Platz 3
(Darren Aronofsky, USA 2008)
In den 80er Jahren war Mickey Rourke ein echtes Sexsymbol – nach seinen Erfolgen mit „American Diner“, „Rumble Fish“ und seinem freizügigen Auftritt im Kult-Erotikfilm „9 ½ Wochen“ mit Kim Basinger lag ihm die internationale Frauenwelt für viele Jahre zu Füßen. Nach einer weiteren starken Performance in „Barfly“ ging es mit seiner Karriere jedoch bergab – in den 90ern versuchte sich der US-Amerikaner mit mäßigem Erfolg als Profiboxer und fand danach lange nicht in die Erfolgsspur zurück. Das änderte sich im Jahr 2008: Regisseur Darren Aronofsky („Black Swan“) besetzte Rourke, der nach der Jahrtausendwende mit seinen Engagements in „Sin City“ und „Domino“ wieder positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte, für die Hauptrolle seines Sportlerdramas „The Wrestler“, das bei den Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen gewann und Rourke einen Golden Globe und die erste Oscar-Nominierung seiner Karriere bescherte. Der Schauspieler mimt im Film den Wrestling-Veteranen Randy „The Ram“ Robinson, dessen geschundener Körper die Belastungen der kraftraubenden Showfights von Kampf zu Kampf schlechter wegsteckt. Aronofsky vertraut auf authentische Handkamera-Bilder und weicht seinem Protagonisten zu keinen Moment von der Seite. So schafft der Filmemacher ein präzises, stilles und dennoch wuchtiges Sportdrama. …