Es sollte mittlerweile keinen mehr überraschen, wenn Sequels zu Filmen, die noch nicht einmal im Kino angelaufen sind, schon längst in Planung sind. "Real Steel" und "Green Lantern" sind jüngste Beispiele für Großprojekte, die auf mehrere Nachfolger ausgelegt wurden. Die Produktionsfirmen warten nicht mehr ab, ob der Film ein finanzieller Erfolg wird oder nicht. Solange das Franchise-Schwein noch lebt, wird munter weiter geschlachtet.
So ergeht es nun auch Andrew Stantons ("Findet Nemo", "Toy Story") 250 Millionen Dollar teure Mammut-Projekt "John Carter - Zwischen zwei Welten", in dem neben Taylor Kitsch ("X-Men Origins: Wolverine") Lynn Collins ("Number 23"), Samantha Morton ("The Messenger - Die letzte Nachricht") auch Willem Dafoe ("Antichrist") zu sehen sein wird. In einem Interview mit ComingSoon bestätigte Jim Morris, dass Stanton und Drehbuchautor Michael Chabon bereits mit den Planungen zu "John Carter: The Gods of Mars" begonnen haben. Doch während der Kinostart immer näher rückt, kommen immer mehr Zweifel an einem kommerziellen Erfolg auf.
Deadline gab bekannt, dass Disneys "John Carter" einer Umfrage nach kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird und sich die Vorfreude in Grenzen hält. Die meisten potentiellen Kinogänger wüssten gar nicht, dass es den Film überhaupt gibt. Die geringe Nachfrage sei erschreckend für einen Film, der über 250 Millionen Dollar gekostet hat und läuft Gefahr, einer der größten Flops aller Zeiten zu werden, wie Deadline berichtet.
Disney hat deswegen vermutlich noch kein grünes Licht für das Sequel gegeben. Man ist sich bewusst, dass man mit "John Carter" ein finanzielles Risiko eingegangen ist, gibt sich jedoch optimistisch: "Wir wissen, dass wir einen langen Weg vor uns haben. Es sind noch vier Wochen bis zum Kinostart und unsere Medienkampagne ist noch nicht ganz angelaufen. Beim Super Bowl haben wir die ersten Leute auf 'John Carter' aufmerksam gemacht. Diesen Sonntag werden wir eine umfassende Kampagne starten." Das Studio steckt den Kopf also keinesfalls in den Sand, zumal anderen kommerziell erfolgreichen Filmen anfangs auch ein Scheitern an den Kinokassen vorrausgesagt wurde. Beispiele sind "Tron: Legacy" und "Rapunzel - Neu verföhnt", die letztendlich mit 400 Millionen bzw. 590 Millionen Dollar weltweiten Einnahmen dann doch einen respektablen Erfolg verbuchen konnten.
Wir sind schon mal gespannt, wie "John Carter" beim Publikum ankommt. Die Bilder und der Trailer machen auf jeden Fall Lust auf mehr.