Journalisten, Filmstudenten und Vertreter der Filmindustrie versammelten sich vor wenigen Tagen in einem riesigen Kinosaal in Hollywood. Grund der Zusammenkunft war das von Paramount Studios organisierte Promotion-Event "3D: A Transforming Visual Art", bei dem die Besucher eine exklusive Kostprobe von "Transformers: Dark of the Moon" erhielten - der Zusammenhang zwischen Veranstaltungs- und Filmtitel dürfte dabei kein Zufall sein und sorgte in diversen Filmforen für Amusement.
Dem Ganzen voraus ging eine Diskussion über die immer häufiger verwendete 3D-Technologie. Geführt wurde das Gespräch vom Regisseur selbst, dem bisherigen 3D-Skeptiker Michael Bay ("Die Insel"), sowie dem Technologie-Guru James Cameron ("Avatar"). Bay war lange Zeit der Überzeugung, 3D werde überbewertet und sei eine nette aber überflüssige Spielerei. Und auch an jenem Abend wiederholte der Filmemacher mehrmals, er sei ein Anhänger der "alten Schule", der so seine Berührungsängste mit neuen Trends hat. Nichtsdestotrotz habe er sich für den dritten "Transformers"-Teil auf eine 3D-Inszenierung eingelassen – sicher auch auf Wunsch der Produzenten.
Dass die Dreharbeiten auf Grund dessen acht Tage länger gedauert haben und der Film letztlich 30 Millionen Dollar mehr gekostet hat, sieht 3D-Befürworter James Cameron gelassen. Der Guru in Sachen dreidimensionales Kino beruhigte Regisseur Bay: "Ich bin mir sicher, dass ein derartiger Streifen den Betrag locker wieder reinbringt." Sowieso verteidigte Cameron die 3D-Technologie einmal mehr vehement und versuchte Bay von den Vorteilen zu überzeugen. Und tatsächlich gestand der Skeptiker am Ende des Gesprächs ein, er habe durchaus Gefallen an der Arbeit mit dem Tiefeneffekt gefunden und es teilweise wirklich genossen, für "Dark of the Moon" in 3D zu drehen: "Ich finde es toll, dass alle meine Szenen nun einen richtigen Vorder-, Mittel- und Hintergrund haben […]".
Nachdem Bay und Cameron einige freundschaftliche Seitenhiebe gegeneinander ausgeteilt hatten, bekamen das Publikum endlich die ersten Film-Minuten von Bays neuem Sci-Fi-Streifen zu sehen. Jener beinhaltete im Großen und Ganzen zwar eher Szenen, die auch schon im Trailer enthalten sind. Nichtsdestotrotz sei die kurze Vorab-Show vielen Publikumsaussagen folgend sehr eindrucksvoll gewesen und habe mit atemberaubenden Bildern und einem packenden Spiel mit Perspektive und Räumlichkeit überzeugt. 3D-Liebhaber dürfen sich also auf den Release des neuen Bay-Spektakels am 30. Juni freuen.
Übrigens: Wenige Stunden nach dem Event gaben Paramount, 20th Century Fox und Lightstorm offiziell bekannt, James Camerons "Titanic" im April 2012 erneut in die Kinos zu bringen – diesmal selbstverständlich in 3D!