Mit so unterschiedlichen Filmen wie „Fame – Der Weg zum Ruhm“, „Pink Floyd – The Wall“ und „Angel Heart“ bewies sich Alan Parker als wandlungsfähiger Regisseur, der fesselnde Visionen verfolgt. Dem blieb er auch mit seinem Thriller-Drama „Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses“ treu, das aufgrund seiner dichten Atmosphäre und packenden Performances viel Lob generierte.
Wegen seiner kompromisslosen, aneckenden Darstellung der Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die die US-Gesellschaft plagt, wurde der wahre Ereignisse verarbeitende Film allerdings auch vielfach kritisiert. Im deutschen Heimkino ist der Thriller-Klassiker bislang bloß auf DVD erhältlich, jedoch erhält er jetzt ein Upgrade: Am 19. September 2024 feiert „Mississippi Burning“ sein Blu-ray- und 4K-Debüt im deutschen Heimkino – in Form eines limitierten Mediabooks!
Ihr könnt die Edition auch direkt im Shop des Labels Capelight* bestellen. Das 3-Disc-Set enthält den Film auf 4K-Disc und Blu-ray sowie eine Bonus-Blu-ray mit ausführlichen Interviews mit Regisseur Alan Parker, Drehbuchautor Chris Gerolmo sowie Darsteller Willem Dafoe und mehreren Featurettes über die Entstehung des Films sowie über seine Hintergründe.
"Mississippi Burning": Mitten im Sumpf der Verachtung
Der US-Bundesstaat Mississippi im Jahr 1964: Drei junge Bürgerrechtsaktivisten sind spurlos verschwunden. Das FBI ist überzeugt, dass der Ku-Klux-Klan sie ermordet hat, es mangelt jedoch an niet- und nagelfesten Beweisen. Als sich die Agenten Alan Ward (Willem Dafoe) und Rupert Anderson (Gene Hackman) dem Fall annehmen, müssen sie noch dazu erfahren, dass ihre Ermittlungen in der Bevölkerung auf drastischen Widerstand stoßen: Erschreckend große Teile des Volks stellen sich lieber schützend vor Rassisten, als bei Mordermittlungen zu helfen...
„Mississippi Burning“ wurde bei den 61. Academy Awards für sieben Oscars nominiert, darunter in den Sparten „Bester Film“ und „Beste Regie“ sowie für Frances McDormands Leistung als Nebendarstellerin. In einer dieser sieben Sparten, „Beste Kamera“, konnte sich das Thriller-Drama auch erfolgreich gegen seine Oscar-Konkurrenz durchsetzen – angesichts der intensiven, bedrückenden und schwitzigen Atmosphäre, die Peter Bizious Kameraarbeit erzeugt, ist das keine große Überraschung.
Neben Oscar-Glanz holten „Mississippi Burning“ jedoch auch Kontroversen ein. Einerseits aufgrund des freien Umgangs mit den vom Film verarbeiteten, realen Ereignissen. Andererseits wurde die von inszenatorischem Zorn angetriebene Darstellung von Selbstjustiz kritisiert. Darüber hinaus wurde, unter anderem von „Do The Right Thing“-Regisseur Spike Lee, vielfach die Schwerpunktsetzung des Films bemängelt: Das FBI käme zu gut davon und Parker sowie Gerolmo hätten narrativ den Opfern rassistischer Gewalt zu wenig Gewicht gegeben.
Positive Stimmen verteidigen „Mississippi Burning“ hingegen als erschütternde Darstellung dessen, wie sehr in weiten Teilen der USA Rassismus nicht nur normalisiert, sondern sogar zum Ideal heraufbeschworen wird. Und diese erschreckende, weiterhin relevante Beobachtung lässt sich mit einer derartigen Intensität effektiver heraufbeschwören, wenn man erzählerisch länger bei den Täter*innen verharrt.
Falls ihr den Film noch nicht kennt, oder ihm am liebsten in bestmöglicher Qualität einen Rewatch spendieren wollt, könnt ihr euch ja ab September ganz leicht selbst ein Urteil bilden. Und falls euch der Sinn nach einem bunteren, froheren Filmspaß steht, solltet ihr euch den nächsten Heimkino-Tipp nicht entgehen lassen:
Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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