Statt eines neuen Quotenrekords gab es für den zweiten Til-Schweiger-"Tatort" mit dem Titel "Kopfgeld" einen kleinen Dämpfer bei den Zuschauerzahlen. Mit 10,12 waren die Quoten zwar im Schnitt der Krimi-Reihe mehr als ordentlich aber auch mit 2,5 Millionen Zuschauern deutlich unter dem Auftakt "Willkommen in Hamburg". Es reichte sogar nicht einmal zum Jahresbestwert 2014, erreichte der herausragende Bremer "Tatort: Brüder" mit ähnlicher Thematik doch nur wenige Wochen vorher 10,18 Millionen Zuschauer. Dazu waren die Kritiken gelinde gesagt eher durchwachsen. Gefeiert wird meist nicht Til Schweiger, sondern sein Kollege Fahri Yardim. Einige Publikationen fordern sogar schon, dass dieser nun den Hamburger "Tatort" übernehmen soll – so der SPIEGEL.
Christian Alvarts Tweet, dass ihnen das Nachrichtenmagazin wohl auf die Spur gekommen ist, kann man als humoristisches Wind-aus-den-Segeln-nehmen verstehen, es könnte aber viel Wahres drin stecken. Til Schweiger dürfte, so legen es zumindest einige Äußerungen in der Vergangenheit nahe, die Quote sehr wichtig sein und er hätte nur zu gerne einen neuen Quotenrekord aufgestellt. Er wird daher über die Zahlen enttäuscht sein. Auch die Kritik dürfte ihm nicht durchweg recht sein. Gut möglich, dass er also hinschmeißt. Dafür spricht auch, dass man seine Figur inhaltlich nicht mehr viel weitertreiben kann. Schweigers Nick Tschiller ist schon an der Grenze zum Wrack, reibt sich im scheinbar aussichtslosen Kampf gegen das organisierte Verbrechen komplett auf. Mit dem von Krebs, Drogen und Hass zerfressenen Enno Kromer (Ralph Herforth) wurde in "Tatort: Kopfgeld" schon eine Art Ausblick auf das zukünftige Schicksal von Tschiller präsentiert.
Sicher ist auf jeden Fall, dass der Dreh von zwei neuen Folgen für das Jahr 2014 geplant ist. Die Episoden sollen in einem Stück gedreht werden und dann 2015 relativ zeitnah zueinander ausgestrahlt werden. Das lässt vermuten, dass hier eine übergreifende Geschichte erzählt wird – eigentlich auch perfekt für den Abschied von der Figur. Denn für die Zeit danach wurden bislang noch keine Planungen publik.