Manche Menschen wollen um jeden Preis berühmt werden – dabei könnten ihnen unzählige Prominente Lieder davon singen, wie viel Elend mit massiver Bekanntheit einhergeht. BAFTA-Gewinnerin Kristen Stewart beispielweise, die jahrelang unangebracht harsche mediale Schelten über sich ergehen lassen musste und via Social Media vom erwiesenen Demokratiefeind Donald Trump beschimpft wurde.
Ein neues Phänomen sind die Tücken des Ruhms jedoch nicht, selbst wenn sich die Wege ändern, über die Stars drangsaliert werden. In den 1960ern etwa wurde Schauspielerin Jean Seberg vom FBI bedroht, weil sie sich dafür aussprach, der schwarzen US-Bevölkerung dieselben Rechte zuzugestehen wie der weißen. 2019 nahm sich ein Filmdrama, das ihr nun im TV komplett werbefrei schauen könnt, diesen Ereignissen an:
One zeigt am 28. Oktober 2024 ab 20.15 Uhr „Jean Seberg - Against All Enemies“ mit Kristen Stewart in der Hauptrolle. Falls ihr joyn abonniert habt, könnt ihr den Film aber auch dort abrufen:
"Jean Seberg - Against All Enemies": Darum geht es
Die gefeierte Schauspielerin Jean Seberg (Kristen Stewart) wechselt vermeintlich mühelos zwischen Hollywood-Rollen und einflussreichen Auftritten in Filmen der Nouvelle Vague – und ganz nebenher steigt sie zur Stilikone auf! Doch so viele Fans ihr das einbringen mag, sie macht sich mit ihrer eigenwilligen Art und ihrem politischen Engagement auch mächtige Feinde. Aufgrund ihrer Fürsprache für die Bürgerrechtsbewegung im Allgemeinen und die Black Panthers im Speziellen gerät sie sogar ins Visier des FBI.
Der US-Überwachungsapparat hofft, die mit Bürgerrechtler Hakim Jamal (Anthony Mackie) verbandelte Starschauspielerin unter Druck setzen und so über Umwege die Black-Power-Bewegung sabotieren zu können. Also bringt er eine beispiellose Verschwörungs- und Hetzkampagne gegen Seberg ins Rollen, außerdem soll der ehrgeizige Jungagent Jack Solomon (Jack O'Connell) sie rund um die Uhr beschatten. Je mehr er über die gebildete Frau in Erfahrung bringt, desto schwerer fällt es ihm aber, private Zuneigung und berufliche Abscheu zu trennen...
Starkes Thema, laue Umsetzung
Die Besetzung von „Jean Seberg - Against All Enemies“ kann sich sehen lassen, sind doch in weiteren Rollen „The Substance“-Mimin Margaret Qualley, „Deadpool 2“-Star Zazie Beetz und der zunehmend auch für dramatische Rollen bekannte Comedy-Gigant Vince Vaughn mit von der Partie. Darstellerisch überstrahlt Stewart sie alle und gibt eine facettenreiche, einnehmende Darbietung als Seberg ab – vielleicht auch, weil sie mit den Höhen und Tiefen sowie der Verantwortung großer Prominenz bestens mitfühlen kann.
Der engagierten Stewart als „Außer Atem“-Legende Seberg zum Trotz kam „Jean Seberg - Against All Enemies“ bei der Filmpresse bloß mau an – auch FILMSTARTS-Kritiker Björn Becher ließ sich in seiner Rezension lediglich zwei laue Sterne entlocken. Verantwortlich dafür ist insbesondere das die realen Ereignisse arg simplifizierende Drehbuch von Joe Shrapnel & Anna Waterhouse („Snake Eyes: G.I. Joe Origins“), doch auch die Regieführung durch „Una“-Macher Benedict Andrews kommt bei ihm nicht gut weg.
Wer Stewart als prominente, leidende Persönlichkeit sehen will, ist also besser mit Pablo Larraíns Lady-Di-Film „Spencer“ bedient. Und vielleicht sorgt Sydney Sweeney in Zukunft für einen starken Film über eine Star-Beziehung, die vom gewaltigen Rassismus in den USA zerstört wurde. Denn die eh schon schwer gefragte „Euphoria“-Mimin hat sich ein Projekt über genau dieses Thema vorgenommen:
"Euphoria"-Reunion: Sydney Sweeney und Colman Domingo verfilmen legendäre Skandal-Liebesaffäre*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.