In "Shades Of Grey" verfällt die unbedarfte Studentin Anastasia Steele (in der Verfilmung gespielt von Dakota Johnson) dem Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan). Der hat allerdings eine Vorliebe für harten Sado-Maso-Sex und eröffnet so Anastasia eine komplett neue Welt, in die sie nur sehr zögerlich eintaucht. Hin- und hergerissen zwischen Faszination und Widerwillen lässt sie sich immer mehr auf Christians Spiele ein…
Bei dieser Story darf man reichlich Sex, der auch weit über Bettdeckengekuschel hinausgeht, erwarten. So beschreibt Autorin E.L. James in ihrer Bestseller-Trilogie dann auch sehr blumig die vielen erotischen Spielarten. Ein schwieriges Unterfangen bei einer Filmadaption, zumal im eher prüden Amerika, wo die für die Altersfreigabe zuständigen strengen Sittenwächter bei jeglicher Darstellung von Sex gerne mal mehr als die Nase rümpfen. Auf der CinemaCon in Las Vegas wollte Universal nun mit der Vorführung erster Szenen für ausgewählte Journalisten und Kinobesitzer Bedenken ausräumen und die Vorfreunde anheizen. Das scheint nicht ganz aufgegangen zu sein. So gab es im Anschluss an die Vorführung auf Twitter sofort kritische Stimmen. Eigentlich habe man nur die beiden Hauptfiguren gesehen, wie sie sich gegenseitig mit großen Augen anstarren. Auch die anwesenden Kollegen von Variety, Hollywood Reporter und Co. stimmten in diesen kritischen Tenor ein.
Die Kollegen vom Hollywood Reporter bemängeln, dass von Sex nichts zu sehen gewesen sei. Es habe einen flüchtigen Blick auf eine kurze Szene gegeben, in der Johnson eine schwarze Augenbinde in einem roten Raum trage. Insgesamt habe man aber nur gesehen, wie die Figuren umeinander werben. Es sei deutlich eher romantisch als sexuell gewesen. In das gleiche Horn blasen die Kollegen von Variety. Das habe sehr nach einem üblichen Liebesfilm ausgesehen. Dabei ziehen sie auch direkte Vergleiche zum Buch. Die berüchtigte Fahrstuhlszene (im Buch bringt Christian Grey in einem überfüllten Fahrstuhl Anastasia mit den Fingern zum Höhepunkt) sei komplett gezeigt worden und habe wie das übrige gezeigte Rumgeknutsche ganz klar den Eindruck erweckt: Universal geht hier auf Nummer sicher. Die Kollegen von The Wrap zeigen sich ebenfalls enttäuscht: "Überraschend zahm" sei das alles gewesen. Man habe zwar mal einen Blick auf eine Peitsche erhascht, aber sonst nur zwei schöne Menschen gesehen, die sich gegenseitig schöne Augen machen.
Es ist natürlich gut möglich, dass Universal explizierte Szenen erst einmal in petto behält und hier nur die Romantikparts gezeigt hat. Wenn aber schon eine berüchtigte Szene wie Anastasias Fahrstuhlorgasmus dem anwesenden Publikum nur ein Gähnen entlockt, dürften einige Fans die Adaption nun noch etwas kritischer sehen. Wir sind gespannt, ob ein erster Trailer, der nun nach der Präsentation von ersten Ausschnitten auf der Messe, schon zeitnah erscheinen könnte, vielleicht schon wieder in eine ganz andere Richtung deutet. Wie die Adaption ausgefallen ist, wissen wir spätestens am 12. Februar 2015. Dann soll der von Sam Taylor-Johnson ("Nowhere Boy”) inszenierte Film nämlich in die deutschen Kinos kommen.
Eine Übersicht über die sehr bewegte und vielfältige Nachrichtenlage zu "Shades Of Grey" mit zahlreichen Besetzungsgerüchten und dem Absprung des eigentlich schon fest verpflichteten Hauptdarstellers, liefert euch das nachfolgende Video: