Kinokette reagiert auf Fan-Protest: Wieder mehr Nicole Kidman bei "Babygirl"-Vorführungen
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Seit diesem Wochenende läuft „Babygirl“ auch endlich in den deutschen Kinos. Es ist ein Film, der wie gemacht für Kontroversen ist. Doch in den USA gab es eine, die man nicht vermuten würde. Sie gipfelte aber in einem erfolgreichen Fan-Protest...

In Halina Reijns „Babygirl“ spielt Nicole Kidman eine mächtige CEO, die eine sexuelle Beziehung mit dem in ihrer Firma ein Praktikum machenden Samuel (Harris Dickinson) eingeht. Der spannende und unglaublich sehenswerte Film (4 Sterne in unserer FILMSTARTS-Kritik) bietet viele Möglichkeiten für Diskussionen und Kontroversen. Man kann über Macht und Kontrolle, Altersunterschiede in Beziehungen und gesellschaftliche Normen, die Darstellung von Geschlechterrollen und die im Kino immer noch völlig unterrepräsentierte Darstellung von Sexualität aus weiblicher Perspektive reden – und das sind sogar nur einige mögliche Themen.

Doch in den USA entbrannte eine ganz andere Diskussion um „Babygirl“ – und zwar in Zusammenhang mit der größten amerikanischen Kinokette AMC. Diese macht schon vor einigen Jahren mit einem besonderen Werbespot Schlagzeilen. Im Mittelpunkt eines Clips, der bei AMC-Kinovorführungen immer vorab gezeigt wird, steht „Babygirl“-Star Nicole Kidman. Sie erzählt uns, wie toll das Erlebnis Kino ist. Der Clip wurde zum Meme. Es wurde sich reichlich darüber lustig gemacht, er wurde nicht nur in der TV-Comedy-Show „Saturday Night Live“ veralbert und es gibt etliche Nachahmer-Versionen. Auch vom Original gibt es mittlerweile vier verschiedene Versionen, welche Kult-Status genießen. Hier haben wir den originalen Spot für euch:

Und ja, ihr habt richtig gehört: Die Kidman-AMC-Werbekampagne genießt Kult-Status. Wenn ihr in den vergangenen Jahren in einem gut besuchten US-Kino der Kette AMC gewesen seid, habt ihr wahrscheinlich mitbekommen, wie Leute den Clip mitsprechen. Für viele ist das ein festes Ritual beim Besuch eines AMC-Kinos … und umso enttäuschender waren diese Leute, als bei allen „Babygirl“-Vorstellungen der Kidman-Spot fehlte.

AMC gibt nach: Niemand erinnert sich, warum es die Ausnahme gab!

Im Netz brach ein Sturm der Entrüstung aus. Die Leute wollten Nicole Kidman vor Nicole Kidman sehen, den Spot vor „Babygirl“. Nach etwas mehr als zwei Wochen wurde dieser Protest Mitte Januar 2025 zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.

AMC-CEO Adam Aron verfügte, dass der Kidman-Clip sofort vor allen „Babygirl“-Vorführungen gezeigt werden soll. Laut einer Mitteilung von ihm gab es zuvor eine Übereinkunft, den Werbespot nicht vor Filmen mit der Schauspielerin selbst zu zeigen. Warum? „Niemand scheint sich daran zu erinnern, warum wir diese Ausnahme gemacht haben“, so Aron in seiner Stellungnahme.

In den USA ist die Welt seitdem wieder in Ordnung. Wer in den vergangenen zwei Wochen „Babygirl“ in einem AMC-Kino sah, bekam wieder die doppelte Ladung Nicole Kidman. In Deutschland müsst ihr auf den Kult-Spot verzichten, aber wir versprechen euch: Es gibt genug von der Oscarpreisträgerin (für „The Hours“) in „Babygirl“. Falls euch derweil interessiert, was Regisseurin Halina Reijn als Nächstes plant, werdet ihr hier fündig:

Gewalt und Männlichkeit: Die "Babygirl"-Regisseurin will auch mit ihrem nächsten Film die Gemüter erhitzen

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