Traditionell wird am Freitag vor der Oscar-Verleihung das französische Gegenstück zum amerikanischen Goldjungen, der "César", vergeben. Großer Gewinner der Verleihung am 28. Februar 2014 war der mit zehn Nominierungen ins Rennen gegangene "Maman und Ich" von Guillaume Gallienne. Die autobiografische Komödie über einen Mann, der jahrelang als homosexuell abgestempelt und als Mädchen erzogen wurde, gewann in den Kategorien Bester Film, Bestes Regie-Debüt, Bester Hauptdarsteller, Bester Schnitt und Bestes adaptiertes Drehbuch. Regisseur Guillaume Gallienne führte nicht nur Regie und schrieb das Drehbuch, sondern spielte auch noch die Hauptrolle. Damit gingen gleich drei der Preise direkt an ihn.
Kritikerliebling und Publikumserfolg "Blau ist eine warme Farbe" gewann überraschenderweise nur einen einzigen Preis - Adèle Exarchopoulos wurde als Beste weibliche Newcomerin ausgezeichnet. Als Beste Hauptdarstellerin wurde Sandrine Kiberlain ("Männer und die Frauen") für ihre Rolle in "9 mois ferme" geehrt. Roman Polanski ("Der Ghostwriter") bekam für "Venus im Pelz" den Preis für die Beste Regie. Der belgische Film "The Broken Circle" gewann in der Kategorie Bester ausländischer Film - der Kategorie, in der er bei den Oscars "La Grande Belleza -Die große Schönheit" unterlag, der ebenfalls für den César nominiert war.
Der Ehren-César des Abends ging an Scarlett Johansson ("Her") und wurde von Quentin Tarantino ("Django Unchained") präsentiert, der in seiner Laudatio die ausgesprochen hohe Bedeutung französischer Filmauszeichnungen betonte.
Hier alle Gewinner in der Übersicht:
Bester Film
Guillaume Gallienne - "Maman und Ich"
Beste Regie
Roman Polanski - "Venus im Pelz"
Beste Schauspielerin
Sandrine Kiberlain - "9 Mois Ferme"
Bester Schauspieler
Guillaume Gallienne -"Maman und Ich"
Beste Nebendarstellerin
Adèle Haenel - "Suzanne"
Bester Nebendarsteller
Niels Arestrup – "The French Minister"
Bestes Originaldrehbuch
Albert Dupontel - "9 Mois Ferme"
Bestes adaptiertes Drehbuch
Guillaume Gallienne -"Maman und Ich"
Beste weibliche Nachwuchsschauspielerin
Adèle Exarchopoulos - "Blau ist eine warme Farbe"
Bester männlicher Nachwuchsschauspieler
Pierre Deladonchamps - "Der Fremde am See"
Beste Filmmusik
Martin Wheeler - "Michael Kohlhaas"
Bester Ton
Jean-Pierre Duret, Jean Mallet & Mélissa Petitjean - "Michael Kohlhaas"
Beste Kamera
Thomas Hardmeier - "Die Karte meiner Träume"
Bester Schnitt
Valérie Deseine - "Maman und Ich"
Beste Kostüme
Pascaline Chavanne - "Renoir"
Bestes Szenenbild
Stéphane Rozenbaum - "Der Schaum der Tage"
Bestes Erstlingswerk
Guillaume Gallienne -"Maman und Ich"
Bester fremdsprachiger Film
Felix Van Groeningen - "The Broken Circle"
Bester Animationsfilm
Eric Omond - "Wolfy, the Incredible Secret"
Beste Dokumentation
Pascal Plisson - "Auf dem Wege zur Schule"
Bester Kurzfilm
Xavier Legrand - "Avant Que De Tout Perdre"
Bester animierter Kurzfilm
Amélie Harrault - "Mademoiselle Kiki Et Les Montparnos"