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    Heute zum ersten Mal im TV: In diesem Action-Thriller sucht Gerard Butler verzweifelt nach seiner entführten Frau
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    Ihr mögt Gerard Butler und für einen 90-minütigen Genrefilm seit ihr ohnehin immer zu haben? Dann ist „Chase – Nichts hält ihn auf“ vielleicht etwas für euch, der heute seine Free-TV-Premiere feiert.

    Neben den üblichen Verdächtigen wie Dwayne Johnson („San Andreas“), Jason Statham („The Transporter“) oder Liam Neeson („96 Hours“) zählt auch Gerard Butler („Olympus Has Fallen“) zu DEN Action-Stars der Gegenwart. Während sich die ersten drei Stars gerne mal in Blockbustern präsentieren, ist der schottische Schauspieler inzwischen ein Mann für das schroffe, etwas weniger hochbudgetierte B-Movie-Kino. Mit „Plane“ konnte Butler erst kürzlich ein echtes Action-Highlight auf die Leinwand bringen, in dem er auch eine seiner besten Performances abliefert, wie ihr der offiziellen FILMSTARTS-Kritik entnehmen könnt.

    Von „Chase – Nichts hält ihn auf“ kann man das nicht gerade behaupten. Der Action-Thriller von Brian Goodman („Boston Streets“) ging nicht nur im September 2022 völlig unter, als er in den deutschen Kinos gestartet ist. Darüber hinaus waren auch die Kritiken nicht sonderlich berauschend – in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für den Film gerade einmal mickrige 1,5 von 5 möglichen Sternen. Gerard-Butler-Fans werden natürlich trotzdem Interesse haben und können dieses nun stillen, denn heute, am 4. November feiert der Film ab 22.15 Uhr bei ZDF seine Free-TV-Premiere. Ohne Werbung!

    Darum geht’s in "Chase"

    Will (Gerard Butler) und seine Frau (Jaimie Alexander) stecken mitten in einer Ehekrise. Das Paar befindet sich gerade auf dem Weg zu Lisas Eltern, denn Wills Frau braucht Abstand und will die nächste Zeit nutzen, um endlich einen klaren Kopf zu bekommen. Als das Paar an einer Tankstelle Rast macht, verschwindet Lisa plötzlich spurlos vom Erdboden. Will gerät in Panik, weshalb er die Polizei alarmiert, die aber aufgrund mangelnder Spuren keine Anzeichen auf ein Verbrechen erkennt.

    Schließlich gerät sogar Will unter Verdacht, etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun zu haben. Nun sieht er sich gezwungen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und organisiert die Überwachungsaufnahmen der Tankstelle. Zu seiner Überraschung ist dort ein Mann zu sehen, der Lisa anspricht. Was darauf folgt, ist ein Wettrennen gegen die Zeit, bei dem Will seine Frau lebend wiederfinden will, während er für die Polizei immer noch der Hauptverdächtige ist.

    Deswegen ist "Chase" ein Reinfall

    Die Prämisse von „Chase“ kommt euch irgendwie bekannt vor? Kein Wunder, denn schon 1988 hat George Sluizer die Ausgangslage für seinen hundsgemeinen „Spurlos verschwunden“ genutzt und damit ein Meisterwerk des abgründigen Thriller-Kinos erschaffen. Fünf Jahre später drehte er sogar höchstpersönlich mit „Spurlos“ ein US-amerikanisches Remake, welches zwar mit großen Stars wie Jeff Bridges, Kiefer Sutherland und Sandra Bullock auffahren konnte, aber nicht mehr dieselbe giftige Erbarmungslosigkeit wie das Original entfesselte.

    In „Chase“ darf sich also Gerard Butler auf die Suche nach seiner Gattin machen, nachdem diese an einer Tankstelle verschwindet. Klingt eigentlich nach einer durchaus brauchbaren Grundlage, um flottes Genre-Kino auf die Beine zu stellen. Das funktioniert aber nicht, da in diesem Fall einfach keine spannungsgeladene Fallhöhe geschaffen wird. Wo der Protagonist in „Spurlos verschwunden“ drei Jahre seines Lebens aufwendet, um seine Frau zu finden (bis er auf erste Hinweise stößt), sind es in „Chase“ nur wenige Stunden – und Butler darf mit Brechstange und Schießeisen für Gerechtigkeit sorgen.

    Das wäre auch kein Problem, wenn es Regisseur Brian Goodman gelingen würde, etwas Dynamik oder Dringlichkeit in Sachen Action zu entfachen. Stattdessen verläuft die Inszenierung teilweise nicht einmal auf Direct-To-DVD-Durchschnitt. Das einzig Besondere – aus dem der Film aber auch nichts macht – ist, dass Gerard Butler als einziger seinen Part der Dialoge improvisierte, während die anderen Darsteller*innen mit vorgegebenen Texten arbeiteten. Das Fazit der FILMSTARTS-Kritik fällt dementsprechend negativ aus:

    „Ungeniert dreht der Amerikaner Brian Goodman Ideen aus George Sluizers Meisterwerk ‚Spurlos verschwunden‘ durch den Wolf und jagt Gerard Butler als ballernden Rächer durch einen teils unfreiwillig komischen Actionthriller ohne jede Spur von Raffinesse oder Verstand. Keine Ahnung, warum ausgerechnet eine so platte Produktion ein derart aus dem Rahmen gefallenes Impro-Experiment wie hier mit den spontan aus dem Ärmel geschüttelten Dialogen des Hauptdarstellers wagt.“

    Für welchen Film sich Gerard Butler richtig krass vorbereiten und jeden Abend Steak essen musste, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

    "Ich musste jeden Abend Steaks essen": So krass hat sich Gerard Butler für einen seiner besten Actionfilme verändert

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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