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    Heute ohne Werbung im TV: Liam Neeson als realer Volksheld in einem epischen Historien-Abenteuer – wunderschön anzusehen!
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Auch in „Rob Roy“ agiert der Star über weite Strecken als Ein-Mann-Armee. Allerdings hantiert er hier meist nicht mit Handfeuerwaffen, sondern mit Schwertern. Habt ihr Lust, das zu sehen? Dann setzt euch am Abend einfach pünktlich vor den Fernseher.

    Bevor er dank „96 Hours - Taken“ mit Mitte 50 noch eine zweite Karriere als einer der größten Actionstars des Planeten begann, war Liam Neeson neben seinen „Star Wars“-Auftritten vor allem für Charakterrollen in Historien-Spektakeln und Biopics bekannt. Zu seinen größten Erfolgen in diesem Sujet zählen „Schindlers Liste“, „Michael Collins“, „Kinsey“ und „Rob Roy“. Wer letzteren noch nicht kennen sollte oder Lust hat, den mittlerweile fast 30 Jahre alten, von einer realen Geschichte inspirierten Abenteuerfilm mal wieder anzuschauen, hat zur Primetime die Chance dazu.

    Rob Roy“ läuft am heutigen 6. Oktober 2024 um 20.15 Uhr auf arte. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober um 0.50 Uhr. Zudem steht der Titel für einige Zeit zum Gratis-Streamen in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Alternativ könnt ihr ihn aktuell im Rahmen des Flatrate-Abos von MagentaTV streamen oder für ein paar Euro bei Apple TV, Sky oder Amazon als Video-on-Demand leihen beziehungsweise kaufen:

    Neben Liam Neeson in der Titelrolle sind unter anderem noch Tim Roth („Reservoir Dogs“), Jessica Lange („American Horror Story“), John Hurt („Alien“), Eric Stoltz („Killing Zoe“), Brian Cox („Succession“), Shirley Henderson („Bridget Jones“) und Jason Flemyng aus „Bube, Dame, König, grAs“ dabei.

    "Rob Roy": Das ist die Story

    1713 in Schottland: Robert Roy MacGregor (Neeson) und seine Frau Mary (Lange) leben mit ihren Kindern in den Highlands. Das jahrhundertealte Clansystem steht vor dem Aus und das vom Adel ausgeblutete Volk verarmt zusehends. Auch der MacGregor-Clan muss sich mit gelegentlichen Viehdiebstählen über Wasser halten. Um dem ein Ende zu setzen, leiht sich Rob Roy für einen Profit versprechenden Viehhandel 1.000 Pfund bei dem machthungrigen Marquis von Montrose (Hurt).

    Dessen ebenso mittelloser wie durchtriebener Neffe Archibald Cunningham (Roth), der sich vorübergehend am Hofe seines Onkels einquartiert hat, schmiedet gemeinsam mit dem Adligen Killearn (Cox) einen perfiden Plan: Er tötet den Geldboten und nimmt die 1.000 Pfund für sich selbst, ohne dass Rob Roy beweisen kann, was geschehen ist. Als der Marquis die Summe zurückfordert, kann er natürlich nicht zahlen …

    Rob Roy
    Rob Roy
    Starttermin 25. Mai 1995 | 2 Std. 17 Min.
    Von Michael Caton-Jones
    Mit Liam Neeson, Jessica Lange, John Hurt
    Pressekritiken
    3,5
    User-Wertung
    3,6
    Filmstarts
    3,0

    Fantastische Naturkulisse, mittelprächtige Story

    Der mit US-Geldern finanzierte Film lebt neben seinem charismatischen Titelstar vor allem von der fantastischen Naturkulisse. Regisseur Michael Caton-Jones („Der Schakal“) drehte die Außenaufnahmen ausschließlich in den Highlands und präsentiert uns dabei Orte, die so abgelegen sind, dass es dort bis heute keine festen Straßen gibt. Die Ausrüstung musste auf Pferden oder mit Helikoptern zum Set geschafft werden, während Cast und Crew teilweise wochenlang in der Wildnis kampierten. Dieser Umstand trägt natürlich enorm dazu bei, dass das Ganze rau und authentisch wirkt.

    Drehbuchautor Alan Sharp („Das Osterman-Weekend“), der selbst in der Region geboren und aufgewachsen war, schwebte vor, eine Art Western-Story mit den Highlands als Hintergrund zu kreieren. Dafür suchte er sich den historischen Volkshelden Robert Roy MacGregor (1671 – 1734) als Protagonisten aus und fiktionalisierte dessen überlieferten Disput mit dem Marquis von Montrose. Der von dem für seine Performance oscarnominierten Tim Roth gespielte Bösewicht Cunningham ist indes eine Erfindung Sharps. Laut Historikern zeigt der Film seinen Titelhelden „im bestmöglichen Licht“, während seine realen, weniger glorreichen Eigenschaften und Taten größtenteils einfach weggelassen wurden.

    Mit dem trotz einiger Wackler beim schottischen Akzent, einmal mehr überzeugenden Neeson, der Schwertkampf-Action und den epischen Kamerafahrten über die wunderschöne Gegend hätte der Film durchaus das Zeug zu einem globalen Blockbuster gehabt. Dafür fiel er aber in Bezug auf seine Story doch ein, zwei Nummern zu klein aus. Der Hauptgrund dafür, dass „Rob Roy“ an den Kinokassen nur ein recht moderater Erfolg war, hieß allerdings „Braveheart“:

    Keine echte Konkurrenz für "Braveheart"

    Das zwar 500 Jahre zuvor, aber ebenfalls in den Highlands angesiedelte und mit einem lokalen Helden im Mittelpunkt aufwartende Mel-Gibson-Meisterwerk erschien nur ein paar Wochen später. In puncto Aufmerksamkeit stellte es „Rob Roy“ aufgrund seiner aggressiven Marketingkampagne aber schon zu dessen Starttermin weit in den Schatten. Als der auf der Leinwand auch noch um einiges spektakulärere „Braveheart“ dann tatsächlich in die Kinos kam, war „Rob Roy“ schnell fast komplett vergessen.

    Das mag ein wenig ungerecht wirken, passierte aber nicht zum ersten Mal. FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix hat im folgenden Artikel eine erstaunlich lange Liste von ähnlichen Filmduellen in der Filmgeschichte zusammengestellt und sagt euch, welcher Titel jeweils am Ende die Nase vorn hatte:

    "Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?

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