Die Produzenten haben offensichtlich großes Vertrauen in den schottischen Comicautor Mark Millar. Einige seiner kommenden Filmprojekte sind noch nicht einmal als Comic erschienen. Die Arbeiten an der Vorlage und den Verfilmungen laufen zunehmend parallel. Millers postmoderne Erzählmethoden bieten stets eine bizarre Mischung aus Themen wie Religion, Satire und Superheldentum in einer modernen Welt.
Zu "American Jesus" sagte er jüngst dem Scottish Daily Record: "Ein Film über die Rückkehr von Jesus Christus hat enormes künstlerisches Potential. Jesus kommt in eine Welt, in der mitten in einer Finanzkrise alles völlig durcheinander dreht und die Eurozone vor dem Kollaps steht. Es ist eine äußerst apokalyptische Zeit, in der wir leben." Falls ihr mit einem Jesus, der die Finanzkrise bekämpft, nichts anfangen könnt, ist vielleicht "Secret Service" mehr für euch: "Wir hatten diese Idee von einem kleinen Nerd, der zu einem Gentleman-Spion umgepolt wird. Der Grund, weshalb er ausgewählt wurde, liegt darin, dass er austauschbar ist. Ich bin großer James-Bond-Fan und 'Secret Service' ist wie eine Mischung aus 'My Fair Lady' und 'James Bond'. Der Comic ist zur Hälfte fertig und Matthew Vaughn ist mit dem Drehbuch halb fertig."
Zu "Jupiter's Children" sagte Millar, dass man sich auf "Superhelden in einer intergalaktischen Saga mit Zeitreisen" gefasst machen darf, und dass damit "das größte Sci-Fi-Franchise seit 'Star Wars'" geschaffen werde. Die treuen Jedi-Jünger werden bei dieser Aussage garantiert nicht ruhig auf ihren Stühlen sitzen bleiben. In jedem Fall dürfen wir uns auf ein paar abgefahrene Filme freuen.
Der schottische Comicautor arbeitete zunächst für DC-Comics an Serien wie "Aztek: The Ultimate Man" oder "Adventures of Superman", bevor er 2000 zu DCs Konkurrenten Marvel Comics wechselte. Dort rief er die überaus erfolgreiche Reihe "Ultimate X-Men" ins Leben und feierte weitere Erfolge mit "Wolverine", "Marvel Knights Spiderman" und "Ultimate Fantastic Four". 2004 erschien die Reihe "Wanted", die 2008 mit Morgan Freeman und Angelina Jolie in den Hauptrollen verfilmt wurde. Ab 2006 begann er schließlich mit ersten Entwürfen zur achtteiligen Comic-Miniserie "Kick-Ass", auf dem der 2010 erschienene gleichnamige Film mit Aaron Johnson und Nicolas Cage basiert. Die Dreharbeiten zum Nachfolger "Kick-Ass 2 : Balls to the Wall" und "American Jesus" beginnen noch in diesem Sommer. Mit den Verfilmungen zu "The Secret Service" und "Jupiter's Children" sind schon die nächsten Braten im Ofen.