Seit 2009 vergibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ihre Ehren- und Sonderpreise nicht mehr im Rahmen ihrer traditionellen Oscar-Verleihung im Februar des Jahres, sondern bei einer exklusiven Gala im November, den sogenannten Governors Awards. Jetzt hat das oberste Gremium der Academy (Board of Governors) über die diesjährigen Preisträger entschieden. Die Ehrenpreise für das Lebenswerk gehen an Angela Lansbury, Steve Martin und Piero Tosi, drei verdiente Filmschaffende, denen ein regulärer Oscar-Gewinn bisher versagt blieb, während Angelina Jolie den Jean Hersholt Humanitarian Award für ihr soziales und karitatives Engagement erhält.
Angela Lansbury, die inzwischen hauptsächlich für ihre Hauptrolle im Serien-Dauerbrenner "Mord ist ihr Hobby" bekannt ist, wurde in früheren Jahren dreimal für den Oscar als Beste Nebendarstellerin nominiert. Bereits mit ihrem Filmdebüt "Das Haus der Lady Alquist" von 1944 schaffte sie es unter die fünf Kandidatinnen, es folgten Nennungen für die Oscar-Wilde-Verfilmung "Das Bildnis des Dorian Gray" und für John Frankenheimers Paranoia-Thriller "Botschafter der Angst" von 1962. Des Weiteren war sie unter anderem in den Filmen "Der lange heiße Sommer", "Blaues Hawaii", "Tod auf dem Nil" und "Mr. Poppers Pinguine" zu sehen. Außerdem sprach sie die Rolle der Mrs. Potts im ersten Animationsfilm, der eine Nominierung in der Kategorie Bester Film erhalten hat: "Die Schöne und das Biest".
Steve Martin begann seine Karriere im Fernsehen und ist inzwischen als Schauspieler, Autor, Comedian und Musiker bekannt. Erste Aufmerksamkeit erregte er durch seinen Auftritt im oscarnominierten Kurzfilm "The Absent-Minded Waiter" aus dem Jahr 1977, für den er auch das Drehbuch verfasste. Bei "Reichtum ist keine Schande", "Tote tragen keine Karos", "Drei Amigos!", "Roxanne", "L.A. Story", der Filmserie "Der rosarote Panther" und "Shopgirl", einer Adaption seiner eigenen Erzählung, trat er sowohl als Schauspieler als auch als Drehbuchautor in Erscheinung. Außerdem war Martin bereits dreimal Gastgeber der Oscar-Verleihung, zuletzt zusammen mit Alec Baldwin im Jahr 2010.
Der italienische Kostümdesigner Piero Tosi erlangte Bekanntheit durch seine Zusammenarbeit mit seinem Landsmann Luchino Visconti, die ihm Oscarnominierungen für die Klassiker "Der Leopard", "Tod in Venedig" und "Ludwig II" einbrachtet. Weitere zwei Nennungen erhielt Tosi für die Kostüme in "Ein Käfig voller Narren" und "La Traviata".
Angelina Jolie, die 1999 einen Oscar als Beste Nebendarstellerin in "Durchgeknallt - Girl Interrupted" erhielt, engagiert sich seit Jahren passioniert für humanitäre Zwecke. Sie setzt sich weltweit vor allem gegen sexuelle Gewalt und für Flüchtlinge ein, der "Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen" ernannte sie zur Sondergesandten.
Die vier Geehrten erhalten ihre Oscars am 16. November 2013 bei den 5. Governors Awards im Ray Dolby Ballroom in Hollywood.