Mein Konto
    TV-Tipp: Einer der 10 besten Fantasy-Filme aller Zeiten – wunderschön und einfach Kult!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Dieser Film wird (passenderweise) selbst bei der x-ten Wiederholung einfach nicht alt: Die romantisch-tragisch-schöne Komödie „... und täglich grüßt das Murmeltier“ ist ein verdienter Klassiker – und heute wieder im TV!

    Fantasy ist ein vielseitiges Genre und umfasst weit mehr als in Leinen und Leder gekleidete Langhaarige, die durch grüne Gegenden waten. Das ist auch der FILMSTARTS-Community bewusst: Ihr habt einen Film über einen Mann, der immer wieder denselben Tag durchleben muss, in eure Top Ten der besten Fantasyfilme aller Zeiten gewählt!

    Eine wunderschöne Wahl, wenn ihr den Verfasser dieses Artikels fragt – denn „... und täglich grüßt das Murmeltier“ ist zum Schreien komisch, philosophisch anregend und herzerwärmend zugleich. Das macht den kurzweilig-melancholischen Komödienklassiker zu einem Film, den man sich immer und immer wieder anschauen kann. Kabel Eins zeigt „... und täglich grüßt das Murmeltier“ heute, am 17. Dezember 2024, ab 20.15 Uhr. Alternativ könnt ihr ihn derzeit bei Netflix streamen.

    "... und täglich grüßt das Murmeltier": Darum geht's!

    TV-Wettermann Phil Connors (Bill Murray) ist genervt: Er muss mit Kameramann Larry (Chris Elliott) und seiner neuen Produzentin Rita Hanson (Andie MacDowell) in das beschauliche, etwas abgelegene Örtchen Punxsutawney. Dort wird der Murmeltiertag gefeiert – eine jährliche, medienwirksame Tradition, für die Phil bloß Abscheu übrig hat. Also rotzt er eine Handvoll an Kurzmoderationen hin und will schnellstmöglich die Heimreise antreten.

    Miese Wetterbedingungen zwingen Larry, Rita und Phil allerdings, im verschlafenen Örtchen zu übernachten. Als Phils Wecker klingelt, ist erneut Murmeltiertag. Niemand sonst bemerkt die Wiederholung. Ebenso wenig die nächste, die nächste, die nächste...

    Durchleb' denselben Tag nochmal!

    Regisseur/Autor Harold Ramis und Autor Danny Rubin haben das Konzept der Zeitschleife nicht erfunden – aber sie haben es praktisch perfektioniert. Denn ihre sich irrsinnig überschlagende, wild-rasante Komödie wird zwischendurch zur hochsensiblen, nachdenklichen Erzählung über Vergänglichkeit, Monotonie und Einsamkeit – und dieser tonale Spagat gelingt ihnen, als wäre es das Leichteste auf der Welt.

    Dass Bill Murray als Gefangener von Zeit und Raum die Hauptrolle verkörpert, kam ihnen enorm zugute. Jedenfalls aus künstlerischer Sicht: Intensive Streitgespräche über die richtige Balance aus Tragik und Witz, fundiertem Philosophiediskurs und „Das ist halt so“-Fabulierlust führten zum Bruch zwischen Murray und Ramis. Ein bedauerlicher Hintergrundfakt, doch im Film selbst sind davon keinerlei Auswirkungen zu spüren.

    Stattdessen bereichert Murray den Stoff durch seine patentierte, knatschig-arrogante Süffisanz, die Phil zum gewissen Grad unsympathisch erscheinen lässt. Daher darf man voller Schadenfreude über seine Tortur lachen – aber nicht zu sehr. Dank seines geschliffenen Wortwitzes und seines kummervollen Blicks weckt er zugleich Mitleid.

    ...und täglich grüßt das Murmeltier

    Der ständige Wechsel zwischen Sympathie und Abneigung beschert „... und täglich grüßt das Murmeltier“ nicht bloß eine größere emotionale Fallhöhe und eine dichtere humoristische Trefferquote. Sie stärkt den Film thematisch: Der Klassiker offenbart sich letztlich als Film darüber, wie sehr unser Leben aus ständigem Gleich-Gleich besteht – und darüber, was es benötigt, um es mit Sinn, Zweck und Freude zu füllen.

    Dass Phil mal liebenswerter, mal verachtenswerter erscheint, rückt „... und täglich grüßt das Murmeltier“ näher an das alltägliche Leben. Ramis‘ Achterbahnfahrt entlang Skurrilitäten des Alltags, zugespitztem Wahnwitz und empfindlich-zarter Romantik ist derweil pure Filmmagie – Filmmagie, die emotionale Wunden findet und dort Seelenbalsam aufträgt.

    Übrigens: Julia Roberts und George Clooney hatten bei einem gemeinsamen Filmdreh sozusagen ihren eigenen Murmeltier-Moment. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Was zum Teufel?": Diese Szene mussten George Clooney und Julia Roberts 80 (!) Mal wiederholen
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top