
Vielleicht habt ihr noch nie von „Der Todesverächter“ gehört. Doch wenn ihr Western-Fans seid (oder einen Hang zu Seriennostalgie habt), kennt ihr die Schauplätze dieses aufwändigen Kassenschlagers. Denn für ihn wurde ein über 20.000 Quadratmeter großes Set gebaut – inklusive einer 700 Meter langen Eisenbahnstrecke! Nach Fertigstellung des in glänzend-markanten Technicolor-Bildern eingefangenen Films verwendeten die verantwortlichen Paramount-Studios das Set viele Male wieder.
Zudem vermieteten sie das Set an andere Produktionsschmieden, weshalb es in zahlreichen Filmen und Serien auftauchte. Unter anderem war es ein zentraler Schauplatz des Serienkults „Bonanza“! Jetzt könnt ihr dieses riesige Stück Popkultur ganz leicht in seinem Ur-Kontext bestaunen: „Der Todesverächter“ ist diese Woche erstmals im deutschen Heimkino auf Blu-ray erschienen.
Darum geht es in "Der Todesverächter"
Luke Smith (Alan Ladd) steht als Schnüffler im Dienst der Eisenbahn: Seine Aufgabe ist es, Bahnräubern auf die Schliche zu kommen und sie im Fall der Fälle auszuschalten. Eines Tages erhält er den Auftrag, eine besonders gewiefte Bande in die Schranken zu verweisen – muss aber feststellen, dass sein alter Kumpel Murray Sinclair (Robert Preston) mit den Fieslingen unter einer Decke steckt.
Nun stößt Smith an die Grenzen seiner Moralvorstellungen: Soll er seinem Arbeitgeber oder lieber seinem alten Weggefährten Loyalität erweisen? Und steht das Gesetz eigentlich immer auf derselben Seite wie das Recht?
Prunk für den Publikumsliebling
Inszeniert wurde diese produktionstechnisch ambitionierte Mischung aus Eisenbahnkrimi und klassischem Western von Leslie Fenton, der unter anderem auch den ebenfalls mit Alan Ladd besetzten Abenteuerfilm „Schmuggler von Saigon“ stemmte. Als Vorlage für „Der Todesverächter“ dienten das Leben des legendären Butch Cassidy sowie der Roman „Whispering Smith“ von Frank Hamilton Spearman.
Die Romanadaption war als aufsehenerregendes Vehikel für Publikumsliebling Ladd angedacht, der bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich in Schwarzweiß-Filmen zu sehen war: Mit „Der Todesverächter“ sollte er sowohl den Sprung ins Farbkino wagen als auch ins populäre Western-Genre, das er bis dahin gemieden hat. Das dürfte erläutern, weshalb Paramount Pictures so viel Geld hat springen lassen, um seinen Star scheinen zu lassen:
Das gewaltige „Der Todesverächter“-Set war das bis dahin größte Western-Set, das in Hollywood direkt auf dem Studiogelände errichtet wurde. Zudem wurden laut dem American Film Institute speziell für den Film historische Lokomotiven aus dem Jahr 1870 überarbeitet, sodass sie mit Öl statt mit Holz befeuert werden konnten.
Die Mühen machten sich bezahlt: „Der Todesverächter“ gehörte in den USA zu den 20 größten Kinohits des Jahres 1949 und war auch in Großbritannien ein Kassenschlager. Dank eines zügig erzählten, kurzweiligen Plots und aufgrund der gebotenen Schauwerte fielen zudem die Kritiken zumeist positiv aus.
Einen weiteren Westernspaß mit Schauwerten, den zudem Quentin Tarantino klasse findet, stellen wir euch im folgenden Artikel vor:
Tarantinos Western-Geheimtipp feiert Heimkino-Rückkehr: So habt ihr Action-Legende Charles Bronson noch nie gesehen*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.