"Ein Albtraum": Für Kate Winslet war DER Kuss in "Titanic" alles andere als romantisch

Leonardo DiCaprio, der für „The Revenant“ 2016 endlich mit seinem ersten, längst überfälligen Oscar ausgezeichnet wurde, zählt zu den besten Schauspielern seiner Generation – um das festzustellen, reicht bereits ein kurzer Blick auf die beeindruckende Filmografie des Superstars. Denn die Quote an Klassikern und Meisterwerken, die sich darin finden, ist wahrlich herausragend.

Aber der Kalifornier, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, ist nicht nur verdammt begabt, sondern sieht auch gut aus – und mauserte sich so bereits in den 90ern zum ultimativen Teenie-Schwarm. Vor allem mit seiner Darbietung in „William Shakespeares Romeo & Julia“ (1996) sowie spätestens dann mit „Titanic“ (1997). Kate Winslet bekam damals die Gelegenheit, von der viele träumten – und durfte ihren Co-Star für James Camerons Über-Blockbuster küssen. Heute blickt die Schauspielerin, die für „Avatar: The Way Of Water“ Jahre später erneut mit dem „Titanic“-Macher zusammenarbeitete, allerdings ohne allzu große romantische Gefühle auf die Szene zurück, in der sich Jack und Rose (endlich) küssen…

"Es war so chaotisch"

Gemeinsam mit Vanity Fair wirft Kate Winslet noch einmal einen Blick auf einige der berühmtesten Szenen aus dem Film, beschreibt DiCaprio dabei unter anderem als „Romantiker“ – und unterstreicht noch einmal: „Kein Wunder, dass jedes Mädchen auf der Welt von Leonardo DiCaprio geküsst werden wollte.“

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. „Es war so ein Chaos“, erinnert sich Winslet an den Dreh der ikonischen Kussszene, der einige Anläufe brauchte und viele Nerven kostete. „Ich hatte viel blasses Make-up drauf und musste unser Make-up immer zwischen den Takes checken“, so Winslet. „Und am Ende sah ich nach jeder Aufnahme aus, als hätte ich an einem Karamell-Schokoriegel gelutscht, weil sein Make-up auf mich abfärbte.“ Ihr Drehpartner habe danach hingegen so ausgesehen, als würde ihm „ein Teil seines Gesichts fehlen“.

Die Schauspielerin bezeichnet den Dreh jener Sequenz gegenüber Vanity Fair schlicht und ergreifend als „Albtraum“ – und das auch noch aus anderen Gründen. Denn nicht nur kam das Make-up-Team am Set nicht zu den beiden durch, sodass Winslet selbst für den Check verantwortlich war. Sie stieß sich obendrein auch immer wieder das Knie an der Reling. Und dann kamen auch noch Schwierigkeiten mit der Beleuchtung dazu:

„Leo konnte nicht aufhören zu lachen, und wir mussten es viermal neu drehen, weil [Anm. d. Red.: James Cameron] dafür natürlich ein bestimmtes Licht haben wollte“, so Winslet, die ganz nebenbei auch noch Bürsten und Schwämme in ihrem Kleid verstecken musste, die sie brauchte, um zwischen den einzelnen Takes Make-up und Haare notfalls anpassen zu können.

Am Ende hat sich all die Mühe jedoch gelohnt: „Titanic“ brach reihenweise Rekorde, wurde mit elf Oscars ausgezeichnet und ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 2,26 Milliarden Dollar bis heute einer der erfolgreichsten Filme der Kinogeschichte. Vor allem aber schufen Winslet, DiCaprio, Cameron und Co. einen Leinwand-Klassiker für die Ewigkeit. Dessen ist sich letztlich auch die Schauspielerin bewusst. Sie sei „sehr stolz“ auf den Blockbuster, der bis heute von Generationen verehrt wird.

Übrigens: Falls ihr zu den vielen Menschen da draußen gehört, die sich schon immer gefragt haben, ob Jack am Ende vielleicht nicht doch hätte überleben können: Regisseur James Cameron lieferte mittlerweile die endgültige Antwort auf die große Frage:

Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.