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    Neu bei Amazon Prime Video: Ein bildgewaltiger, stargespickter Thriller einer gefeierten Regie-Größe
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Bradley Cooper in einer seiner stärksten Rollen, Cate Blanchett als Femme fatale und grandiose Bilder von „Hellboy“-Mastermind Guillermo del Toro: „Nightmare Alley“ wurde zwar als Bester Film für den Oscar nominiert, aber leider auch zum Kinoflop.

    Es ist wie verhext: Wann immer es aussieht, als hätte „Pans Labyrinth“-Regisseur Guillermo del Toro endgültig den Draht zum Massenpublikum gefunden, kommt es zu einem Rückschlag. Sein Horrormärchen „Shape of Water“ etwa wurde nicht nur von der Presse gefeiert und mit dem Oscar als Bester Film ausgezeichnet, sondern nahm zudem an den Kinokassen etwa das Zehnfache seines Budgets ein. Da sollte man denken, dass seine anschließende Regiearbeit bestimmt ähnlich erfolgreich abschneidet. Aber leider kam es anders...

    Der starbesetzte Neo-Noir-Thriller „Nightmare Alley“ erhielt zwar verdientermaßen vier Oscar-Nominierungen (für Bester Film, Kamera, Kostüme und Ausstattung), dazu kamen vornehmlich positive bis sehr positive Reviews. Doch an den Kinokassen legte der Film eine echte Bruchlandung hin. Falls ihr ihn seither noch immer nicht nachgeholt habt: Ab sofort ist „Nightmare Alley“ im Abo von Amazon Prime Video abrufbar! Somit haben Interessierte eigentlich keinen Grund mehr, diese atmosphärische Story über Lug, Trug und Verführung weiter vor sich herzuschieben.

    Der Film lohnt sich dabei nicht nur aufgrund seiner starken Optik, sondern auch aufgrund seines Casts: Neben Cate Blanchett und „Hangover“-Darsteller Bradley Cooper, der in „Nightmare Alley“ eine der packendsten Performances seiner Karriere abliefert, spielen unter anderem Toni Collette, Willem DafoeRooney Mara und „Hellboy“-Star Ron Perlman mit.

    Darum geht es in"Nightmare Alley"

    Der mysteriöse Stanton „Stan“ Carlisle (Bradley Cooper) schleppt sich von einem brennenden Haus zum Jahrmarkt des dubiosen Schaustellers Clement „Clem“ Hoately (Willem Dafoe). Dort gelingt dem anpassungsfähigen Schlitzohr ein rasanter Aufstieg: Aus der helfenden Hand wird alsbald der Lehrling eines Mentalistenpaares (Toni Collette & David Strathairn).

    Als Stan erkennt, dass er es als Performer drauf hat, verlässt er mit seiner Geliebten Molly (Rooney Mara) den Jahrmarkt, um in der Großstadt als Mentalist ein gut betuchtes Publikum zu unterhalten. Dort weckt er die Neugier der undurchschaubaren Psychiaterin Lilith Ritter (Cate Blanchett). Aber wird sie ihn beflügeln oder wird sie ihn zu Fall bringen...?

    Starke Bilder und tolle Stars

    Manchmal gleiten Filme wohl einfach am Kinopublikum vorbei. Dass „Nightmare Alley“ trotz der positiven Kritiken, des Staraufgebots und der Oscar-Nominierungen, die doch eigentlich größere Neugier entfachen sollten, nur etwa zwei Drittel seines 60-Millionen-Dollar-Budgets einspielen konnte, ist äußerst bedauerlich. Das deutsche Kinopublikum zeigte sich besonders desinteressiert – del Toros hochatmosphärischer Jahrmarkt-Thriller wurde hierzulande von weniger als 85.000 Filmfans auf der großen Leinwand gesehen.

    Dabei sind allein schon die Schauwerte des Films absolute klasse und Grund genug, sich ihn anzuschauen – dank wunderschönen, betörenden Kostümen sowie detailreichem, makabrem Setdesign. Von Dekorationsgegenständen wie einem konservierten Fötus mit durchdringendem Blick über weitläufige, verwitterte Kulissen bis hin zu einer ratternden, knirschenden, klappernden Jahrmarkthölle!

    Umso gespannter darf man auf die alternative Filmfassung (in beklemmendem Schwarz-Weiß) sein, an der del Toro derzeit arbeitet. Schließlich ist es zu verführerisch, mehr von diesem Film zu sehen: In del Toros Welt der Außenseiter*innen, Abzocker*innen und Ausgestoßenen kann man sich nicht nur verlieren – man will es auch, selbst wenn an jeder Ecke Gefahr lauert. Und zwar in Form verräterischer Weggefährten, fatalem Hochmut und plötzlicher, drastischer Gewaltspitzen... Kurzum: Ein Trip durch diese Albtraumgasse ist ein Filmtrip, den man nicht nur als Noir-Fan sicher nie vergisst! Und prickelnd-finster geht es auch im folgenden Streaming-Tipp zu:

    Heute Abend streamen: Richard Gere im besten Film eines absoluten Kult-Regisseurs – prickelnd, düster, grandios gespielt

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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