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    Neues kontroverses "Jesus von Nazareth"-Projekt von Paul Verhoeven

    Eine neue Welle von Verfilmungen christlicher Themen kommt auf uns zugerollt, so beispielsweise Darren Aronofskys "Noah". Und nun gesellt sich ein weiteres Projekt dazu: Paul Verhoeven wird vermutlich sein eigenes kontrovers diskutiertes Buch "Jesus von Nazareth" verfilmen. Für den Film wurden nun Drehbuchautor Roger Avery und Produzent Chris Hanley verpflichtet.

    Die Beschäftigung mit christlichen Themen und Inhalten scheint in Hollywood gerade wieder in zu sein. Neben Darren Aranofskys "Noah", Steven Spielbergs "Gods and Kings" und Ridley Scotts geplantem Film über "Moses" strebt ein weiterer bekannter Regisseur die Verfilmung eines Teils der Geschichte des Christentums an. Paul Verhoeven plant schon seit längerem die Adaption seines eigenen Buches "Jesus von Nazareth". Und nun scheint auch Bewegung in das Projekt zu kommen: Wie Deadline berichtet, ist mit Chris Hanley ("American Psycho") von Muse Production ein Produzent dazugestoßen, der die Finanzierung des Biopics übernehmen wird. Darüber hinaus ist mit Roger Avery - oscarprämiert  für seine Mitarbeit an "Pulp Fiction" - nun auch ein Drehbuchautor an Bord des Projektes.

    Das Thema beschäftigt Verhoeven schon seit Jahren und kulminierte 2010 in der Veröffentlichung des gleichnamigen Buches, für welches er über 20 Jahre recherchiert hatte. In christlichen Kreisen wurde das Werk zum Teil kritisch aufgenommen, da Verhoeven einige kontrovers diskutierte Wege einschlägt. Wie auch in der geplanten Verfilmung, wird Jesus im Buch nicht als Mensch mit Wunderkräften dargestellt, sondern als geerdete und reale Person. Der Regisseur widerspricht einigen der fundamentalsten Aussagen des Neuen Testaments. So sagt er, dass es die 'unbefleckte Empfängnis' niemals gegeben hat, sondern dass Jesus das Produkt einer Vergewaltigung durch einen römischen Soldaten gewesen sei.

    Er möchte Jesus Christus nicht als einen Mann der Wunder zeigen, sondern als einen Menschen, der Politiker und revolutionärer Denker war. "Wenn man auf den Mensch [Jesus] blickt, dann wird deutlich, dass er eine Person ist, die komplett innovativ auf dem Feld der Ethik handelte. Es geht nicht um Wunder, es geht um neue Formen der Moral und eine Offenheit gegenüber der Welt, was ein Gräuel in der damaligen römisch-dominierten Zeit gewesen ist. Ich glaube, er wurde gekreuzigt, da sie sein Handeln als politisch ansahen, er war eine gefährliche Person, dessen Gefolgschaft immer mehr anwuchs." Ihn interessiere die politische Kraft und Intention hinter der Figur Jesus Christus: "Die Römer sahen Jesus damals als etwas, was wir heute einen Terroristen nennen würden. Vermutlich gab es sogar 'Gesucht-Plakate' von ihm an den Toren Jerusalems. Er verkündete etwas, das schon auf der Erde präsent gewesen ist, in der gleichen Weise wie Che Guevara den Marxismus als Beginn einer Weltrevolution proklamierte. Wenn Sie ein totalitärer Herrscher wären, der eine Besetzungspolitik verfolgt wie damals die Römer, dann waren das Inhalte, die Ärger hervorbringen würden und darum wurde Jesus getötet", so Verhoeven.

    Der Stoff bietet also genug Zündstoff, um eine Menge Protest hervorzurufen. Ein Beginn der Produktion oder ein Veröffentlichungsdatum stehen noch nicht fest.

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