Die Stirn in Falten legen möchte man schon, wenn man Zeuge davon wird, wie Superstar Tom Cruise zum größten Samurai aller Zeiten aufsteigt. Wenn ein westlicher Schauspieler mal wieder fremde Kulturen erobert, indem er ihre Tugenden noch viel stärker verinnerlicht als die Einheimischen, dann hat das natürlich ein Geschmäckle.
Wer aber darüber hinwegsehen kann, erlebt mit „Last Samurai“ eindrucksvoll in Szene gesetztes Bombastkino, dessen Bildgewalt nicht nur beeindruckt, sondern auch bewegt. Falls ihr euch das Hollywood-Epos nun gern anschauen wollt, könnt ihr das am heutigen 9. November 2024 um 20.15 Uhr auf RTL Zwei tun. Eine Wiederholung läuft noch in derselben Nacht um 1.40 Uhr. Alternativ ist der Abenteuer-Actioner als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Darum geht es in "Last Samurai"
Japan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert: Der schwer vom Krieg gezeichnete Bürgerkriegsveteran Captain Nathan Algren (Tom Cruise) meldet sich für die Aufgabe, die kaiserliche japanische Armee im Gebrauch von moderner Schusswaffentechnik zu trainieren, um den aufsässigen Samurai Katsumoto (Ken Watanabe) und seine Männer zu töten. Ein denkbar simple Job, wäre da nicht die Ungeduld seiner Auftraggeber.
Obwohl Nathan mit der Ausbildung gerade erst begonnen hat, wird von ihm verlangt, das Heer – bestehend aus Bauern oder Handwerkern – geradewegs in die Schlacht zu führen. Schließlich sei man den mit Schwertern und Pfeil und Bogen ausgerüsteten Samurai bei Weitem überlegen – ein folgenschwerer Irrtum.
Der Angriff auf die Samurai endet im Desaster und Nathan gerät in Gefangenschaft. Katsumoto will die Gelegenheit nutzen, mehr über seinen Feind zu lernen und die beiden zunächst so gegensätzlichen Männer freunden sich langsam an...
Ein packendes Epos um Freundschaft und Ehre
Wenn man so möchte, dann erscheint „Last Samurai“ wie eine „Der mit dem Wolf tanzt“-Variante im japanischen Kaiserreich, denn auch hier steht die Annäherung zweier sich vollkommen fremder Kulturen im Zentrum. Auf historische Akkuratesse legen Regisseur Edward Zwick („Blood Diamond“) und sein Autorenteam dabei denkbar wenig wert. Stattdessen geht es hier um große Emotionen und noch größere Bilder.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik erhielt „Last Samurai“ hervorragende 4,5 von 5 Sternen. Darin heißt es: „Im Vordergrund steht eine Erzählung epischen Ausmaßes über Freundschaft, Ehre und Liebe. Die Nörgler dieser Welt mögen schweigen. Genießt den Film vorbehaltlos. Er hat es verdient. ‚Last Samurai‘ ist nichts anderes als großes Bombastkino in Reinkultur.“
Während Tom Cruise in der Hauptrolle einmal mehr sein ungeheures Charisma unter Beweis stellt und die Wandlung vom alkoholkranken Kriegsveteran zum ehrenhaften Samurai-Krieger ergreifend porträtiert, kann auch Ken Watanabe an seiner Seite überzeugen. Das langsam wachsende Vertrauen zwischen den beiden Männern ist das Herzstück des Films und ermöglicht gerade in der letzten halben Stunde einige hochemotionale Augenblicke.
Die wahren Stärken von „Last Samurai“ aber liegen auf handwerklicher Ebene. Edward Zwick sorgt hier für atemberaubendes Ausstattungskino – und das hat es wahrlich in sich. Wenn sich Hans Zimmers heroischer Score über die detailversessenen und stilistisch bahnbrechenden Schlachtensequenzen legt, dann sind das wahnsinnige Gänsehautmomente, die in Erinnerungen bleiben. Großes Kino eben.
Wie bei "Top Gun 2": Jetzt will Tom Cruise auch seinen anderen Action-Klassiker fortsetzen – nach 34 Jahren!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.