„Trainspotting“-Genie und „Slumdog Millionär“-Oscarpreisträger Danny Boyle ist einer dieser seltenen Meisterregisseur*innen, bei denen man nie weiß, womit sie uns als Nächstes überraschen. Mal ist es ein philosophisches Sci-Fi-Epos („Sunshine“), dann eine Musical-RomCom („Yesterday“), ein Abenteuer-Thriller („The Beach“), eine pechschwarze Crime-Comedy („Kleine Morde unter Freunden“), eine Zombie-Dystopie („28 Days Later“) oder ein nachdenkliches Biopic („Steve Jobs“). Nur auf eines kann sich das Publikum bei Boyle immer verlassen: Seine Werke sind allesamt ausgesprochen interessant. Selbiges gilt natürlich auch für den doppelbödigen Psycho-Reißer „Trance - Gefährliche Erinnerung“.
Tele 5 zeigt „Trance - Gefährliche Erinnerung“ am heutigen 26. November 2024 um 22.25 Uhr. Eine Wiederholung folgt in derselben Nacht um 2.50 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel aktuell ohne Aufpreis im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Disney+* streamen. Zudem ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Spannende Wendungen wie am Fließband
„Trance - Gefährliche Erinnerung“ ist ein cleverer Mix aus Heist-Krimi und Psycho-Thriller mit Neo-Noir-Ambiente. Danny Boyles Absicht war es, dem Publikum so etwas wie einen audiovisuellen Adrenalin-Rausch zu verpassen. Mit Hilfe zwei seiner wichtigsten Dauerkollaborateure – Anthony Dod Mantle hinter der Kamera und Jon Harris am Cuttertisch – gelang ihm das auf erstaunlich effektive Weise.
Die einfallsreich eingefangenen Bilder sind teilweise so schnell geschnitten, dass uns beim Betrachten fast schwindelig wird. Hier zeigt sich, dass Boyle ein Könner darin ist, die Zuschauer*innen mithilfe dieser Effekte und der vielen Wendungen in der Geschichte immer mal wieder ganz bewusst den Überblick verlieren zu lassen.
Apropos Twists: Die häufen sich am Ende so sehr, dass die Story immer ab- und überdrehter zu werden droht. Doch auch hier weiß der Regisseur immer im richtigen Moment mit kurzen, deutlich ruhigeren und/oder leichteren Passagen geschickt gegenzusteuern. Alles nur, um uns mit der nächsten Einstellung erneut den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Viel zum erhöhten Spaßfaktor der dabei immer enorm spannend bleibenden Chose trägt das Ensemble vor der Kamera bei. Es ist schön zu sehen, dass die Stars offenbar mit großer Freude und vollem Einsatz an die Arbeit gingen und die vielen Herausforderungen, die ihr Regisseur ihnen abverlangte, sichtlich genossen. In den Hauptrollen erwarten euch „X-Men“-Professor James McAvoy, „Star Wars: Ahsoka“-Titeheldin Rosario Dawson und der französische Kultmime Vincent Cassel („Hass“).
Darum geht es in "Trance"
Der Londoner Kunstauktionator Simon (McAvoy) ist hoffnungslos spielsüchtig. Um seine deshalb mal wieder reichlich angeschlagenen Finanzen aufzupolieren, lässt er sich auf einen verzweifelten Deal mit dem Gangster Franck (Cassel) ein. Der will mit seinen Komplizen (Danny Sapani, Matt Cross, Wahab Sheikh) bei einer Versteigerung ein unfassbar wertvolles Gemälde von Francisco de Goya stehlen und Simon soll ihnen ermöglichen, mit der Beute davonzukommen.
Doch der Raub läuft schief. So schnappt sich Simon das Bild selbst und versteckt es, bevor er von dem aufgebrachten Franck niedergestreckt wird. Als er wieder zu sich kommt, hat er die Erinnerung an den Überfall komplett verloren. An diesem Umstand ändert auch ein in brutale Folter ausartendes Verhör durch die Kriminellen nichts. Nun soll Psychologin Elizabeth (Dawson) helfen. Per Hypnose dringt sie in Simons Unterbewusstsein vor, um die Information aus den dunkelsten Ecken seines Gedächtnisses ans Licht zu bringen …
Zum Abschluss haben wir hier noch ein tolles Interview für euch, das wir damals zum Kinostart von „Trance - Gefährliche Erinnerung“ mit Danny Boyle geführt haben:
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