Gerard Butler mag man heute eher mit geradliniger Action-Kost der Marke „Plane“ oder „Kandahar“ assoziieren, seinen Durchbruch feierte er allerdings mit historischen und fantastischen Stoffen: Nachdem er durch die Miniserie „Attila - Der Hunne“ zu TV-Ruhm gekommen war, kam der heute 54-Jährige im Jahr 2006 mit Zack Snyders martialischem Fantasy-Epos „300“ auch auf der Kino-Leinwand ganz groß raus.
2016 spielte Butler schließlich in einem weiteren Film mit, der Mythologie, Fantasy und krachende Blockbuster-Action miteinander vermengte – allerdings mit einem anderen Ergebnis. Während „300“ mit einem weltweiten Box-Office-Einspiel von 456 Millionen US-Dollar ein großer Überraschungshit war, ging der von „The Crow“-Regisseur Alex Proyas inszenierte „Gods Of Egypt“ an den Kinokassen baden. Heute, am 8. November 2024, läuft „Gods Of Egypt“ ab 20.15 Uhr bei RTL 2, außerdem findet ihr den Film im Rahmen des Flatrate-Abos bei Amazon Prime Video:
Einem Gesamtumsatz von 150,7 Millionen Dollar stand ein Budget von 140 Millionen gegenüber – ein riesiges Verlustgeschäft, wenn man die Marketingausgaben, die Abgaben an die Kinobetreiber etc. einberechnet. Obendrein fanden auch die Kritiker*innen nur wenig Gefallen an dem Spektakel, das sich um den Götterkampf im Alten Ägypten dreht: Auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes sind gerade einmal 14 Prozent aller registrierten Rezensionen positiv, während „Gods Of Egypt“ auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik nicht über 2 von 5 Sternen hinauskam. Im Fazit unserer Besprechung heißt es:
„In seinen besten Momenten ist ,Gods Of Egypt‘ eine unterhaltsam-herzhafte Götter-Seifenoper, aber trotz vieler schöner Details und einer gut gewählten Besetzung versinkt das Fantasy-Epos über weite Strecken in Action-Einerlei und Effektgewitter.“
Zumindest der Autor dieser Zeilen hatte allerdings auch ziemlich viel Freude mit dem Film – und das liegt nicht nur an Gerard Butler, der als Seth (der altägyptische Gott des Chaos, der Gewalt, des Verderbens und der Finsternis) nach Herzenlust den Bösewicht geben darf.
Für mich ist der Film ein schillernd buntes, fabulierfreudiges CGI-Update des naiven Sandalenfilm-Kintopps früherer Hollywood-Tage, das dankenswerterweise nach „nur“ rund zwei Stunden schon wieder vorbei ist und bis auf das obligatorisch überdehnte Finale nur selten langweilt. Zu einem Meisterwerk macht das „Gods Of Egypt“ freilich nicht, aber die extremen Verrisse hat der Film nicht verdient! Wie berechtigt indes Butlers Training für einen seiner bekannteren Filme war, könnt ihr ja nach folgendem Artikel abwägen:
"Ich habe meinen Körper ruiniert": Gerard Butler ging für "300" gnadenlos an seine Grenzen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.