Quentin Tarantino lässt nicht locker: Nachdem sein Drehbuch zu "The Hateful Eight" in Hollywood durchgesickert ist, hat es nicht lange gedauert bis erste Plotdetails zum Western bekannt geworden sind. Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis das gesamte Skript auch für jeden einzelnen Internetnutzer zugänglich gemacht wurde. Verantwortlich dafür zeigt sich nun das Online-Medienunternehmen Gawker Media, welches einen direkten Link zum Download des Drehbuchs zur Verfügung gestellt hat. Damit scheint "Django Unchained"-Regisseur Quentin Tarantino endgültig der Kragen geplatzt zu sein; er zieht nun vor Gericht.
Wie Deadline berichtet, hat der Regisseur eine offizielle Beschwerde gegen das Internet-Unternehmen eingereicht. Darin beschuldigt er Gawker Media des rücksichtlosen Journalismus sowie der Verletzung des Rechts eines Menschen, Geld zu machen. Er erläutert, dass sie dieses Mal zu weit gegangen wären. Anstatt nur eine Nachricht darüber zu veröffentlichen, dass das Drehbuch des Klägers ohne dessen Erlaubnis durch Hollywood kursiert sei, habe Gawker Media die journalistische Grenze übertreten, indem sie sich der Öffentlichkeit als erste Quelle präsentiert habe, bei der man das gesamte Drehbuch illegal lesen könne.
Weiterhin beschwert sich Tarantino: "Die Überschrift verkündet: "Hier gibt es das durchgesickerte Quentin Tarantino Skript "The Hateful Eight" – hier, nicht sonst irgendwo, sondern 'hier' - auf der Gawker Website. Der Artikel enthält mehrere direkte Links, um das gesamte Drehbuch über eine - bequemerweise - anonyme URL downloaden zu können, indem man einfach nur auf einen Button auf der Gawker Seite klicken muss und dazu auch noch eingeladen wird, das Lesen zu genießen." Ergänzend meint er, es wäre weder berichtenswert noch journalistisch, dass Gawker Media die Öffentlichkeit zur Urheberrechtsverletzung ermuntert habe und dieses Verhalten würde Gawker Media nicht vor der Haftung der rechtswidrigen Handlung schützen.
Laut Deadline haben sich die Verantwortlichen der Website angeblich geweigert, den Link von der Seite zu nehmen, weshalb es mit der Klage so weit gekommen sei. Nach Tarantinos drastischer Reaktion, die Produktion zunächst abzubrechen, als das Drehbuch in Hollywood weitergericht wurde, war wohl mit weiteren Konsequenzen seinerseits zu rechnen. Er hat indes immer noch vor, das Drehbuch zu "The Hateful Eight" selbst zu veröffentlichen und Fans können nur weiterhin darauf hoffen, dass er sich der Verfilmung des Western dann in den kommenden Jahren widmet.