Platz 42
Joss Whedon, USA 1997-2003
Was, wenn das blonde, hübsche Mädchen mal nicht vom Monster gejagt und getötet wird? Was, wenn wir den Spieß umdrehen? Aus dieser simplen aber genialen Idee erschuf „Avengers“-Regisseur Joss Whedon die Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ über die mit übermenschlicher Stärke ausgestattete Teenagerin Buffy Anne Summers (Sarah Michelle Gellar), die als auserwählte „Jägerin“ zusammen mit ihren Freunden die Highschool zu überleben versucht. Da diese auf dem Höllenschlund steht und regelmäßig von Vampiren, Dämonen und anderen sinisteren Gestalten heimgesucht wird, bekamen Mystery-Fans über sieben Staffeln hinweg Action, Dramatik und Humor in verschiedensten Genre-Ausprägungen geboten.
Wo andere Filme und Serien die Jugend durch Klischees verklären, nimmt „Buffy“ seine Figuren wirklich ernst, lacht nicht über deren Probleme, sondern mit ihnen. Sie lässt zudem fleischgewordene Metaphern des Heranwachsens mit fletschenden Zähnen aus dem Dunkeln hervorspringen: Der Kindertod, der als Monster im Anzug durch die Kinderkrankenstation streift; der Stiefvater, der sich tatsächlich als gefühllose Maschine entpuppt; der Freund, der sich nach der ersten gemeinsamen Nacht in ein Ungeheuer verwandelt. Kultstatus genießt „Buffy“ aber vor allem deshalb, weil man sich unweigerlich in ihre Figuren verlieben muss: In die strebsame, verpeilte Willow (Alyson Hannigan) mit ihrer Affinität zur Magie; in den allzu britischen Giles (Anthony Stewart Head) als stocksteifen Lehrmeister von Buffy; in den treuen und sympathisch-untalentierten Xander (Nicholas Brendon) mit den unpassenden Witzen; und natürlich in Buffy selbst – als die beste, unheroischste, menschlichste Superheldin, die man sich nur wünschen kann.