Platz 38
Orkun Ertener, Deutschland 2007-2010
Geht es um die Einschaltquoten deutscher Krimiserien, liegt der „Tatort“ unangefochten an der Spitze. Doch der deutsche Krimi kann mehr als das, was das qualitativ schwankende Erfolgsformat seit mehr als 40 Jahren vorlebt: Neben Dominik Grafs Serie „Im Angesicht des Verbrechens“, die trotz überragender Kritiken beim Publikum durchfiel, wurde auch die von Orkun Ertener konzipierte ZDF-Serie „KDD – Kriminaldauerdienst“ von der Fachpresse gefeiert und zudem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Für „KDD“ war nach 28 Folgen und drei Staffeln jedoch ebenfalls früh Schluss: Die eigenwillige Dramaturgie, bei der nicht die Lösung des Falls, sondern der Arbeitsalltag und das Privatleben der Ermittler im Fokus stehen, kam beim deutschen TV-Publikum ebenso wenig an wie die ungewohnte Erzählform auf mehreren Ebenen. Die Stammbesetzung der „KDD“-Einheit bestand aus Götz Schubert, Jördis Triebel, Manfred Zapatka, Saskia Vester, Barnaby Metschurat, Melika Foroutan und Billey Demirtas, Gastrollen übernahmen Schauspielgrößen wie Devid Striesow, Jürgen Vogel oder Wotan Wilke Möhring. Immerhin: Trotz des überschaubaren Erfolgs bei den deutschen Zuschauern wurde „KDD“ ins Ausland verkauft und fand so doch noch ein größeres Publikum.