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    "Alle werden ihn lieben!": Dieser herbe Rückschlag hat die Marvel Studios völlig kalt erwischt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Mit großer Selbstsicherheit in einen Fehlschlag spaziert: Ausgerechnet an den viel kritisierten Sci-Fi-Actioner „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ hatten die Marvel Studios exorbitante Erwartungen.

    Obwohl in Hollywood regelmäßig Leute so tun, als könnten sie mit absoluter Treffsicherheit vorhersagen, welche Stoffe Anklang finden werden und welche nicht: Niemand hat eine funktionierende Kristallkugel – was ankommt und was scheitert, zeigt sich erst, wenn es so weit ist. Das beweist etwa der Umstand, dass kaum wer Vertrauen in Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Trilogie hatte (wir berichteten).

    Ebenso, wie sich vermeintlich sichere Megaflops als beliebte Erfolge herausstellen können, gibt es Fälle, auf die das Gegenteil zutrifft: Die Beteiligten waren überzeugt, dass ihr Film mit gewaltigem Jubel begrüßt wird, und dann mussten sie mitansehen, wie er scheitert.

    Auch den Marvel Studios ist dies widerfahren: Als der Auftakt zu Phase 5 des Marvel Cinematic Universe, das Sci-Fi-Action-Abenteuer „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“, nicht an frühere Erfolge anschloss, soll man studiointern geschockt gewesen sein.

    "Ant-Man And The Wasp: Quantumania" – Kleiner Held ganz groß?

    Zur Auffrischung: „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ ist der dritte „Ant-Man“-Solofilm innerhalb des MCU und startete im Februar 2023 mit viel Fanfare. Denn wie Produzent und MCU-Mastermind Kevin Feige zuvor verriet, markiert „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ den Anfang eines neuen Kapitels in der multimedialen Saga.

    Unter der Regie von Peyton Reed, der auch die beiden vorherigen „Ant-Man“-Teile inszenierte, und nach einem Drehbuch des früheren „Rick & Morty“-Autoren Jeff Loveness, verschiebt das Spektakel die zuvor leichte Tonalität der Filme rund um den Titelhelden in dunklere Gefilde. So sollte der von Jonathan Majors gespielte Kang als neue, langlebige Bedrohung im MCU bestätigt werden (ein Handlungsfaden, den Marvel seither aufgegeben hat).

    Diese große, dramatische Stunde des mit Schrumpf- und Wachstumstechnologie hantierenden Superhelden Scott Lang (Paul Rudd) wurde von der Filmpresse allerdings mit wenig Gegenliebe empfangen: Auf der Aggregatorseite Rotten Tomatoes wurden lediglich 46 Prozent der ausgewerteten Kritiken als positiv eingeordnet, bei deren Mitbewerber Metacritic errechnete man eine Durchschnittsnote von 48/100 Punkten.

    Zu den positiveren Stimmen zählte die offizielle FILMSTARTS-Kritik: Darin bekam „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ starke vier Sterne zugesprochen, unter anderem „dank der spektakulär bebilderten Quantenebene sowie dem großartigen Bösewicht Kang“. Das genügte jedoch nicht, um das zahlende Publikum in den zuvor gewohnten Massen ins Kino zu locken:

    Mit einem weltweiten Einspiel von 476,1 Millionen Dollar generierte „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ keinen Profit für das Studio, und landete unter dem Gesamtergebnis seiner Vorgänger „Ant-Man“ (519,3 Millionen Dollar) und „Ant-Man And The Wasp“ (622,7 Millionen Dollar).

    Ein Flop, den man nicht kommen sah

    Dabei waren die Verantwortlichen hinter „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ offenbar felsenfest davon überzeugt, dass der Film ein Triumph wird. Öffentlich wurde dies im Zuge des filmjournalistischen Buchs „MCU: The Reign Of Marvel Studios“ der hervorragend vernetzten Autorin Joanna Robinson sowie der ebenfalls gut unterrichteten Autoren Dave Gonzales und Gavin Edwards.

    Um auf das sehr positiv besprochene Buch aufmerksam zu machen, war Robinson zu Gast im Podcast „The Watch“. Dort äußerte sie sich auch über Dinge, die sich seit der Buchveröffentlichung ereigneten. So berichtete Robinson, dass laut ihren Quellen der Misserfolg von „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ die Entscheidungsträger*innen in den Marvel Studios völlig erschüttert hätte:

    „Sie dachten, sie hätten etwas Gutes auf der Hand. Sie waren sicher: ,Alle werden ihn lieben!' Und dann haben sie ihn veröffentlicht – und die Leute haben ihn nicht geliebt!“ Weiter gab Robinson zu verstehen, dass der Misserfolg des Sci-Fi-Actioners innerhalb der Marvel Studios erstmals für Misstrauen in den eigenen, inneren Kompass sorgte, dem man zuvor folgte, um abzuwägen, was das Publikum überhaupt sehen will.

    Der diesjährige, gewaltige Erfolg von „Deadpool & Wolverine“ dürfte den Marvel-Köpfen mittlerweile neues Selbstvertrauen gegeben haben. Die Aussichten auf Deadpools Kinozukunft wiederum sind aktuell eine zweischneidige Sache, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:

    "Ich glaube nicht, dass ich das noch mal kann": Ryan Reynolds sagt "Deadpool 4" ab, hat aber trotzdem gute Nachrichten für MCU-Fans

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