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    Streaming-Tipp: Dieses Science-Fiction-Highlight auf Amazon Prime Video ist ein Muss für alle Serienfans
    Maria Jimenez
    Maria Jimenez
    -Freie Autorin
    Mit einem begeisterten Filmfan als Vater war schon früh klar, dass Maria ihre Liebe zum Film schnell entdecken würde. Mittlerweile konnte sie ihre große Leidenschaft für Filme und Serien auch zu ihrem Beruf machen.

    Von der ersten Folge an reißt „The Handmaid's Tale - Der Report der Magd“ das Publikum mit in eine Welt, die so brutal ist, dass man wirklich starke Nerven dafür braucht. Unsere Autorin war trotzdem hin und weg und hat die Serie förmlich inhaliert.

    An Margaret Atwoods Romanvorlage „Der Report der Magd“ aus dem Jahr 1985 haben sich bisher nicht viele Regisseure getraut. Zuerst wagte sich Volker Schlöndorff an den wirklich harten Stoff heran und inszenierte im Jahr 1990 basierend auf Atwoods einzigartiger Story den Film „Die Geschichte der Dienerin“. Diese Verfilmung war jedoch kein allzu großer Erfolg. Einige Jahre später folgte ein weiterer Versuch die Welt von Gilead, in der June alias „Desfred“ gefangen gehalten wird, auf die Bildschirme zu bringen. Diesmal jedoch in Form einer absolut grandiosen Serie.

    Denn „The Handmaid's Tale - Der Report der Magd“ ist nicht nur dermaßen spannend und dramatisch, dass mir immer wieder der Atem gestockt ist oder die Tränen gekommen sind. Die Serie ist auch ein echter Augenschmaus.

    Eine Kunst für sich

    Die Art und Weise, wie der fiktive Staat Gilead und die Story hier bildlich dargestellt werden, ist eine Kunst für sich. Vor allem, wenn man sich das Zusammenspiel aus dieser tristen und grauen Welt und den Farbtupfer der Kostüme anschaut. So gibt es immer wieder Szenen, in denen die Mägde zum Beispiel mit ihren roten Gewändern und den weißen Hauben vor einer Mauer sitzen, während über ihnen zum Tode verurteilte „Verbrecher“ oder sogenannte „Geschlechtsverräter“ hängen, oder sie von der Vogelperspektive gefilmt werden, wenn sie sich zu einer Hinrichtung versammeln, die trotz dieser Brutalität ein echter Eyecatcher sind.

    Aber auch die Story packt von der ersten Sekunde an, wenn June (Elisabeth Moss) mit ihren Mann Luke (O.T. Fagbenle) und ihrer Tochter Hannah auf der Flucht vor der neuen Regierung sind und sie dann auf grausame Weise getrennt werden, damit June dem Staat als Gebärmaschine dienen kann. Die Dystopie, in der Frauen ihre Rechte verlieren und als Mägde dem Staat Kinder gebären sollen, orientiert sich in der ersten Staffel sehr stark an der Buchvorlage und setzt die Geschichte rund um June, die versucht, sich und ihre Tochter Hannah aus Gilead zu befreien, in weiteren Staffeln fort.

    Die Dreharbeiten zur sechsten und damit letzten Staffel „The Handmaid's Tale - Der Report der Magd“ sind bereits in vollem Gange. Bis dahin könnt ihr die ersten fünf Staffeln sowohl auf Magenta TV als auch auf Amazon Prime Video im Abo streamen:

    Darum geht es in "The Handmaids Tale"

    In einer dystopischen Zukunft haben Umweltkatastrophen und Geschlechtskrankheiten zu einer weit verbreiteten Unfruchtbarkeit geführt. Als christliche Fundamentalisten in den USA an die Macht kommen, werden Frauen ihrer Rechte beraubt und als Dienstmägde (oder „Handmaids“ im Original) gefangen gehalten und missbraucht, um Kinder für ihre Kommandanten und deren unfruchtbaren Frauen zu gebären. Dafür werden sie einmal im Monat während eines sogenannten „Rituals“ von den Männern, die sie von nun an besitzen, vergewaltigt. Werden sie nicht schwanger oder gebären keine gesunden Kinder, gelten sie als unbrauchbar und werden zum Sterben in die Kolonien geschickt, wo sie bis zu ihrem qualvollen Ende radioaktiven Giftmüll schaufeln müssen.

    Im Mittelpunkt der Handlung steht June Osbourne, die im Besitz von Kommandant Fred Waterford (Joseph Fiennes) und seiner Gattin Serena Joy (Yvonne Strahovski) ist, und von nun an den Namen „Desfred“ trägt. Da Frauen all ihre Rechte verlieren, verlieren sie auch ihren Namen und werden nach ihrem Besitzer benannt. Da June Freds Eigentum ist, wird sie also Desfred (des Fred) genannt. Im englischen Original heißt sie Offred (of Fred). Frauen dürfen weder arbeiten, noch eigenen Besitz haben oder gar lesen. Halten sie sich nicht an die überaus strengen Regeln, werden sie von den „Tanten“ mit einem Viehtreiber gezüchtigt oder zur Strafe verstümmelt. Bei schwereren Vergehen werden sie öffentlich hingerichtet.

    Für June, ihre Freundinnen Emily alias „Desglen“, Janine alias „Deswarren“ und die anderen Mägde, gibt es kein Entkommen. Aber sie lassen nichts unversucht, um sich den Fängen von Gilead und ihrem tragischen Schicksal zu entziehen. Dazu braucht es aber nicht nur sehr viel Geduld, sondern auch eine ordentliche Portion Mut. Wird es June und den anderen gelingen sich zu befreien?

    Eine Serie, bei der man die Luft anhält

    „The Handmaids Tale“ gehört für mich zu den besten Serien der letzten Jahre, vermutlich sogar zu den besten Serien aller Zeiten. Doch damit stehe ich nicht alleine da: Die Serie gewann insgesamt 15 Emmys und wurde von Fans und Fachpresse mit Lob überschüttet.

    Und das völlig zu Recht, denn Elisabeth Moss, die die Serie sogar mit inszeniert und produziert hat, ist in der Hauptrolle einfach großartig. Ihre schauspielerische Leistung ist einfach überragend, vor allem in Szenen, in denen sie echte Todesangst verspürt. Wenn sie die Luft anhält, dann hält auch das Publikum den Atem an und rührt sich nicht, bis die Feinde nicht mehr in Hörweite sind.

    Aber auch der restliche Cast legt hier wirklich eine Glanzleistung hin. „Gilmore Girls“-Star Alexis Bledel überzeugt zum Beispiel in ihrer Rolle als Emily alias „Desglen“, die aufgrund ihrer Homosexualität in Gilead als Geschlechtsverräterin gebrandmarkt wird und nur noch am Leben ist, weil sie zu den wenigen fruchtbaren Frauen des Landes gehört. Aber auch Madeline Brewer spielt als Janine alias „Deswarren“ stark auf, der aufgrund ihrer Rebellion gegen das Regime ein Auge entfernt wurde und die danach nicht mehr dieselbe ist.

    The Handmaid's Tale - Der Report der Magd
    The Handmaid's Tale - Der Report der Magd
    Starttermin 2017-04-26 | 60 min
    Serie: The Handmaid's Tale - Der Report der Magd
    Mit Yvonne Strahovski, Madeline Brewer, Ann Dowd
    User-Wertung
    4,1
    Im Stream

    Außerdem wäre hier noch die Leistung von Ann Dowd zu loben, die für ihre Darstellung der Tante Lydia sogar den Emmy als beste Nebendarstellerin gewann. Und auch die Umsetzung der skrupellosen Bösewichte ist mit Yvonne Strahovski als Serena Joy und Joseph Fiennes als Fred Waterford überaus gelungen. Die beiden Figuren gehören vermutlich zu den meistgehassten Bösewichten in der Film- und Seriengeschichte und werden so überzeugend gespielt, dass man sich schon fast dabei ertappt, Strahovski und Fiennes unsympathisch zu finden.

    Trotz der überaus schweren Thematik und der harten Gewaltszenen, sind diese übrigens so umgesetzt, dass man das Dargestellte einigermaßen gut verdauen kann. Dennoch gibt es immer wieder Szenen, die so richtig unter die Haut gehen. Etwa die, als Janine in der zweiten Folge der ersten Staffel ihr Baby zur Welt bringt und es ihr direkt nach der Geburt weggenommen wird, ohne dass sie ihre Tochter auch nur berühren durfte. Nur damit die Frau ihres Besitzers sie als ihr Kind in den Arm gelegt bekommt...

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