Ob als US-Präsident in „Air Force One“, in seinen ikonischen Rollen als „Indiana Jones“-Titelheld sowie schroffer „Star Wars“-Haudegen Han Solo oder aber in vielen anderen Filmen: Wir kennen und lieben Harrison Ford als charismatischen Knurrhahn, der versucht, sich seine Schwächen möglichst selten anmerken zu lassen. Diesem Naturell bleibt er in „Sechs Tage, sieben Nächte“ durchaus treu.
Allerdings wird im Laufe dieses gewitzten Survival-Abenteuers auch ungewohnt viel an seiner harten Schale gekratzt. Falls ihr eure Erinnerungen daran auffrischen oder den Film nachholen möchtet: „Sechs Tage, sieben Nächte“ läuft am 13. September 2024 ab 20.15 Uhr beim Familiensender Super RTL, der abends zu RTL Super wird. Alternativ könnt ihr den Film bei Disney+ abrufen:
"Sechs Tage, sieben Nächte": Bruchlandung im Paradies
Luftfrachtpilot Quinn Harris (Harrison Ford) braucht nicht viel, um das Leben zu genießen: Ruhe, bloß sporadischen Kontakt zu Touristen, und die Sonne seiner geliebten Südsee. Als er der ehrgeizigen Journalistin Robin Monroe (Anne Heche) aus New York begegnet, wird er an die Grenzen seiner Geduld gebracht: Er soll sie zu einem Fotoshooting nach Tahiti fliegen, doch Quinns geliebtes Flugzeug wird von einem Blitz getroffen.
Eine Notlandung später sitzen Quinn und Robin auf einer unbewohnten Insel fest. Dort müssen sie nicht nur der wilden Natur und fiesen Piraten trotzen, sondern müssen sich zudem Klarheit verschaffen: Kabbeln sie sich ununterbrochen, weil sie von ihrem Grundnaturell her unvereinbar sind – oder fürchten sie sich vor den gewaltigen Funken, die bei ihren ständigen Reibereien entstehen?
Als Neuzeitpiraten treten in der romantischen Abenteuerkomödie unter anderem Danny Trejo, Cliff Curtis („Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen“) und der wenige Jahre nach „Sechs Tage, sieben Nächte“ zum „Star Wars“-Star aufgestiegene Temuera Morrison auf. Außerdem hat Oscar-Gewinnerin Allison Janney einen kurzen Auftritt als Robins Boss, während „Bosch“-Star Jacqueline Obradors als mit Quinn verbandelte Tänzerin Angelica und „Friends“-Darsteller David Schwimmer als Robins Verlobter Frank zu sehen sind.
Die Stars und die Südsee sprechen für sich
Inszeniert wurde die Romantik-Robinsonade von „Ghostbusters“-Regisseur Ivan Reitman, der „Sechs Tage, sieben Nächte“ allerdings über weite Strecken ziemlich routiniert, wenn nicht austauschbar umsetzt. Eine denkwürdige Ausnahme ist die rhythmische Parallelmontage zwischen dem sich anbahnenden Flugzeugunglück, das die Hauptfiguren in ihr romantisch aufgeladenes Survival-Abenteuer stürzt, und Frank, der lüstern und Drinks schlürfend Angelica bei ihrer Arbeit beäugt.
Auch ein paar Actionszenen in der zweiten Filmhälfte hinterlassen durchaus Eindruck. Zumeist aber lassen Reitman und „Taxi Driver“-Kameramann Michael Chapman das paradiesische Grün ihrer Schauplätze und das träumerische Türkis des Pazifiks für sich sprechen. Auch Michael Brownings Drehbuch plätschert in dramaturgisch vorhersehbaren Wellen vor sich her – ohne thematische Tiefe, aber immerhin gefällig-einlullend und in sich stimmig.
Es ist daher der Cast, der „Sechs Tage, sieben Nächte“ entscheidend aufwertet: Heche findet als hochnäsige, aber nicht boshafte New Yorkerin eine überzeugende Balance zwischen Wut auf und Begeisterung für Quinn. Und Ford, der vor der Bruchlandung noch ein kecker Charmeur ist und nach dem Crash bloß aufgrund seines Frusts einen auf rau und gemein macht, sorgt einfach für großen Spaß.
So sehr, dass Margot Robbie „Sechs Tage, sieben Nächte“ in der „Graham Norton Show“ sogar als ihren liebsten Harrison-Ford-Film bezeichnete! Eine ungewöhnliche Wahl, aber es gibt ja auch Filme in Robbies Vita, für die manche Filmfans mehr Sympathie über haben als die Mehrheit:
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