Platz 7
(Clint Eastwood, USA 2004)
Clint Eastwood ist eine der ganz großen Hollywood-Legenden. Neben seinen rund 60 Auftritten als Schauspieler hat das Multitalent mittlerweile bei über 30 Filmen Regie geführt, tritt als Produzent auf und betätigt sich erfolgreich als Musiker. Bei seinem bewegenden Oscar-Abräumer „Million Dollar Baby“ vereint er alle diese Talente in einem Film: Eastwood ist nicht nur Hauptdarsteller an der Seite der überragenden Hilary Swank zu sehen, sondern fungiert auch als Produzent, führt Regie und steuert den Soundtrack zum Film bei. Sein kraftvolles Box-Drama folgt nur vordergründig den Konventionen des Sportfilms: Statt einer spannenden Erfolgsgeschichte à la „Rocky“ erzählt er vom tragischen Schicksal der aufstrebenden Boxerin Maggie Fitzgerald (Swank), die sich von dem alten Haudegen Frankie Dunn (Eastwood) managen lässt und bei einem Kampf in Las Vegas in einer der berühmtesten Filmszenen der vergangenen zehn Jahre (unter anderem persifliert in der „Simpsons“-Folge „Selig sind die Unwissenden“) folgenschwer auf einen Schemel in der Ringecke stürzt. Statt sich den dramaturgischen Gesetzen des klassischen Sportfilms zu unterwerfen und auf das obligatorische Happy End zuzusteuern, hinterfragt Eastwood in hervorragend fotografierten Bildern die Genrekonventionen, sodass „Million Dollar Baby“ zum waschechten Sterbehilfedrama auswächst.