Eine junge, tapfere Titelheldin, die nicht nur taff, witzig und einzigartig ist, sondern auf der Suche nach ihrer Herkunft ein wildes Abenteuer erlebt. Dabei lebt sie in einer Welt, in der die Menschen mit einer anderen Spezies koexistieren und in der sich jede Menge mittels Motion-Capturing zum Leben erweckte Kreaturen tummeln: Ja, all das könnte man genauso gut mit „Avatar 2: The Way Of Water“ und Kiri in Verbindung bringen, gemeint ist allerdings „Alita: Battle Angel“.
Und die nicht von der Hand zu weisenden Gemeinsamkeiten kommen nicht von ungefähr – schließlich war es „Avatar“-Mastermind James Cameron, der die Manga-Verfilmung einst überhaupt auf den Weg brachte! Wie weit die Parallelen der beiden Science-Fiction-Blockbuster reichen? Genau davon könnt ihr euch jetzt besonders einfach überzeugen.
„Alita: Battle Angel“ ist ab sofort im Abo bei Netflix enthalten und kann von allen hiesigen Abonnent*innen gestreamt werden. Alternativ könnt ihr auf Disney+* und Amazon Prime Video*ausweichen, wo der Film ebenfalls im Flatrate-Programm verfügbar ist.
Fans von dystopischen Effekt-Spektakeln und typischem James-Cameron-Kino sowie von Regisseur Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“), der es hier selbst im Rahmen der FSK-12-Freigabe immer wieder ordentlich zur Sache gehen lässt, sollten unbedingt mal einen Blick riskieren. In der FILMSTARTS-Kritik gab es für das mit abgefahrenen Action-Setpieces gespickte Sci-Fi-Abenteuer, das sein „Herz am rechten Fleck“ hat, gute 3,5 von 5 möglichen Sternen.
"Alita": Die zweite Geige nach "Avatar"
Ja, wer „Avatar 2“ kennt, sieht „Alita“ im Nachhinein wohl mit etwas anderen Augen: Wenn Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) der Titelheldin (Rosa Salazar) einen neuen Körper zusammenbastelt oder der Cyborg die Wolken empor auf die Himmelsstadt Salem blickt, kann man kaum anders, als die Parallelen zu sehen – zu den Na'vi und den „Himmelsmenschen“. Die offensichtlichen Parallelen sind freilich kein Zufall, verbrachte James Cameron doch viele Jahre damit, „Alita“ den Weg vom populären Manga auf die Leinwand zu ebnen.
Bereits zur Jahrtausendwende begann Cameron, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen, bevor 2003 schließlich die offizielle Ankündigung des Films folgte. Cameron steckte Unmengen an Zeit in die Vorbereitungen, sammelte unzählige Ideen für seine Adaption, nur um das Projekt 2005 dann doch aufs Abstellgleis zu stellen. „Alita“ musste warten, damit sich Cameron ganz und gar „Project 880“ widmen konnte – das wir heute als „Avatar“ kennen.
Der Plan, sowohl mit „Avatar“ als auch mit „Alita“ zwei Science-Fiction-Trilogien parallel ins Laufen zu bringen, geriet ins Stocken. Nach dem ersten „Avatar“ verkündete Cameron, die Manga-Verfilmung zwar nach wie vor auf dem Schirm zu haben, sich als Regisseur aber vorerst auf die „Avatar“-Sequels konzentrieren zu wollen. Der Rest ist Geschichte.
Am Ende musste der Visionär nämlich einsehen: Wenn „Alita“ die Leinwände erobern sollte, wie er es sich seit Jahren erträumte, dann unter der Regie eines anderen Filmemachers, sodass er sich selbst ohne Kompromisse in seine Pandora-Abenteuer stürzen konnte. Also übernahm Robert Rodriguez das Zepter, ergänzte Camerons Ideenpool mit für ihn typischen Elementen und stellte so einen Sci-Fi-Blockbuster auf die Beine, den sowohl Cameron-Jünger*innen als auch Rodriguez-Fans unbedingt gesehen haben sollten.
Camerons Einfluss ist der dystopischen Cyborg-Coming-of-Age-Geschichte übrigens nach wie vor anzumerken, schließlich ließ es sich der Meisterregisseur nicht nehmen, das Projekt bis zum Ende zu begleiten – und die Geschichte, mit der er viele Jahre seines Lebens zugebracht hatte, als Produzent in die Kinos zu bringen.
„Alita: Battle Angel“ konnte dann auch viele Fans gewinnen, der Erfolg an den Kinokassen blieb jedoch aus. Eine Fortsetzung scheint aber trotzdem noch nicht vom Tisch zu sein...
Kommt "Alita 2" dank des "Avatar 2"-Erfolgs?
Bei Produktionskosten zwischen 150 und 200 Millionen Dollar konnte „Alita“ nur 405 Millionen Dollar einspielen – was einen finanziellen Flop bedeutet, wenn man erst noch die horrenden Werbekosten für einen Film dieser Größenordnung, die Steuern und die Abgaben an die Kinobetreiber*innen in die Gleichung nimmt. Dennoch: „Alita“ eroberte die Herzen vieler Kinogänger*innen im Sturm und löste in den Sozialen Medien eine Welle der Solidarität aus.
Unter dem Hashtag #AlitaArmy verbündeten sich bereits kurz nach Kinostart Fans der tapferen Cyborg-Kriegerin, die nach dem offenen Ende des ersten Films nach einer Fortsetzung verlangten. Und dass die Durchschlagskraft einer solchen Kampagne sogar groß genug sein kann, um ein Studio zum Umdenken zu bewegen, bewies in der Vergangenheit nicht nur „Zack Snyder's Justice League“.
Einige Jahre nach Kinostart des ersten Films ist „Alita: Battle Angel 2“ nun zwar immer wieder mal Thema, mehr aber auch nicht. Im Zuge der Pressetour zu „Avatar 2“ äußerte sich das Erfolgsduo bestehend aus James Cameron und dem kürzlich verstorbenen Produzent Jon Landau derzeit jedoch immer wieder optimistisch hinsichtlich einer Rückkehr von Alita. Und nicht nur das: In einem Online-Talk schworen Cameron und Rodriguez kürzlich sogar mit einem Blutschwur, „Alita 2“ zu realisieren:
Ob es sich dabei bloß um einen Spaß oder Ernst handelt? Fakt ist, dass es große Pläne für ein „Alita“-Universum gab bzw. gibt und die Macher bis heute eine Fortsetzung wohl nicht ganz zufällig ins Gespräch bringen. Es stellt sich lediglich die Frage, in welcher Form diese umgesetzt werden soll..
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Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.