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    Heute erstmals im TV: Eine wahre und berührende Geschichte mit "Joker"-Star Joaquin Phoenix, wie ihr ihn noch nie gesehen habt
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Wie wandelbar Joaquin Phoenix ist, beweist er als querschnittsgelähmter Comic-Zeichner John Callahan einmal mehr. Heute Abend läuft "Don't worry, weglaufen geht nicht" um 20.15 Uhr auf arte.

    Bald ist es soweit, und wir bekommen Joaquin Phoenix endlich wieder als Joker auf der Leinwand zu sehen. Phoenix gehört zweifelsohne zu den wandelbarsten Hollywoodstars: Während er sich mit Lady Gaga in „Joker: Folie À Deux” (wie auch in „Walk The Line”) musikalisch gibt, sahen wir ihn niederträchtig in „Gladiator”, großkotzig in „Napoleon”, zart in „Her”.

    So widersprüchlich er in seiner Rollenwahl ist, so konsequent ist er in seinem Spiel: Phoenix ist Charakterdarsteller durch und durch. In einer Ausnahmerolle mehr könnt ihr ihn heute Abend um 20.15 Uhr auf arte sehen: In „Don’t worry, weglaufen geht nicht” spielt er den Comic-Zeicher John Callahan, der seit einem Autounfall mit 21 Jahren querschnittsgelähmt war. Bekannt wurde Callahan mit seinen makabren, für viele auch geschmacklosen Comics, als auch als Erfinder der Trickserien „Pelswick” und „Quads”. Die Verfilmung seiner Biographie konnte er nicht mehr miterleben, da er 2010 an den Folgen einer Operation starb.

    Wer heute Abend nicht einschalten kann oder möchte, hat im Nachgang die Möglichkeit in der arte-Mediathek oder kann „Don’t worry, weglaufen geht nicht” im Rahmen eines Prime-Video-Abos auf Amazon streamen:

    Wohin gehen, wenn nichts mehr geht?

    John Callahan (Joaquin Phoenix) arbeitet in L.A. als Gebäudemaler und frönt einem hedonistischen Lebensstil mit viel Alkohol. Das soll ein jähes Ende nehmen, als sein Kumpel Dexter (Jack Black) und er betrunken von einer Party zur nächsten fahren wollen und in einen Unfall verwickelt werden. Während Dexter nur mit leichten Verletzungen davon kommt, ist John fortan querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl.

    Nachdem er immer wieder halluziniert, schließt er sich einer Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker an, die von Hippie Donny (Jonah Hill) geleitet wird. Er beginnt mit dem Zwölf-Schritte-Programm, wodurch er immer mehr zu sich selbst findet – und in der Verarbeitung auch zu seinem einzigartigen Cartoon-Stil.

    12 Schritte bis zur Vergebung

    Regisseur Gus van Sant ist bekannt dafür, außergewöhnliche Biographien zu portraitieren. So bewies er sein Können bereits mit „Milk”, basierend auf dem Leben Harvey Milks, wie auch der Cobain-Verfilmung „Last Days". Auch ist „Don’t worry, weglaufen geht nicht” nicht das erste Zusammentreffen von van Sant und Phoenix, tatsächlich geht ihre gemeinsame Geschichte schon lange zurück.

    So spielte bereits Phoenix’ viel zu früh verstorbener Bruder River Phoenix in Gus van Sants „My Private Idaho”, für den er hoch gelobt wurde. Auch seine Schwester Rain Phoenix übernahm eine Rolle in „Even Cowgirls Get The Blues” und zuletzt wurde Joaquin Phoenix selbst neben Nicole Kidman in „To Die For” besetzt.

    Vielleicht liegt es also an dieser bereits lange bestehenden Verbindung zwischen Schauspieler und Regisseur, dass Joaquin Phoenix auch hier wieder eine Glanzleistung hinlegt – seine namhaften Kolleg*innen Jonah Hill, Rooney Mara und in einer kleinen Nebenrolle sogar Udo Kier stehen dem durch die Bank allerdings in nichts nach.

    Don't worry, weglaufen geht nicht
    Don't worry, weglaufen geht nicht
    Starttermin 16. August 2018 | 1 Std. 53 Min.
    Von Gus Van Sant
    Mit Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara
    Pressekritiken
    3,6
    User-Wertung
    2,9
    Filmstarts
    2,5
    Im Stream

    Erzählt wird die Geschichte von John Callahan auf mehreren Ebenen – wir bewegen uns zwischen Selbsthilfegruppe, Zeit des Unfalls, Genesung und einem Comedy-Programm. Durchbrochen wird die Erzählung immer wieder durch Cartoons von John Callahan, deren Humor sicherlich nicht für alle taugt – denn Callahan machte vor niemandem Halt. Nicht vor Homosexuellen, nicht vor Menschen mit Behinderung, wirklich niemand war vor seinen krakeligen Zeichnungen sicher.

    Das Ergebnis ist ein stellenweise kunstvolles, aber auch zum Pathos neigendes Feelgoodmovie, das seine Schwere mancherorts zu leichtfüßig übergeht. So ist „Don’t worry, weglaufen geht nicht” in erster Linie großes Schauspielkino. In zweiter Linie ist es eine bittersüße Geschichte über Selbstfindung und Vergebung.

    Zuletzt sorgte Joaquin Phoenix übrigens mit einem Last-Minute-Ausstieg für Probleme bei einem geplanten Film. Die ganze Geschichte gibt's in diesem Artikel:

    "Ein Albtraum": Joaquin Phoenix sorgt mit Last-Minute-Filmausstieg für Riesen-Ärger – und muss nun mit rechtlichen Folgen rechnen

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