Wohl jeder Hollywood-Star ist in seiner Karriere schon mal mit den Schattenseiten des Filmemachens konfrontiert worden – auch Julia Roberts bildet da keine Ausnahme. Bei den Dreharbeiten zu einem ihrer ersten großen Erfolge wurde sie etwa von einem Star-Regisseur drangsaliert. Auch mit unliebsamen Leinwandpartnern hat es die 57-Jährige schon zu tun bekommen. Und dann ist da noch ein Fantasy-Spektakel von Steven Spielberg:
Mit „Hook“ hat der legendäre Regisseur vor mittlerweile 33 Jahren seine eigene Version des „Peter Pan“-Mythos auf die Leinwand gebracht. In der Titelrolle des schurkischen Piraten mit der Hakenhand war Dustin Hoffman („Die Reifeprüfung“) zu sehen, während Robin Williams den erwachsen gewordenen Peter Pan verkörperte. Auch in den Nebenrollen tummeln sich große Namen wie Bob Hoskins („Falsches Spiel für Roger Rabbit“), Maggie Smith („Harry Potter“), Gwyneth Paltrow („Iron Man“), eine fast unerkennbare Glenn Close („Eine verhängnisvolle Affäre“) – und eben Julia Roberts, die kurz nach ihrem Durchbruch mit „Pretty Woman“ als Fee Tinkerbell gecastet wurde.
Darum war der "Hook"-Dreh für Julia Roberts so schwierig
Was genau hinter den Kulissen von „Hook“ vorgefallen ist, werden wir wahrscheinlich nicht mehr erfahren. Fest steht allerdings, dass die Dreharbeiten für Roberts alles andere als einfach gewesen sind – und ihr später der Ruf nacheilte, „schwierig“ gewesen zu sein, was ihr in der Klatschpresse den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Tinkerhell“ einbrachte.
Roberts hat sich schon damals öffentlich gegen diese Darstellungen gewehrt. Gerüchte, sie wäre am Set ausgerastet und hätte mit Schuhen um sich geworfen, kommentierte sie im Interview mit Entertainment Weekly wie folgt: „‚Eine Quelle sagt...‘ – wenn sie nicht den Mumm haben, zu verraten, wer sie sind, dann sollten sie lieber die Klappe halten.“
Probleme habe es tatsächlich gegeben. Aufgrund der geringen Größe von Tinkerbell musste Roberts einen Großteil ihrer Szenen vor einem Bluescreen drehen, sodass sie nur selten tatsächlich mit den anderen Schauspieler*innen in Kontakt getreten sei. Zudem habe es beim Dreh immer wieder extremen Leerlauf gegeben, der sie dazu gezwungen hätte, über Stunden hinweg allein in ihrem Trailer zuzubringen.
„Ich bin ein normaler Mensch“, verteidigte sich die spätere Oscar-Gewinnerin („Erin Brockovich“) gegenüber Entertainment Weekly. „Ich meine, wenn ich sechs Stunden lang in meinem Wohnwagen sitze und nichts zu tun bekomme, sage ich irgendwann natürlich: ‚Was zum Teufel ist hier los?‘ Ich denke nicht, dass das eine unverschämte Frage ist, und ich denke auch nicht, dass es sich dabei um eine übermäßig temperamentvolle Reaktion handelt. […] Ich bin nicht perfekt. ‚Geh und warte hier acht Stunden lang.‘ – ‚Okay, fabelhaft, sagt mir einfach Bescheid. Kann ich euch einen Kaffee holen?‘ Ich habe normale Frustrationen wie jeder andere auch, aber ich halte mich nicht für besonders temperamentvoll.“
Julia Roberts hält Steven Spielberg für einen Verräter – und Robin Williams für einen einsamen Lichtblick
In einem anderen Interview machte sie ihrer Enttäuschung darüber Luft, dass Steven Spielberg ihr angesichts all der wenig schmeichelhaften Gerüchte nicht zur Seite gesprungen sei (via FandomWire): „Ich konnte es nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass diese Person, die ich kannte und der ich vertraute, tatsächlich zögerte, mich zu verteidigen. Das war eine harte Lektion, die ich lernen musste. Es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, einen Verräter in meiner Mitte zu haben.“
Der einzige Quell der Freude inmitten all des Frustes war für Roberts die Begegnung mit Robin Williams. „Es gab nur mich, Steven und die Crew, denn die meiste Zeit stand ich nur vor dem Bluescreen“, so Roberts. „90 Prozent der Zeit habe ich allein auf einer Bühne verbracht, ohne dass andere Schauspieler zu sehen waren.“ Der einzige Schauspieler, mit dem sie interagiert habe, sei Williams gewesen, der sie außerhalb der Kamera beim Proben einer Szene unterstützte. „Robin und ich haben manchmal zusammen gearbeitet“, so die „Notting Hill“-Darstellerin. „Er war immer unheimlich lustig.“
Man kann sich nur allzu leicht vorstellen, dass der 2014 verstorbene Schauspieler und Komiker als Lichtblick fungiert hat. Schließlich kursieren über den Oscar-Preisträger („Good Will Hunting“) unzählige Geschichten, die ihn stets im allerbesten Licht erscheinen lassen. Dazu gehört auch eine rührende Anekdote, die Williams' „Mrs. Doubtfire“-Leinwandpartnerin Sally Field mit der Welt geteilt hat – und die ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:
Robin Williams ließ "Mrs. Doubtfire"-Drehplan ändern, damit Sally Field nach dem Tod ihres Vaters das Set verlassen konnte: "Er war sehr sensibel"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.