Christopher Nolan behandelt in seinen Filmen fast immer hochkomplexe Themen, egal ob Traum und Wirklichkeit in „Inception“ oder vorwärts und rückwärts ablaufende Zeit in „Tenet“. Auch „Interstellar“ ist hier keine Ausnahme, denn darin zeichnet Nolan ein so realistisches Porträt von interstellaren Reisen, wie man es sonst kaum auf der großen Leinwand zu Gesicht bekommt.
Doch selbst wenn ihr euch für Wurmlöcher und den durch Relativität verzerrten Ablauf der Zeit nicht interessiert, solltet ihr „Interstellar“ nicht verpassen, der nun bei Netflix enthalten ist. Falls ihr Nolans Meisterwerk noch nicht gesehen habt oder mal wieder sehen wollt, ist das die ideale Gelegenheit. Ihr habt kein Netflix-Abo? Dann werdet ihr auch bei Sky und WOW fündig:
Nolan bricht seine komplexen, hochwissenschaftlichen Themen in einigen der besten Szenen des Films auf unglaublich berührende und zutiefst menschliche Momente herunter. Aber „Interstellar“ lohnt sich auch allein wegen der unfassbar spannenden Inszenierung, der großartigen Musik von Hans Zimmer und den eindrucksvollen Bildern von Kameramann Hoyte van Hoytema.
Kein Wunder, dass es „Interstellar“ auch auf die FILMSTARTS-Liste der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten geschafft hat, wo das Sci-Fi-Opus von Christopher Nolan aktuell auf Platz 46 rangiert:
Die besten Science-Fiction-Filme aller ZeitenBilder, wie man sie noch nie gesehen hat
„Interstellar“ spielt in einer nahen Zukunft, in der die Menschheit kurz vor der Auslöschung steht, weil die Erde immer unbewohnbarer wird. Der ehemalige Testpilot Cooper (Matthew McConaughey) entdeckt, dass die NASA im Geheimen an einem Plan arbeitet, die Menschheit auf einen anderen Planeten umzusiedeln. Auf Bitten der Weltraumbehörde schließt er sich selbst einer Erkundungsmission an, obwohl er dafür seine Kinder Murph (Mackenzie Foy) und Tom (Timothée Chalamet) zurücklassen muss.
So reist Cooper dann schließlich mit einem Raumschiff durch ein Wurmloch, um in die Galaxie zu gelangen, in der die NASA bewohnbare Planeten vermutet – wobei Kameramann van Hoytema Bilder erschafft, die ehrfürchtig machen. Das gilt auch für eine spätere Szene, in der ein Schwarzes Loch eine wichtige Rolle spielt.
Was für ein Score!
Einen nicht unbeträchtlichen Teil zur Wirkung von „Interstellar“ trägt die Filmmusik von Hans Zimmer („Fluch der Karibik“, „König der Löwen“) bei, der hier weniger mit treibenden Rhythmen und eingängigen Themen als mit gewaltigen Orgelklängen aufwartet – in unserer FILMSTARTS-Kritik von Autor Carsten Baumgardt wird der Film als „sakrale Weltraum-Oper“ bezeichnet, was es perfekt auf den Punkt bringt:
Wenn sich Astronaut Cooper vor der Reise ins All von seinen Kindern verabschiedet und sich auf den Weg zur Rakete macht, die ihn ins All befördert, schwingt sich Zimmers Musik zu einer überwältigenden Soundkulisse auf, neben der das anschließende Donnern der Triebwerke fast leise klingt.
Und wenn Cooper dann im späteren Verlauf des Films an eine Raumstation andocken muss, die außer Kontrolle geraten durchs All schleudert, kommen Nolans Inszenierung, van Hoytemas Bilder und Zimmers Musik in perfekter Harmonie zusammen – eine unfassbar spannende Szene, die auch beim wiederholten Anschauen für feuchte Handflächen sorgt.
Wusstet ihr übrigens, dass Steven Spielberg beinahe die Regie bei „Interstellar“ übernommen hätte? Die ganze Geschichte findet ihr in diesem Artikel:
Steven Spielberg wollte "Interstellar" machen: So anders wäre Christopher Nolans Sci-Fi-Geniestreich unter seiner Regie gewordenHinweis: Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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