Es gibt wenige Kriminalromane, die eine derart weitreichende Wirkung haben wie „Mord im Orient-Express“: Agatha Christies Detektivgeschichte wurde im Januar 2024 bereits 90 Jahre alt. Und weiterhin werden Kreative von ihr inspiriert und Menschen, die ihr erstmals begegnen, in ihren Bann gezogen. Eine ihrer starken Qualitäten: Obwohl es sich um eine „Wer war es?“-Knobelei handelt, behält sie nach der Erstbegegnung ihren Reiz.
Zu abwechslungsreich die Riege der Verdächtigen, zu fesselnd die Charakteristiken des Protagonisten, die zum Zuge kommen. Zu spannend, gewitzt und zugleich berührend ist die Lösung eingefädelt. 3sat zeigt heute, am 1. November 2024, ab 20.15 Uhr die elegant gefilmte, starbespickte „Mord im Orient-Express“-Verfilmung von 1974 – selbstredend ohne Werbepausen.
Alternativ habt ihr die Möglichkeit, sie als VOD via Amazon Prime Video zu beziehen:
Falls ihr ARTHAUS+ als Prime Video Channel* abonniert habt, könnt ihr „Mord im Orient-Express“ übrigens ohne Zusatzkosten abrufen.
Darum geht es in "Mord im Orient-Express"
Nachts an Bord des weltberühmten Orient-Express: Alle schlafen, nur ein Gast ist wach, als der Zug unplanmäßig mitten in Jugoslawien hält, da Schneeverwehungen die Gleise blockieren – der ebenso eitle wie begabte Detektiv Hercule Poirot (Albert Finney)! Seltsame Geräusche aus dem benachbarten Schlafwagenabteil irritieren den Belgier, doch letztlich findet auch er zu seiner ersehnten Nachtruhe.
Am nächsten Morgen kommt es zum Schock: In Poirots Nachbarabteil liegt die Leiche des Geschäftsmanns Samuel Edward Ratchett (Richard Widmark), der den gewieften Belgier am Vortag als seinen Personenschützer anheuern wollte. Für Poirot steht außer Frage, dass sich der Mörder noch im Zug befinden muss! Da Poirot mit Signor Bianchi (Martin Balsam), dem Geschäftsführer der für den Orient-Express verantwortlichen Compagnie Internationale des Wagons-Lits, befreundet ist, lässt er den Urlaub Urlaub sein:
Er verspricht, den Schuldigen ausfindig zu machen, noch bevor die jugoslawische Polizei eintrifft. Poirot ahnt nicht, dass er damit einen der bedeutendsten Fälle in seiner langen, aufsehenerregenden Karriere in Angriff nimmt...
Stilvoller Starauflauf und galant gewitztes Geknobel
Mittlerweile gehört es bei Agatha-Christie-Verfilmungen zum guten Ton, insbesondere für Geschichten mit illustrem, umfangreichem Figurenpersonal: Wo nach einer Idee der außerordentlich erfolgreichen Britin gemordet wurde, darf ein ansehnliches Ensemble voller Starpower nicht fehlen. Und „Mord im Orient-Express“ bietet einen historischen Cast zum Zungeschnalzen!
Zu den Schauspielgrößen, die die Verdächtigen verkörpern, zählen Film-noir- und Romantikkomödien-Legende Lauren Bacall, die dreifache Oscar-Gewinnerin Ingrid Bergman (die einen ihrer Goldjungen für diesen Krimi erhielt), Jacqueline Bisset, EGOT-Preisträger John Gielgud sowie Sean Connery und „Psycho“-Star Anthony Perkins!
Diese und die diversen weiteren Stars wurden von „Mary Poppins“-Kostümdesigner Tony Walton formidabel eingekleidet und von „2001: Odyssee im Weltraum“-Kameramann Geoffrey Unsworth mit kontrollierter Eleganz auf Zelluloid gebannt.
Mord im Orient-ExpressDas macht die Regiearbeit des Krimi- und Justizfilm-Maestros Sidney Lumet trotz ihrer begrenzten, beengten Schauplätze zu einem opulenten Sehvergnügen. Und „Goldfinger“-Autor Paul Dehn hat in seinem Skript die Vorlage mit Leichtigkeit verkürzt. Manche Verhöre und Finten fallen zwar auf Dialogebene etwas schlicht aus, hier springt aber das versammelte Schauspieltalent vor der Kamera in die Bresche.
Und der Balanceakt aus den humorigen Elementen, die magnetisch an Poirot zu haften scheinen, sowie der dramatischen Tragweite des Kriminalplots ist schlicht eindrucksvoll. Aus heutiger Position heraus spürt man förmlich, wie hier die Kettenreaktion in Gang gesetzt wird, die uns Jahrzehnte später Daniel Craig als Privatdetektiv Benoit Blanc aus „Knives Out“ und „Glass Onion“ bescheren sollte.
Aber nicht nur solche Hommagen halten das Genre starbesetzter Krimifilme am Leben. Auch Adaptionen der Krimikönigin Agatha Christie höchstpersönlich stehen weiterhin hoch im Kurs. Sehr hoch sogar, wie wir euch im folgenden Artikel näher erläutern:
Erfolgreicher als Stephen King und J.K. Rowling zusammen: Disney plant mehr Verfilmungen dieser Rekord-Autorin*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.