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    Neu im Heimkino: Ein 130 Millionen Dollar teures Sci-Fi-Epos mit Stars aus "Star Wars", "Game Of Thrones" und dem MCU
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Eine Regiegröße wollte es noch einmal wissen: Dieses Jahr startete mit „Megalopolis“ ein neuer Monumentalfilm von „Der Pate“- und „Apocalypse Now“-Macher Francis Ford Coppola. Jetzt ist das viel diskutierte Epos auch im Heimkino angekommen.

    Lange hat es gedauert: „Der Pate“- und „Apocalypse Now“-Regisseur Francis Ford Coppola hatte die Idee, die letztendlich zu „Megalopolis“ führte, bereits 1977. Das Konzept zu „Megalopolis“ ist also so alt wie „Star Wars“! Doch während George Lucas in derselben Zeit ein Imperium gründete, vergrößerte und veräußerte, werkelte Coppola unregelmäßig an seiner Idee. So verfasste er erst 1983 eine frühe Fassung des Sci-Fi-Epos.

    Coppolas Absicht war es, Geschichtslektionen aus dem antiken Rom, Gedanken über futuristische Technologien und Sorgen über den Status Quo der USA zu vermengen. Diese ersten Entwürfe mussten seither wiederholt überarbeitet werden, denn erst 2022 fiel die erste Klappe für die offiziellen Hauptdreharbeiten. Im Kino hatte das Coppola-Passionsprojekt wenig Erfolg, doch vielleicht findet es nun mehr Anerkennung: Ab dem 19. Dezember 2024 ist „Megalopolis“ auf DVD und Blu-ray:

    Ob euch der Kassenflop gefallen wird, lässt sich unmöglich vorhersagen – denn die internationale Presserezeption macht klar, dass dies ein ordentlicher Spalter ist, bei dem die Lager „Super!“, „Grauenvoll!“ und „Was habt ihr alle, ist doch voll okay?!“ es ungewöhnlich schwer haben, die anderen Seiten zu verstehen. Eins ist jedoch sicher: Einen Film wie dieses 130-Millionen-Dollar-Mammutprojekt habt ihr noch nicht zu Gesicht bekommen.

    Denn das prominent besetzte Epos hat einen ungewöhnlichen Look, eine eigenwillige Dramaturgie und viele markante Einfälle. Oder um FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen zu zitieren: „Wäre 'Megalopolis' wie ursprünglich geplant tatsächlich Anfang der 1980er entstanden, dann hätte er heutzutage sicherlich den Ruf als einer der legendärsten Flops der Kinogeschichte – sowie als unangefochtener Kultfilm!“

    "Megalopolis": Damals ist Morgen ist Heute

    Eine nahe Zukunft, die massive Parallelen zum (spät-)römischen Reich hat: Erfinder, Architekt und Promi Caesar Catalina (Adam Driver) plant, unter Zuhilfenahme seines neuen Werkstoffs Megalon die ultimative Stadt der Zukunft zu errichten. Aufgrund seiner radikalen Ideen rasselt er jedoch mit Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito) aneinander, der an alten Maßstäben festhalten will – sowie an Stahl und Beton.

    Dass der Ex-Oberstaatsanwalt zudem davon überzeugt ist, dass Caesar seine eigene Frau ermordet hat, erhärtet die Fronten enorm. Und dann wäre da noch ein Reigen an Liebes-Komplikationen: Caesar hat eine Affäre mit Nachrichtenmoderatorin Wow Platinum (Aubrey Plaza), die plant, den gebrechlichen Bankenmogul Hamilton Crassus III (Jon Voight) zu heiraten – obwohl sie von dessen rachsüchtigem Sohn Clodio Pulcher (Shia LaBeouf) begehrt wird. Caesar unterdessen verliebt sich in die Tochter des Bürgermeisters, die ihn verachtende Gelegenheitsschnüfflerin Julia Cicero (Nathalie Emmanuel)...

    "Megalopolis" trifft zwar nicht jeden Geschmack, ist aber ein absoluter Gewinn für das Kino!

    Die Schurken aus „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ und „Breaking Bad“ als Rivalen, eine beliebte „Game Of Thrones“-Darstellerin als den Helden hinterfragendes Objekt der Begierde, die wandelnden Kontroversen Voight und LaBeouf als Vater und Sohn und mittendrin „Agatha All Along“-Publikumsliebling Plaza: Dieser Cast allein wäre schon kurios.

    Doch in weiteren Rollen spielen zudem Laurence Fishburne, „Der Pate“- und „Rocky“-Veteranin Talia Shire, der vielfache Wes-Anderson-Kollaborateur Jason Schwartzman, Singer-Songwriter Grace VanderWaal, „Saturday Night Live“-Star Chloe Fineman sowie „Die Reifeprüfung“-Hauptdarsteller Dustin Hoffman mit.

    Eine bunte Mischung an Star-Ären also. Wie passend für einen Film, der sich um eine Stadt dreht, deren Architektur und Kultur einen Wust aus Art-Deco-Nostalgie, antikem Pomp, streitlustiger US-Gegenwart und (Retro-)Futurismus darstellt!

    Ein Flop mit namhaften Fans

    Zu den Befürwortern des Ganzen gehören die Regie-Größen Guillermo del Toro, Steven Soderbergh, Spike Lee, Spike Jonze und Oliver Stone – der einen ähnlichen Wandel wie Coppola durchmachte und nach einigen allseits beliebten Meisterwerken viele Spalter ablieferte und zuletzt vermehrt für Kontroversen sorgte.

    Über Coppolas Herzensprojekt „Megalopolis“ schwärmte Stone: „Ihr könnt euch darüber lustig machen, aber ich bewundere sein Engagement für seine Vision zutiefst. In visueller Hinsicht gibt es eine atemberaubende Szene nach der anderen – mehr als in 'Apocalypse Now' oder seinem exotischen 'Einer mit Herz'“.

    Übrigens: Falls ihr „Einer mit Herz“ noch nicht kennt (oder lange nicht mehr gesehen habt), solltet ihr das unbedingt ändern. Der Verfasser dieses Artikels ist Fan des bildgewaltigen, mit immenser Hingabe entstandenen Coppola-Kleinjuwels und legt euch daher die dieses Jahr erschienene 4K-Restauration wärmstens ans Herz:

    Wegen dieses Films ist "Der Pate"-Regisseur Francis Ford Coppola pleite gegangen: Vergessener Kult-Klassiker neu im Heimkino

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