Ein wirkliches Geheimnis ist es eigentlich nicht: Ein Feuerdämon, ein sogenannter Balrog spielt in der Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“ eine Rolle. Und dieser dürfte es auch sein, der in den Minen von Khazad-dûm zu rumpeln beginnt und das Wasser eines unterirdischen Sees aufwühlt, als Disa (Sophia Nomvete) eine bislang unentdeckte Höhle betritt. In Staffel 1 des „Der Herr Ringe“-Prequel war ein Balrog bereits kurz zu sehen – dann war es das aber auch schon wieder. Nun könnte das Feuerwesen einen größeren Auftritt bekommen…
… und das würde den Untergang von Khazad-dûm alias Moria bedeuten und für viele Zwerge tödlich enden. Und es kann eigentlich wirklich nur der Balrog sein. Denn in der Zwergenstadt wurde genau mit dem begonnen, was die Flamme von Udûn laut Tolkien-Kanon wecken wird: zu tiefes und zu gieriges Graben. König Durin (Peter Mullan) steht nun unter dem Einfluss seines Rings und belässt es nicht dabei, die für das Leben in den Minen nötigen Lichtschächte zu schlagen, was bereits ein unvorsichtiges Unterfangen war.
"Uralt und mächtig": Der Balrog
Nein, nachdem der König in tragende Wände gehauen hat (und damit vielleicht schon etwas geweckt hat?), will er die Macht des Rings auch noch zur Bereicherung nutzen. Das tut er sowieso schon, indem er von seinen Untertanen plötzlich eine „Ringabgabe“ verlangt, weil SEIN Ring ja schließlich allen geholfen habe.
Aber der Ring kann noch mehr, als dem Herrscher die richtigen Stellen für Lichtschächte zu zeigen – er lässt ihn auch erkennen, wo tief im Berg weitere Reichtümer schlummern. Nach diesen wird Durin graben und damit weiter am Schlaf von dem „namenlosen Bösen, uralt und mächtig“ rütteln, wie es sein Sohn Prinz Durin (Owain Arthur) nennt.
Alles scheint also zu passen. Die korrumpierten Ringe verführen die Zwerge, die daraufhin den eigenen Untergang heraufbeschwören, indem sie in ihrer Gier eine uralte Bedrohung wecken, die ihr Zuhause zerstören wird. Das Problem: Der Balrog, der später als Durins Fluch bekannt werden soll, taucht eigentlich erst im Dritten Zeitalter auf und vertreibt dann die Zwerge aus Khazad-dûm, das inzwischen Moria genannt wird. „Die Ringe der Macht“ spielt allerdings im Zweiten Zeitalter.
Die Amazon-Serie verdichtet die Ereignisse
Es scheint nun aber ganz so, als ziehe die Fantasy-Serie die Ereignisse einfach ein wenig vor. Denn eigentlich können wir uns nicht vorstellen, dass hier ein anderes Wesen als der Balrog geweckt wird. Zwar könnten im Berg nach zahllose andere uralte Wesen schlummern – aber der Zusammenhang mit der Gefahr, die von dem zu gierigen und unvorsichtigen Schürfen ausgeht, wird einfach zu deutlich hergestellt.
Kommt der Balrog in Staffel 2 von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ vor, könnte er dann trotzdem auch zu seinem Namen „Durins Fluch“ kommen. Zwar tötet der Dämon bei Tolkien den im Dritten Zeitalter lebenden Durin VI. und dessen Sohn und kommt so zu seinem Beinamen. Aber praktischerweise heißen in der Herrscherfamilie von Khazad-dûm einfach alle Durin, so auch der aktuelle König und dessen Sohn in „Die Ringe der Macht“ – übrigens sind sie Durin III. und Durin IV.
Der Balrog wird nicht nur den Untergang der Zwerge von Moria besiegeln, sondern in „Der Herr der Ringe“ dann auch den von Gandalf – zum Glück nur des Grauen, denn der Zauberer kehrt als Gandalf der Weiße zurück. Die Tür, durch die Gandalf (Ian McKellen) in „Die Gefährten“ die Minen von Moria betreten wird, haben wir in Folge 5 von „Die Ringe der Macht“ Staffel 2 bereits gesehen. Mehr darüber erfahrt ihr in folgendem Artikel:
"Die Ringe der Macht" Staffel 2: So wird in Folge 5 einer der berühmtesten Gandalf-Momente in "Der Herr der Ringe" vorbereitet