John Woo ist der beste Actionfilm-Regisseur aller Zeiten – daran besteht wohl nicht nur für den Autor dieses Artikels kein Zweifel. Ob nun „The Killer“ oder „Hard Boiled“, „Bullet In The Head“ oder die „A Better Tomorrow“-Reihe, „Harte Ziele“ oder „Face/Off“: Die chinesische Bombast-Spezialist verantwortete einige der brachialsten, spektakulärsten und auch besten Actionfilme der Kinogeschichte. Wenn der sich mal an einem Kriegsfilm versucht, dann kann da doch eigentlich gar nichts schiefgehen. Oder?
Nun, den hohen Ansprüchen seiner Fans wurde Woo mit seinem Weltkriegs-Reißer „Windtalkers“ (2002) nicht ganz gerecht. Denn auch wenn er actiontechnisch einmal mehr aus allen Rohren feuert, zählt der Film nicht zu seinen besten Arbeiten – daran ändert auch die Starbesetzung um Nicolas Cage, Mark Ruffalo und Christian Slater nichts. Wer einfach nur mal Lust auf Spektakel hat, kann ab heute aber immerhin mal ungezwungen einen Blick riskieren: „Windtalkers“ ist ab sofort im Abo bei Amazon Prime Video enthalten:
Ihr solltet allerdings keinen Film erwarten, der mit den ganz großen Klassikern des Genres mithalten kann – denn zu denen zählt „Windtalkers“ am Ende nicht...
Das erwartet euch in "Windtalkers"
Der Zweite Weltkrieg: Im Kampf gegen die Japaner greifen die Amerikaner auf Ben Yahzee (Adam Beach) zurück. Denn der aus der indianischen Bevölkerung stammende Navajo spricht einen seltenen Dialekt, der also Code zur Kommunikation dienen soll. Gemeinsam mit einigen anderen Navajo-Soldaten soll er so eine entscheidende Rolle im Kampf einnehmen, begleitet von einem Trupp, der den Code im Ernstfall vor dem Feind beschützen soll – koste es, was es wolle. Und dann kommt es tatsächlich, wie es kommen musste: Als Ben und sein Begleiter Joe Enders (Nicolas Cage) in die Enge getrieben werden, gelingt es der japanischen Armee, einen mit Ben befreundeten Navajo gefangen zu nehmen…
Was „Windtalkers“ auszeichnet, „ist die technische Umsetzung“, heißt es unter anderem in der FILMSTARTS-Kritik. Die Schützengräben und das Drumherum wirken beängstigend real, das Schlachtengetümmel wird mit bedrückender Wucht lebendig – und John Woo kreiert gemeinsam mit seinem „Mission: Impossible II“-Kameramann Jeffrey L. Kimball einen visuellen Sog, der reichlich Schauwerte mitbringt.
Kritisiert werden hingegen die „nationalistischen Plattitüden", die „gepaart mit logischen Löchern so groß wie Bombenkrater“ das Filmerlebnis am Ende dann doch merklich trüben. Letztlich gab es für „Windtalkers“ so gerade einmal 2 von 5 möglichen Sternen und ein Fazit, das durchaus repräsentativ für die Auszeichnungen ist, die der Film vor mittlerweile 20 Jahren einheimste: Nicht nur gab es etwa drei Nominierungen sowie eine Auszeichnung bei den World Stunt Awards, obendrein ging der Film auch bei den kurz zuvor ins Leben gerufenen Schmoes Awards als größte Enttäuschung des Jahres ins Rennen – zu der letztlich aber „Men In Black II“ gewählt wurde.
Wusstet ihr eigentlich, dass ein heutiger Superstar einst schummeln musste, um Teil des besten Kriegsfilm der Kinogeschichte zu werden? Hier gibt's die ganze Geschichte:
Heute kennt ihn jeder: Dieser Schauspieler musste lügen, um seine Durchbruchsrolle im besten Kriegsfilm aller Zeiten zu bekommen*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTART erschienenen Beitrag.