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Dank solcher Filme wie „Psycho“, „Der zehnte Tag“ und „China Blue bei Tag und Nacht“ ist Anthony Perkins ein ikonischer Teil der Horror- und Thriller-Historie. Trotzdem ist seine Nervenkitzel-Filmografie nur lückenhaft in angemessener Bild- und Tonqualität im deutschen Heimkino aufzufinden. Jetzt wurde eine dieser Lücken geschlossen:
Diese Woche feierte der Psychothriller „Die dritte Dimension“ mit Anthony Perkins und Leinwandlegende Sophia Loren endlich seine deutsche Blu-ray-Premiere!
"Die dritte Dimension": Erpressung in der Ehe
Lisa Macklin (Sophia Loren) lebt mit ihrem Ehemann Robert (Anthony Perkins) in Paris und könnte nicht unglücklicher sein: Robert ist krankhaft eifersüchtig, wird rasend schnell wütend und ist gewalttätig. Als er eines Tages zu einer Geschäftsreise aufbricht, ist Lisa erleichtert, bedeutet dies doch, dass sie ein paar Tage vor ihm Ruhe hat. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Das Flugzeug, mit dem Robert unterwegs war, ist abgestürzt und niemand soll das Unglück überlebt haben!
Eine Tragödie, gewiss. Für Lisa ist dies aber zugleich ein unerwarteter Befreiungsschlag – bis die lebenshungrige Frau den Schock ihres Lebens bekommt: Robert meldet sich quicklebendig bei ihr und zwingt sie zu einem riskanten Versicherungsbetrug. Dies ist der Startschuss für ein tragisches Katz-und-Maus-Spiel voller Psychotricks und verzweifelter Manöver, in das auch der gutmütige Journalist David Barnes („Ein Hauch von Nerz“-Star Gig Young) involviert wird...
Geheimnisse, Charakterköpfe und Dysfunktion
„Die dritte Dimension“ war eine kleine Reunion-Parade: Perkins und die italienische Stilikone/Starschauspielerin Sophia Loren waren zuvor schon gemeinsam in der romantischen Tragödie „Begierde unter Ulmen“ zu sehen. Und „Die dritte Dimension“-Regisseur Anatole Litvak inszenierte bereits das Romantikdrama „Lieben Sie Brahms?“, in dem Perkins als Teil eines Liebesdreiecks mit Ingrid Bergman und Yves Montand in Erscheinung tritt.
Die Dreharbeiten fanden größtenteils in einem komplexen Kulissenbau nahe Paris statt – sowie unter Geheimhaltung, wie man sie heute von Hype-Serien, Marvel-Filmen und Co. kennt: Laut American Film Institute hielt Litvak den Schluss von „Die dritte Dimension“ vor weiten Teilen seines Produktionsteams geheim – nicht jedoch, um dem Herausdrängen von Spoilern vorzubeugen, sondern um innerhalb der Crew eine Anspannung zu kreieren, die auf den Film übergehen sollte.
An anderer Stelle öffnete Litvak sein Projekt für Externe: Für die Szenen, die im dank seines Nonkonformismus berühmten Quartier Saint-Germain-des-Prés spielen, heuerte der Regisseur lokale „Originale“ des Nachtlebens an, also exzentrische und ortsbekannte Charakterköpfe.
Große Wellen schlug „Die dritte Dimension“ jedoch nicht – so war sich die internationale Presse uneinig, ob es eine Stärke oder Schwäche des Thrillers ist, dass er primär einer emotionalen Logik folgt. Auch die durch und durch sonderbare Chemie zwischen Loren und Perkins spaltet das Publikum: Ist sie im Sinne des Films verkorkst oder auf eine Weise sonderbar, die selbst der Zeichnung dieses dysfunktionalen Ehepaars im Weg steht?
Weniger Unklarheit besteht derweil bezüglich unseres folgenden Heimkino-Tipps: Der ist echt hart und blutig, keine Widerrede!
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