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    Neu auf Netflix: Starbesetztes Remake eines brillanten Psycho-Thrillers, der 30 Jahre lang verboten war
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    „Straw Dogs - Wer Gewalt sät“ ist die Neuauflage des berühmt-berüchtigten 1971er-Films gleichen Namens von Regie-Legende Sam Peckinpah. Den streckenweise ziemlich brutalen Home-Invasion- und Psycho-Thriller könnt ihr ab sofort bei Netflix streamen.

    „Straw Dogs - Wer Gewalt sät“ ist die zweite Leinwandadaption des Romans „The Siege Of Trencher's Farm“* aus der Feder von Gordon Williams. Regie und Drehbuch stammen von „Nichts als die Wahrheit“-Macher Rod Lurie.

    Seit heute können alle Netflix-Abonnent*innen „Straw Dogs - Wer Gewalt sät“ streamen. Falls ihr kein Abo habt, ist der FSK-16-Titel auch als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    In den Hauptrollen erwarten euch „X-Men“-Cyclops James Marsden, Kate Bosworth aus „Before I Wake“ und Alexander Skarsgård („Legend Of Tarzan“). In wichtigen Nebenparts sind Serienstars wie Dominic Purcell („Prison Break“), Anson Mount („Star Trek: Strange New Worlds“), Walton Goggins („Fallout“), Willa Holland („Arrow“) und Laz Alonso aus „The Boys“ dabei.

    Die gute dreieinhalb Sterne vergebende FILMSTARTS-Kritik lobt an dem psychologisch ausgefeilten Thriller zudem speziell den Auftritt von James Woods. Laut Chef-Redakteur Christoph Petersen liefert der „Casino“-Star als cholerischer Footballcoach die wohl fieseste Performance seiner Karriere ab.

    Straw Dogs - Wer Gewalt sät
    Straw Dogs - Wer Gewalt sät
    Starttermin 1. Dezember 2011
    Von Rod Lurie
    Mit James Marsden, Kate Bosworth, Alexander Skarsgård
    Pressekritiken
    2,8
    User-Wertung
    2,8
    Filmstarts
    3,5
    Im Stream

    Die Vorlage war im UK sehr lange verboten

    1971, nur zwei Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung, wurde die Buchvorlage bereits vom legendären Sam Peckinpah („The Wild Bunch“) verfilmt. Hierzulande erschien das Werk unter dem Titel „Wer Gewalt sät“ und sorgte aufgrund seines hohen Spannungsfaktors und starker Performances, vor allem aber wegen der enormen Intensität und Authentizität der Gewaltdarstellungen für einiges an Aufsehen.

    Das war aber nichts im Vergleich zu dem, was in Großbritannien passierte. Nachdem der Titel dort nämlich noch ganz regulär im Kino gestartet war, wurde er bald darauf für Wiederaufführungen und später fürs Heimkino verboten. Der Grund war eine besonders brutale, etwa vier Minuten andauernde Vergewaltigungsszene, die angeblich suggerierte, dass Frauen diese Art von exzessiven, sexuellen Missbrauchs heimlich wollen und sogar genießen würden.

    Das Problem war, dass Peckinpahs Arbeit zuvor vom Verleih geschnitten wurde, um die US-amerikanischen Zensur-Regularien zu erfüllen. So wurden nicht nur Teile der besagten Szene, sondern auch eine komplette Sequenz davor entfernt, die noch heftiger waren, aber auch eindeutig klarmachten, dass das Opfer (gespielt von Susan George) keinerlei Vergnügen an dem ihm angetanen Verbrechen empfand.

    So wurden zwar eine entblößte Brust, ein wenig Blut und einige böse Worte ausgespart, die Story und die Aussage des Werks dadurch aber missverständlich gemacht beziehungsweise sogar grob verfälscht. Erst als man den Film 2002 in einer restaurierten Uncut-Fassung erneut den britischen Zensoren vorgelegt hatte, wurde dieser endlich wieder fürs Publikum freigegeben.

    Rod Luries Neuauflage von 2011 verlagert den Schauplatz der Handlung von England in die US-Südstaaten und nimmt auch noch weitere kleine Änderungen beziehungsweise Aktualisierungen gegenüber Peckinpahs Original und der Romanhandlung vor. In Bezug auf die kompromisslosen Darstellungen und der Intention, zu zeigen, dass unter entsprechenden Umständen wirklich jeder von uns zu unfassbarer Gewalt fähig ist, bleibt er den Vorbildern aber durchgehend treu.

    Sony Pictures
    Amy (Kate Bosworth) ist entsetzt über die Ereignisse in ihrem Heimatstädtchen.

    "Straw Dogs": Das ist die Story

    Hollywood-Drehbuchautor David Sumner (Marsden) begleitet seine Gattin Amy (Bosworth) auf einem Trip zurück in ihre provinzielle Heimat im tiefen Süden der USA. Dort will das Paar das Haus des verstorbenen Vaters der jungen Frau für den Verkauf vorbereiten.

    Schnell beginnen die konservativen Anwohner – unter ihnen Amys Ex-Freund Charlie (Skarsgård) – das Paar jedoch zunächst psychisch zu tyrannisieren, bald aber auch physisch zu bedrohen. Fühlen sie sich von Davids intellektueller Art und Amys freizügigen Outfits doch zunehmend provoziert.

    Schließlich kommt es zu einem unglücklichen Vorfall zwischen dem geistig behinderten Jeremy (Purcell) und der Tochter (Holland) des lokalen Highschool-Coaches (Woods). Als David und Amy sich daraufhin auf die „falsche“ Seite schlagen, ist es für sie endgültig vorbei mit dem friedlichen Landleben.

    Nach "Rebel Ridge"-Erfolg: Netflix-Star Aaron Pierre angelt sich die nächste große Rolle – in einer DC-Comic-Serie!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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