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    Heute Abend streamen: Robin Williams als Psychopath – der Comedy-Titan jagt euch einen eiskalten Schauer über den Rücken!
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    "Tanz der Teufel 2" und ein manisch-lachender Bruce Campbell haben Stefans Horror-Herz gestohlen. Seitdem kann er nicht mehr ohne: "Der Babadook", "Halloween" und "The Lords of Salem" - Horrorfilme gehören für Stefan einfach zu einem guten Filmabend.

    Es gibt Schauspieler*innen, die auf einen ganz bestimmten Rollen-Typus festgelegt sind. Umso beeindruckender, wenn diese ihr Image auf links drehen und dem Publikum ganz neue Seiten zeigen – so beispielsweise Robin Williams in „One Hour Photo“.

    Robin Williams ist wohl die Gutherzigkeit in Person gewesen – davon zeugen eine Vielzahl von Anekdoten gemeinsamer Mitstreiter*innen oder Leute, die im Laufe seiner Karriere mit dem geerdeten Hollywood-Star zusammengearbeitet haben. Und auch in seinen Filmen verkörperte der Schauspieler zumeist aufrichtige Figuren mit einem unfehlbaren moralischen Kompass. Mit Tragikomödien wie „Good Morning, Vietnam“ oder „Jakob der Lügner“ rührte er sein Publikum zu Tränen oder beflügelte mit „Hook“ oder „Aladdin“ die Fantasie.

    Doch der Mime konnte auch anders. In „The Final Cut“, „Insomnia“ und „The Night Listener – Der nächtliche Lauscher“ zeigte sich der Komiker von einer ungewohnt ernsten Seite. Der beste Film dieser Kategorie – zumindest nach Meinung des Autors dieses Artikels – ist jedoch ein anderer, denn in „One Hour Photo“ gibt sich der Schauspieler so unheimlich wie niemals zuvor. Aktuell könnt ihr den Psycho-Thriller im Streaming-Abo von Disney+* finden:

    Wer nicht über ein solches verfügt, der kann sich „One Hour Photo“ auch bei Amazon Prime Video gegen einen kleinen Obolus leihen:

    "One Hour Photo": Darum geht es

    Seymor „Sy“ Parrish (Robin Williams) ist ein von der Gesellschaft übersehener Mann. Eigentlich wirkt der Angestellte in einem Fotolabor immer nett und freundlich. Die Kundinnen und Kunden bedient er ausgesprochen höflich, doch hinter der unscheinbaren Fassade steckt ein tief einsamer Mann. Doch so einsam ist er nicht, denn immerhin nimmt er durch seine Arbeit indirekt am Leben anderer Menschen teil – und stellt sich vor, wie es wäre, wenn auch er dazugehören würde.

    Besonders fixiert ist er dabei auf eine Familie. Das Leben von Nina (Connie Nielsen) und Will Yorkin (Michael Vartan) sowie ihren Sohn Jake (Dylan Smith) ist für ihn der Inbegriff einer perfekten Familie. Heimlich macht er von jedem Foto einen Abzug und studiert dieses in den eigenen vier Wänden. Doch als er eine erschreckende Entdeckung macht und beginnt, Einfluss auf das Leben der Yorkins zu nehmen, bröckelt die Scheinwelt...

    Spiel mit den Erwartungen

    „One Hour Photo“ lebt in besonderem Maße von seinem Hauptdarsteller. Nicht nur von dessen Spiel, sondern auch von dem ihm anhaftenden gesellschaftlichen Wahrnehmung. Robin Williams als leicht verschrobener Eigenbrötler mit Herz, der von der Gesellschaft missverstanden wird – das kennt das Publikum bereits aus anderen Filmen.

    Und schon in vergangenen Arbeiten des Komikers sind die Grenzen zwischen sentimentaler Auflösung eines Konflikts und der Abstempelung zum Voll-Creep nur verschwommen wahrnehmbar – „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“ hätte in der Grundidee beispielsweise ebenso gut als Horrorfilm funktioniert.

    Und genau auf diesem schmalen Grat bewegt sich auch „One Hour Photo“ lange Zeit. Man hat durchaus Mitleid mit der einsamen Seele, die hier in den Fotos fremder Familien Zuneigung sucht. Doch statt diesen Hilfeschrei sanftmütig zu entschärfen, dreht Regisseur und Drehbuchautor Omar Naim langsam an der Eskalationsschraube, bis kein Happy End mehr möglich ist.

    Nicht wenige Fans des Komikers dürften damals von der Psycho-Darstellung des Schauspielers vor den Kopf gestoßen worden sein. Robin Williams spielt hier mit einer eindringlichen Darbietung gegen sein bisheriges Saubermann-Image an, versinkt immer stärker im eigenen Wahn und offenbart schlussendlich seine hässliche Psycho-Fratze. Und nicht nur Hardcore-Robin-Williams-Verehrer*innen dürfte der Schlussakt einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt haben.

    Wer sich nach diesem Streaming-Tipp noch einmal vergewissern möchte, dass Robin Williams tatsächlich ein echtes Goldstück von einem Menschen gewesen ist, der kann sich in diesem Artikel davon überzeugen:

    "Ich schätze mich sehr glücklich, ihn gekannt zu haben": So erinnert sich "Mrs. Doubtfire"-Star Mara Wilson an ihren Filmvater Robin Williams

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