„WandaVision“ hat 2021 eine neue Ära für das Marvel Cinematic Universe eingeläutet, war es damals doch nicht nur der erste MCU-Titel nach dem Ende der megaerfolgreichen Infinity-Saga, sondern zugleich auch die erste Serie, die direkt von den für das Filmuniversum um die Avengers zuständigen Marvel Studios produziert wurde. Und diese Pionierarbeit war ein voller Erfolg. „WandaVision“ wurde einhellig gefeiert. Neben der originellen Aufmachung und ungewöhnlichen Erzählweise, bei denen sich an verschiedenen Sitcom-Epochen entlanggehangelt wurde, erfreute sich vor allem auch Kathryn Hahns Darstellung der Antagonistin Agatha Harkness (und nicht zuletzt ihr Song „Agatha All Along“) großer Beliebtheit.
Da war es eigentlich nur naheliegend, dass man sich für eine Serien-Fortführung ganz auf die hinterlistige Hexe im lila Gewand fokussiert (die Geschichte von Wanda selbst wurde derweil auf der großen Leinwand in „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ weiter- und womöglich zu Ende erzählt). Und so kündigte man ebenfalls noch 2021 ein Spin-off rund um Agatha an, bei dem sich Marvel über die Jahre – ganz dem arglistigen Wesen der Hauptfigur entsprechend – einen Spaß mit stetig wechselnden Titeln erlaubte.
Final hört die Serie nun auf den Namen „Agatha All Along“ und geht drei Jahre nach ihrer Ankündigung am heutigen 19. September 2024 nun bei Disney+ an den Start. Zum Auftakt gibt es direkt zwei Folgen, die restlichen sieben Episoden der Miniserie folgen dann im Wochenabstand immer donnerstags.
Nach Wandas Tod: So geht es in "Agatha All Along" weiter
In „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ schien die nach ihren traumatischen Verlusten so verzweifelte Wanda Maximoff alias Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) unaufhaltsam und hat mit ihren enormen, sogar die Realität umformenden Kräften ihren Status als wahrscheinlich mächtigster Avenger des MCU ebenso eindrucksvoll wie bedrohlich untermauert. Und so war es letztlich allein Wanda selbst, die ihren Taten ein Ende bereiten konnte und einen alten Tempel über sich einstürzen ließ. Wer hier noch immer Hoffnung gehegt hat, dass die Hexe das Ganze irgendwie überlebt hat, wird zu Beginn von „Agatha All Along“ eines Besseren belehrt.
Hier wird schon nach wenigen Minuten thematisiert und damit wohl endgültig bestätigt, dass die Scarlet Witch aus dem MCU-Hauptuniversum tot ist (was natürlich nicht bedeutet, dass Wanda dank des Multiversums oder anderer magischer Kniffe eines Tages nicht doch zurückkehren kann). Womöglich trägt das gar dazu bei, dass der Zauberspruch, der ihre Widersacherin Agatha Harkness unschädlich gemacht und an das verschlafene Westview gebunden hat, nun nach und nach in sich zusammenbricht (auch wenn es in der Serie noch eine andere Erklärung dafür gibt).
Agatha kommt – auch angestachelt durch die mysteriöse Rio Vidal (Aubrey Plaza) – wieder zu sich, allerdings ohne ihre Kräfte. Genau zu jenem Zeitpunkt wird sie von einem jungen Teenager (Joe Locke) aufgesucht, der von der Welt der Hexen fasziniert ist und daher mit Agathas Hilfe unbedingt den sagenumwobenen und gefährlichen Weg der Hexen beschreiten will. Da dieser auch Agatha ihre Fähigkeiten zurückbringen könnte, willigt sie ein. Doch um überhaupt eine Chance zu haben, die vor ihnen liegenden Herausforderungen zu überstehen, muss sie zunächst einen neuen Hexenzirkel um sich scharen...
Vielversprechender Auftakt
Als waschechte Fortführung von „WandaVision“ schlägt „Agatha All Along“ in Folge 1 einen herrlichen Bogen zu deren großer Besonderheit. „Agatha“ ist am Anfang ebenfalls sehr konsequent an ganz andere Serien angelehnt. Statt Sitcoms standen hier aber abgründige Crime-Shows wie „True Detective“ und „Mare Of Easttown“ Pate, schließlich gilt es zunächst einen Todesfall aufzuklären.
Doch mit der Auflösung von Wandas Zauberspruch wird auch dieser Überbau schnell aufgebrochen und „Agatha All Along“ beschreitet seinen ganz eigenen (Hexen-)Weg. Das kommt in den ersten vier Folgen, die wir vorab sehen konnten, zwar nicht ganz so originell und soghaft wie „WandaVision“ daher. Dennoch verbreiten die Prüfungen, die Agatha und ihre Mitstreiter*innen auf dem Weg der Hexen erwarten, ein spaßiges sowie mit Gruselelementen, wundervoll handgemachten Effekten, viel Humor und der einen oder anderen Musical-Einlage (!) gespicktes Abenteuer-Feeling.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die bereits für „WandaVision“ verantwortliche Jac Schaeffer und ihr Autorenteam nicht zu sehr auf allzu unvermittelt aus dem Hut gezogene (Zauber-)Tricks verlassen, um etwas sprunghaft von einer Story-Station zur nächsten zu kommen. Diese Gefahr deutet sich zumindest in den ersten Folgen immer wieder mal an...
„Agatha All Along“ stellt übrigens den zweiten Teil einer Serien-Trilogie dar, die mit „WandaVision“ ihren Anfang genommen hat. Welche dritte Serie die Reihe komplettieren wird und was über diese bisher bekannt ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Eine der besten Marvel-Serien wird fortgesetzt – und neben dem Ultron-Comeback ist nun auch ein "Star Trek"-Star als Bösewicht an Bord*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.