"The Master" hat bereits im Vorfeld viel Aufmerksamkeit erregt. Regisseur Paul Thomas Anderson hat in seinem Film mehr oder minder deutlich die Scientology ins Visier genommen und stößt damit in Hollywood, wo die Stars sich oft zu den bizarrsten Glaubensgemeinschaften hingezogen fühlen, nicht nur auf Gegenliebe. Vorzeige-Scientologe Tom Cruise prangerte zuletzt an, die Figur des Gurus Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman), die am Sektengründer L. Ron Hubbard angelehnt sein soll, werde im Film offen der Lüge und der bewussten Irreführung bezichtigt.
Ein heikles Thema, doch das R-Rating, das den Film für Jugendliche bis zu 17 Jahren nur in Begleitung Erwachsener zugänglich macht, wird von der Motion Picture Association of America anders begründet. Laut der MPAA weist der Film "sexuelle Inhalte, Nacktheit und unangemessene Sprache" auf. Bei einem Drama über Sekten und die Verführbarkeit des Einzelnen durch starke Persönlichkeiten mag man jetzt nicht unbedingt an heiße Sexszenen denken, aber dies bleibt abzuwarten, bis der Film am 12. Oktober in den amerikanischen Kinos anläuft.
Für Paul Thomas Anderson ("There Will Be Blood") ist das derweil nichts Neues. Alle seine hochgelobten Regiearbeiten wurden bislang mit dem R-Rating bewertet. In "The Master" spielt Philip Seymour Hoffman den charismatischen Lancaster Dodd, der in den 50er Jahren eine Glaubensgemeinschaft gründet und den Kleinkriminellen Freddie Sutton (Joaquin Phoenix) in seinen Bann zieht und zu seiner rechten Hand macht. Zum Drama gibt es jetzt auch ein erstes Poster im schicken Weinflaschen-Design.