Die feierliche Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele Berlin findet am Abend des 7. Februar im Berlinale Palast statt, doch schon im Laufe des Tages nimmt die Berlinale ihren Betrieb auf: Die ersten (begehrten) Tickets für Festivalbesucher werden an den offiziellen Schaltern verkauft, davor bilden sich teilweise lange Schlangen. Die Internationale Jury, welche nach Sichtung aller Wettbewerbsfilme den Sieger des Goldenen Bären kürt, stellte sich vor und stand der Presse Rede und Antwort. Wong Kar-Wai ("Happy Together", "My Blueberry Nights") sprach dabei über seine Aufgabe als Jury-Präsident, die darin bestehe, den Filmen zu dienen und sie nicht zu bewerten. Die Mitglieder der Jury würden die filmischen Werke wertschätzen, sie promoten, erklärte die dänische Regisseurin Susanne Bier ("In einer besseren Welt"). Sie wolle während des Festivals darüber sprechen, was sie an den Filmen liebe und nicht, was sie an ihnen hasse.
In der Jury befinden sich erstmals mehr Frauen als Männer, worüber sich besonders Hollywood-Schauspieler und "Dead Man Walking"-Regisseur Tim Robbins freue ebenso wie die iranische Regisseurin und Künstlerin Shirin Neshat, die in ihren Arbeiten oft die schwierige Stellung des weiblichen Geschlechts in der muslimischen Gesellschaft behandelt. Die Kamerafrau und Regisseurin Ellen Kuras ("The Betrayal"), die griechische Filmemacherin und Produzentin Athina Rachel Tsangari ("Alpen", "Attenberg") sowie der deutsche Regisseur Andreas Dresen ("Halt auf freier Strecke") werden ebenfalls über die Vergabe der Trophäe wachen.
Auf einem Filmfestival dürfen die Werke von Filmschaffenden natürlich nicht fehlen, am heutigen Donnerstag steht insbesondere einer von den über 400 auf der Berlinale präsentierten Filmen im Mittelpunkt und zwar der Eröffnungsfilm "The Grandmaster" von Jury-Präsident Wong Kar-Wai, der auf dem Festival nach einer Uraufführung in China seine internationale Premiere feiert. Das epische Martial-Arts-Drama über den Aufstieg des Ip Man, der Bruce Lee trainierte, wurde noch einmal umgeschnitten bzw. gekürzt. Der Regisseur erklärte gegenüber The Hollywood Reporter, was es damit auf sich hat: Es gebe Elemente, die dem chinesischen Publikum vertraut wären, dem auswärtigen aber nicht. Um Letztere nicht zu verwirren, habe er diese Sequenzen vereinfacht.
Das Filmfestival findet noch bis zum 17. Februar 2013 statt.