„'The Convert' ist eine blutige Rückkehr zu alter Form für den neuseeländischen Regisseur Lee Tamahori“: So fasst Rotten Tomatoes die Meinungen der internationalen Fachpresse zusammen – und dürfte damit Neugier in so manchem Filmfan wecken, der dem Kiwi nach seinen eher durchwachsenen Hollywood-Filmen wie „Stirb an einem anderen Tag“ (2002), „xXx 2 - The Next Level“ (2005) und „Next“ (2007) den Rücken gekehrt hat.
Ja, am stärksten war Tamahori immer, wenn er in seiner Heimat drehte. Und so verwundert es auch nicht, dass er nun auch mit seinem neusten Film die Kritik überzeugen konnte. Ab dieser Woche können wir uns – endlich – auch hierzulande ein Bild machen: „The Convert“ erscheint am 21. November auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray:
Eine FILMSTARTS-Kritik zu „The Convert“ gibt es leider nicht. Doch 83 Prozent positive Bewertungen (Stand 20. November 2024) und ein Fresh-Zertifikat bei Rotten Tomatoes legen nahe: Wer eine Schwäche für historische Action-Abenteuer hat, sollte hier mal einen Blick riskieren. Oder wie es Christian Zilko von IndieWire auf den Punkt bringt: „,The Convert' gelingt es, ein unterhaltsames Porträt einer oft ignorierten historischen Ära mit universellen Fragen darüber zu verbinden, ob es jemals möglich sein wird, eine menschliche Gesellschaft auf der Grundlage von etwas anderem als Gewalt zu errichten.“
Der Cast kommt dabei ebenfalls weitestgehend neuseeländisch daher, besteht aber dennoch aus einigen bekannten Gesichtern wie Tioreore Ngatai-Melbourne („Wo die wilden Menschen jagen“), Antonio Te Maioha („Spartacus“) und Will Wallace („King Kong“). Das prominenteste Mitglied des Ensembles ist aber sicher der aus „Iron Man 3“, „The Hurt Locker - Tödliches Kommando“ und Christopher Nolans Rückwärts-Film „Memento“ bekannte Guy Pearce.
Darum geht's in "The Convert"
1830 im Südpazifik: Prediger Thomas Munro (Guy Pearce) wird nach Epworth entsandt, um die britische Siedlung inmitten des Māori-Territoriums religiös zu betreuen. Als er eines Tages ausgerechnet der jungen Rangimai (Ngatai-Melbourne), der Tochter des Häuptlings Maianui (Antonio Te Maioha), das Leben rettet, beginnt er jedoch zunehmend, sich mit der Kultur der indigenen Bevölkerung zu identifizieren. Doch er wird immer häufiger Zeuge von Gewalt und Blutvergießen und beschließt deshalb, sich auf eine Friedensmission zu begeben – doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis er von seiner Vergangenheit eingeholt wird...
Der Autor dieses Artikels will die Gelegenheit nutzen, um nicht nur auf Lee Tamahoris neustes Werk aufmerksam zu machen, sondern auch eine unbedingte Empfehlung für den wohl besten und intensivsten Film des Regisseurs auszusprechen, mit dem er einst seinen Durchbruch feierte und den ihr aktuell sogar im Abo bei Amazon Prime Video* streamen könnt: „Once Were Warriors“ alias „Die letzte Kriegerin“ spielt in einem trostlosen neuseeländischen Vorort und erzählt die erschütternde Geschichte einer Großfamilie, deren Alltag von Alkoholmissbrauch, Gewalt und Verbrechen geprägt ist.
Das erschütternde Drama lebt vor allem von der erzählerischen Durchschlagskraft, mit der Tamahori mitten in die Magengrube trifft – sowie von einem grandios aufspielenden Temuera Morrison. Der aus der „Star Wars“-Saga bekannte Neuseeländer gibt hier wohl ohne Zweifel die Darbietung seines Lebens ab – und zwar eine, dass einem Angst und Bange wird. Aber Achtung, dieser Film ist wahrlich nichts für schwache Nerven, wie bereits der Trailer erahnen lässt...
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