sie dafür 2015 vielleicht doch einen Oscar mit nach Hause nehmen kann!

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top