Aktuell darf sich „Harry Potter“- und „Schindlers Liste“-Bösewicht Ralph Fiennes berechtigte Hoffnungen auf einen Oscar machen. Der Grund dafür: sein brillanter Auftritt im noch immer in diversen deutschen Kinos laufenden „Konklave“, inszeniert von „Im Westen nichts Neues“-Macher Edward Berger. Sein eigenes Regiedebüt legte Fiennes bereits 2011 mit der Shakespeare-Verfilmung „Coriolanus - Enemy Of War“ vor, die ihr am späteren Abend im Free-TV genießen könnt.
„Coriolanus“ läuft am heutigen 21. Februar 2025 um 22.25 Uhr auf 3sat. Alternativ steht der FSK-16-Titel noch für einige Zeit als Gratis-Stream in der ZDFmediathek bereit. Aufgrund der Altersbeschränkung ist dies allerdings jeweils erst ab 22 Uhr möglich – es sei denn, ihr meldet euch dort an und bestätigt euer ausreichendes Alter. Zudem ist der Film bei den üblichen Anbietern als kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr das Werk unter demselben Link übrigens ohne Aufpreis streamen. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratis-Test des auf Kriegs- und Actionfilme spezialisierten Battlezone-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum 6,99 Euro pro Monat fällig.
Alter Text, modernes Szenario
„Coriolanus“ ist eines der seltener aufgeführten Werke von William Shakespeare („Hamlet“, „Ein Sommernachtstraum“). Dennoch hat es wegen seiner aufwühlenden Wendungen und des vielschichtigen Titelcharakters speziell unter den eingefleischten Fans des Dramatikers seine Bewunderer. Zu diesen zählt seit seiner Jugend auch Ralph Fiennes. Im Jahr 2000 spielte der britische Edelmime die Titelfigur in einer Reihe von Aufführungen in New York City.
Schon damals reifte in Fiennes die Idee, eine Kinoadaption des bis dahin lediglich fürs Fernsehen verfilmten Stücks anzufertigen, die sein Regiedebüt werden sollte. Die Überlegung war, die Geschichte in die Gegenwart, direkt in das von den Balkankriegen der 1990er geschüttelte, ehemalige Jugoslawien zu verlegen. Um die Geschichte losgelöst von realen Ereignissen und Gräueltaten erzählen zu können, entschied Fiennes sich dann allerdings dafür, diese in einem fiktiven Stadtstaat anzusiedeln.
2010 hatte der auch als Produzent agierende Fiennes endlich das benötigte Budget von 7,7 Millionen US-Dollar beisammen. Fiennes und „James Bond 007 - Skyfall“-Drehbuchautor John Logan beschlossen, Shakespeares Originaldialoge beizubehalten. Durch das gegenwärtige Ambiente sowie die moderne Kleidung und Bewaffnung entsteht so ein sehr „theaterhafter“ Eindruck, an den man sich erst einmal gewöhnen muss, der dann aber durchaus reizvoll, weil eben anders ist.
Der Film wurde in Belgrad und weiteren Teilen Serbiens sowie in Montenegro gedreht. Die noch immer von Häuserkampfruinen durchzogene, raue und oft karge Landschaft spiegelt die vom Krieg zerrissene Umgebung der Handlung passend wider. Die Kameraführung von Barry Ackroyd („Green Zone“) verleiht dem Ganzen eine dokumentarische Ästhetik, die den Realismus und die Intensität noch verstärkt.
Als Statisten setzte die Produktion viele Einheimische ein, vor der Kamera tummelt sich jedoch auch eine prominente Schar von Darsteller*innen. Neben Fiennes selbst nehmen vor allem „300“-Star Gerard Butler, Oscargewinnerin Vanessa Redgrave („Julia“) und „Succession“-Publikumsliebling Brian Cox die wichtigsten Rollen ein. Weitere entscheidende Parts bekleiden Jessica Chastain („Interstellar“), James Nesbitt („Der Hobbit“) und Ashraf Barhom aus „Operation: Kingdom“.
"Coriolanus": Das ist die Story
Das Volk des am Balkan gelegenen Stadtstaates Rom ist aufgebracht. Denn während die Armen hungern, leben die Privilegierten weiterhin in Saus und Braus. Die wütenden Massen schießen sich auf den General Caius Martius (Ralph Fiennes) als den für die Missstände Verantwortlichen ein und ein Aufstand zeichnet sich mehr und mehr ab.
Martius' Erzfeind Tullus Aufidius (Gerard Butler) wittert seine Chance und übernimmt die Führung der Rebellion. Er versammelt seine Truppen vor den Toren Roms und es kommt zu einer Schlacht, die Martius jedoch für sich entscheidet. Im Anschluss nimmt er den Namen Coriolanus an und setzt mit der Unterstützung seiner Mutter Volumnia (Vanessa Redgrave) und seines Mentors Menenius (Brian Cox) alles daran, nun endgültig die Macht im Staate an sich zu reißen.
Doch das Volk bleibt ihm gegenüber skeptisch, sieht in Coriolanus einen Tyrannen und verlangt die Verbannung des Generals. So muss er die Stadt und damit seine Frau Virgilia (Jessica Chastain) verlassen. Mit nur noch einem Gedanken – Rache an Rom zu üben – wendet er sich an den Mann, den er zuvor noch mit aller Kraft bekämpfte: Tullus Aufidius.
In Bälde könnt ihr Gerard Butler als Wikinger im Kino erleben. Der Star selbst hatte offenbar großen Spaß an den Dreharbeiten und ist begeistert von dem Film. Um welchen Titel es sich handelt, erfahrt ihr im folgenden Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Julius Vietzen:
"Gänsehaut, wenn ich nur daran denke": Gerard Butler heizt Vorfreude auf kommendes Fantasy-Abenteuer an*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.