Das letzte Wort in der Angelegenheit um die Realisierung des Westerns "The Lone Ranger" von Gore Verbinski ("Fluch der Karibik") und mit Johnny Depp ("Alice im Wunderland") in der Hauptrolle scheint noch nicht gesprochen. Vor nicht einmal einer Woche wurde bekannt, dass Walt Disney das Projekt fallen gelassen hat (wir berichteten). Grund war das horrende Budget von mehr als 250 Millionen Dollar. Der hohe Preis lässt sich vor allem auf das von dem Drehbuch vorgeschriebene Setting zurückführen. So soll es in dem Western zahlreiche Werwölfe und andere übernatürliche Kreaturen geben, außerdem beinhaltet das Skript drei gigantische Actionsequenzen, von der eine als die größte Zugsequenz in der Geschichte des Films beschrieben wird.
Laut THR hat das Studio durchaus noch Interesse an der Umsetzung des Westerns. Disney habe sich an Verbinski gewandt und eine Kürzung des Budgets auf 215 bis 220 Millionen Dollar gefordert. Dabei verzichten Verbinski und Produzent Jerry Bruckheimer ("Prince Of Persia - Der Sand der Zeit") bereits auf zehn Millionen Dollar von ihren Gagen und schrauben das Budget somit auf 242 bis 244 Millionen Dollar herunter, doch weitere Einschnitte müssen folgen, wenn Disney das Projekt finanzieren soll. Die Entscheidung des Studios ist sogar nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass "The Lone Ranger" bei den geschätzten Kosten weltweit rund 800 Millionen Dollar einspielen müsste, um profitabel zu sein. Und ob der Film bei den Massen so gefragt sein wird, ist ebenfalls ein Punkt, der Sorgen bereitet.
Der ähnlich angelegte Westernmix "Cowboys & Aliens" hat bisher weltweit beispielsweise nur eine Summe von 92,4 Millionen Dollar eingespielt und das bei einem Budget von 163 Millionen Dollar. Auch wenn der Film von Jon Favreau noch nicht überall angelaufen ist, so lässt der durchwachsene Start nicht gerade auf eine wesentliche Steigerung hoffen - ab dem 25. August 2011 läuft "Cowboys & Aliens” auch hierzulande. "The Lone Ranger" könnte ebenfalls wenig Zuspruch vom weltweiten Publikum bekommen und zum großen Verlierer werden. Das Studio will also auf Nummer Sicher gehen und in ein so unvorhersehbares Projekt nicht übermäßig viele Mittel stecken, aber dennoch ist Disney bereit, weiterhin zu verhandeln. Da können wir nur hoffen, dass Verbinski es wie auch immer schafft, das Budget wie gewünscht zu kürzen. Welches Sümmchen in die Taschen von Johnny Depp fließen soll, ist übrigens nicht überliefert.