Der vierte und der fünfte Teil der „Stirb langsam“-Reihe werden im Vergleich zu den ersten drei Parts meist eher negativ beurteilt. Während das bei „Stirb langsam 4.0“ bis zu einem gewissen Grad noch gerechtfertigt sein mag, ist „Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben“ für den Autor dieser Zeilen deutlich besser als sein Ruf. Heute Abend könnt ihr sehen, warum.
„Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben“ läuft am heutigen 25. Dezember 2024 um 20.15 Uhr auf RTL Zwei. Zu so früher Stunde muss der FSK-16-Reißer um einige besonders blutig-brutale Momente auf FSK-12 heruntergekürzt werden. Laut der Website Schnittberichte fehlt so eine gute Minute.
Uncut kann dafür die Wiederholung ausgestrahlt werden, die am 26. Dezember um 22.25 Uhr gezeigt wird. Alternativ könnt ihr den Kracher komplett und ohne Aufpreis jederzeit im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Disney+* streamen. Zudem ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Dünne Handlung, (extrem) fette Action!
Ja, es stimmt: Mit der bewährten „Allein gegen alle“-Formel kann und will der 2013 in die Kinos gekommene „Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben“ nicht dienen. Denn an der Seite des hier noch ein letztes Mal von Bruce Willis dargestellten notorischen Einzelkämpfers John McClane steigt sein von ihm entfremdeter Sohn (Jai Courtney aus „Terminator: Genisys“) in den Ring.
Diese doch recht radikale Änderung des Konzepts bereitete Regisseur John Moore („Max Payne“) und Drehbuchautor Skip Woods („Hitman - Jeder stirbt alleine“) anscheinend wenig Kopfzerbrechen. Ihrer Story Feinheiten oder den sich in ihr bewegenden Figuren eine durchdachte Charakterisierung zu geben, war offenbar ebenfalls keine Priorität. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß kein erzählerisches Meisterwerk, was vielen damals offenbar sauer aufstieß. Was die meisten dabei aber übersahen oder vergaßen, war, dass der Streifen in Bezug auf die mehr als reichlich vorhandene Action ganz hervorragend inszeniert ist. So merkt es auch unsere gute 3,5 von 5 möglichen Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik an.
Wer sich auf diesen Aspekt konzentriert, wird mit brillanten, ebenso aufwändigen wie explosiven Set Pieces belohnt. Die schauen auch auf einem TV-Bildschirm noch immer sehr beeindruckend aus und machen richtig Laune. Dazu kommen die gewohnt flapsigen Sprüche – eine Eigenschaft der Vorgängerfilme, die Moore und Woods dann offenbar doch wichtig war und die sie in gewohnt lockerer Manier großzügig einstreuten. Das Hauptaugenmerk bleibt aber auf der Action. Und das ist gut so. Sehr gut sogar.
Schaltet heute Abend einfach mal rein. Schon die erste, extrem dynamische Verfolgungsjagd auf Moskaus Straßen entwickelt epische Ausmaße. Wie unser Autor Carsten Baumgardt schreibt, legt John Moore mit irren Stunts und atemberaubenden Manövern die Messlatte gleich ganz weit nach oben. Wer aber glauben sollte, dass danach nichts ähnlich Gutes mehr kommen könne, irrt gewaltig. Ihr solltet es als Fans kinetischer Action jedenfalls nicht bereuen, bis zum großen Finale dranzubleiben.
Da der Film weltweit mehr als das Dreifache seines Budgets von 92 Millionen Dollar einspielte und danach auch im Heimkinosektor kolossal abräumte, waren natürlich noch weitere Teile geplant. Dazu kam es aus unterschiedlichsten Gründen wie der Übernahme des produzierenden Studios Twentieth Century Fox durch den Disney-Konzern, der COVID-Pandemie und nicht zuletzt Bruce Willis‘ krankheitsbedingtem Karriereende leider nicht mehr. So bildet „Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben“ nun das vielleicht etwas unkonventionelle, aber dennoch sehenswerte Finale der in meinen Augen besten Action-Reihe aller Zeiten.
An der Seite von Bruce Willis und Jai Courtney erwarten euch: der deutsche „Das Leben der Anderen“-Star Sebastian Koch, die immer wunderbare Mary Elizabeth Winstead („10 Cloverfield Lane“), Cole Hauser aus „Yellowstone“, Amaury Nolasco („Prison Break“), Yuliya Snigir („The New Pope“) und Radivoje Bukvic („96 Hours - Taken“).
"Stirb langsam 5": Das ist die Story
Auch Terroristenschreck John McClane (Willis) macht mal Urlaub. Entspannung findet der New Yorker Cop dabei allerdings nicht, schließlich ist er aus wenig erfreulichen Gründen nach Moskau gereist. Wie er erfahren hat, wurde sein Sohn Jack (Courtney) dort wegen eines angeblichen Mordes verhaftet. Obwohl der Kontakt zwischen ihnen vor Jahren eingeschlafen ist, will John seinem Filius vor Gericht beistehen oder ihn notfalls einfach raushauen.
Was unser Mann nicht weiß: Junior arbeitet als Undercover-Agent für die CIA. Sein Auftrag ist es, den von der russischen Regierung aufgrund fadenscheiniger Beweise als Verräter inhaftierten Yuri Komarov (Koch) zu befreien und in die USA zu schaffen. Denn er ist im Besitz brisanter Informationen, mit denen die Amis die Russen mächtig unter Druck setzen könnten.
Während Komarovs Verhandlung schlägt die CIA zu – der Angeklagte sowie der als Zeuge auftretende Jack können gemeinsam das Weite suchen. Mitten in die chaotische Aktion platzt der nichtsahnende John rein und schließt sich den Flüchtigen spontan an. Schnell hat das Trio nicht nur die Polizei, sondern auch die halbe lokale Unterwelt an den Hacken, die mit Komarov offenbar ebenfalls ein Hühnchen zu rupfen hat.
Wollt ihr zum Abschluss noch eine wirklich schöne Geschichte über Bruce Willis lesen? Dann klickt auf den folgenden Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix:
"Mach dir keine Sorgen um Geld": Bruce Willis verzichtete auf 99% seines Gehalts, um mit einer echten Hollywood-Legende zusammenzuarbeiten*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.